Blog-Archive

Vera Katzenberger: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Rezensiert von Gabriele Hooffacker

Einzelrezension

Womit sehen sich angehende Journalistinnen und Journalisten konfrontiert? Hat die akademische Journalismus-Ausbildung sie angemessen auf die berufliche Realität vorbereitet? “Zwar hat die Digitalisierung die journalistische Ausbildung, Karrieren und Abläufe in regionalen Medienunternehmen verändert. Doch es bestehen Defizite”, konstatiert Oliver Haustein-Teßmer. Was liegt näher, als Berufsanfängerinnen und -anfänger im Journalismus nach ihren Erfahrungen zu befragen? Und ergeben sich womöglich Perspektiven auf die beunruhigende Beobachtung, dass immer weniger Hochschulabsolventinnen und -absolventen einen journalistischen Beruf anstreben? Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Laura Badura: Riskante Rezeption

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension

Lässt die Rezensentin ein 400-Seiten-Fachbuch zu lange nach der Lektüre liegen, droht mancher Gedanke verloren zu gehen. Verfasst sie gleich im Anschluss die Rezension, drehen sich noch (zu) viele Details im Kopf und versperren den Blick auf das Wesentliche. Also ein paar Tage zum sortierenden Abkühlen ruhen lassen. Dann ist die Bilanz klar: Laura Badura hat zum einen eine Monographie vorgelegt, in der sie sich ein herausforderndes Ziel gesetzt und erreicht hat. Zum anderen steuert sie einen wesentlichen Teil zum Forschungsfeld “Vertrauen und Kommunikation in der digitalisierten Welt” bei, das vor allem ihr Doktorvater Bernd Blöbaum an der Universität Münster betreut hatte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Benjamin Bigl, Sebastian Stoppe (Hrsg.): Game-Journalismus

Rezensiert von Rudolf Thomas Inderst

Einzelrezension

Die Digitalspielindustrie erlebt herausfordernde Zeiten und sendet widersprüchliche Signale: Einerseits ertönen triumphale Erfolgsmeldungen wie die Tatsache, dass 2023 insgesamt 19 Smartphone-Spiele den “Sprung über die Umsatzmilliarde in Dollar seit dem Launch” geschafft haben. Andererseits werden Hiobsbotschaften vermeldet: Über 9.000 Digitalspiel-Entwickler:innen verloren im vergangenen Jahr ihren Arbeitsplatz. So vielfältig sich die Digitalspiel-Industrie zeigt, so unterschiedlich manifestiert sich der dazugehörige Fachjournalismus. Die Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Buches über Digitalspiel-Journalismus kommt daher im genau richtigen Augenblick. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Hartmut Rosa: When Monsters Roar And Angels Sing

Rezensiert von Carsten Heinze

Einzelrezension

Einige mögen sich verwundert die Augen reiben: Der renommierte Jenaer Soziologe Hartmut Rosa, der unter anderem mit seinen großen Studien zur Beschleunigung in der Moderne und seiner Resonanztheorie weit über das Fach der Soziologie hinaus Bekanntheit erlangt hat, schreibt ein kleines, dünnes Buch über “brüllende Monster” und “singende Engel” und präsentiert – wie es im Untertitel heißt – “eine kleine Soziologie des Heavy Metal”. Rosa outet sich darin als leidenschaftlicher Hörer dieser, lange Zeit verpönten und vielfach verunglimpften, Jugend- und Musikkultur. Man vergegenwärtige sich noch einmal, was einst der Musikkritiker Robert Duncan über den Metal und seine Anhänger (gendern ist in diesem Fall wohl überflüssig) in einem Schwall von Herabwürdigungen über diesen ausgoss. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Geert Lovink: In der Plattformfalle

