Rezensiert von Barbara Thomaß
Utopien können eine träumerisch-eskapistische Tendenz haben – dann stellen sie entrückte Gegenentwürfe zu zeitgenössischen Lebenserfahrungen dar; oder eine vorwärtsstrebende – dann suchen sie nach Möglichkeiten, Unbilden des Gegenwärtigen durch Alternativen zu überwinden, die erst unter zu erwartenden oder zu erhoffenden zukünftigen Bedingungen zu verwirklichen sind. Ebenso verhält es sich mit Kommunikationsutopien, die an den jeweils gegenwärtigen kommunikativen Bedingungen und Erfahrungen anknüpfen und dann über sie hinaus reichen. Insofern sind Kommunikationsutopien zeitabhängig. Sie verweisen auf Defizite, die Menschen in ihrer aktuellen kommunikativen Vernetzung erfahren. So können Kommunikationsutopien ein Schlüssel zum Verständnis von empfundenen Mängeln aktueller Verständigungsprozesse sein. Mehr