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Plattformtheorien wie die von Srnicek (2017) und Seemann (2022) einerseits und umfangreiche Netzgesellschaftstheorien wie die von Castells (2001, 2002, 2003) andererseits gelten als analytische Versuche, die durch die Digitalisierung bewirkten Neuformationen in der (digitalen) Ökonomie oder auch generell den anhaltenden gesellschaftlichen Wandel paradigmatisch in den Griff zu bekommen. Beide Ansätze sind längst noch nicht am Ende, wenngleich sie derzeit weniger engagiert und differenziert vorangetrieben werden. Anders sieht es Geert Lovink, Professor für Kunst und Netzwerkkulturen am Fachbereich Kunstgeschichte an der Universität von Amsterdam in seiner neuesten Veröffentlichung zu Digitalisierung, Internet und Social Media. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Sylvia Dietl: Transformation und Neustrukturierung des DDR-Rundfunks im Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands

Rezensiert von Mandy Tröger

Einzelrezension

Selten gibt es Dissertationen, die einen zentralen Beitrag zum besseren Verständnis historischer Gegenwart leisten. Sylvia Dietls Buch ist solch eine Dissertation; sie schreibt ein ganzes Kapitel deutscher Mediengeschichte neu. Das ist keine kleine Leistung. Ein äußeres Indiz für die Stärke des Buches sind dessen 658 Seiten und über 1700 Fußnoten. Ihre Wirkungsmacht liegt aber im Inhalt: Dietl analysiert die Transformation und Neustrukturierung des Rundfunks in Ostdeutschland vor mehr als 30 Jahren. Das tut die Politikwissenschaftlerin auf breiter Quellenbasis, mit analytischem Scharfsinn und Liebe fürs Detail. In zehn Hauptkapiteln zeigt sie, wie mit der Vereinigung von Bundesrepublik und Deutschen Demokratischen Republik (DDR) “ein vollständiger Institutionentransfer von West- nach Ostdeutschland” einherging. Im Zuge dessen war auch die Neustrukturierung der ostdeutschen Rundfunklandschaft “ein Angleichungsprozess nach bundesrepublikanischem Muster”. Das heißt, das DDR-Rundfunksystem wurde zerschlagen und in einem radikalen Transformationsprozess in das Mediensystem der Bundesrepublik integriert. Dieser Prozess – und das zeigt das Buch in seiner ganzen Komplexität – war zutiefst unreglementiert und dadurch hochpolitisch. Mit den Folgen leben wir bis heute. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Stine Eckert, Ingrid Bachmann (Hrsg.): Reflections on Feminist Communication and Media Scholarship

Rezensiert von Claudia Wilhelm

Einzelrezension

Der von Stine Eckert und Ingrid Bachmann herausgegebene Band versammelt zehn Essays von bedeutenden Vertreterinnen feministischer Kommunikations- und Medienforschung. Alle zehn Autorinnen wurden mit dem Teresa Award for the Advancement of Feminist Scholarship der Feminist Scholarship Division (FSD) der International Communication Association (ICA) ausgezeichnet. Der Teresa Award würdigt Arbeiten, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung, Reichweite und zum Einfluss feministischer Forschung in der Kommunikations- und Medienwissenschaft leisten und so genderbezogener Forschung in der Fachgesellschaft mehr Sichtbarkeit verleihen. Anhand der Beiträge werden die Entwicklungslinien feministischer Forschung innerhalb der Medien- und Kommunikationswissenschaft nachgezeichnet. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Tanja Carstensen, Simon Schaupp, Sebastian Sevignani (Hrsg.): Theorien des digitalen Kapitalismus

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

“Die Debatte um den digitalen Kapitalismus nimmt weiter Fahrt auf”, begründen die Herausgebenden gleich eingangs die Edition dieses wichtigen Readers. Diese Einschätzung mag für einschlägige Kreise kritischer Wissenschaftler*innen gelten, nicht aber für die alltägliche Rede, in der vorrangig von Digitalisierung und Transformation gesprochen wird. Die Spezifizierung auf die potenziell gegenwärtige Formation des Kapitalismus, die ja theoretische wie analytisch-praktische Weiterungen impliziert, fehlt weitgehend. Und wenn man die hier versammelten Beiträge einschlägiger Autor*innen wie C. Fuchs, N. Srnicek, P. Staab, U. Delata und J.-F. Schrape, F. Stalder überfliegt, meiden sie meist die eindeutige politökonomische Zuordnung oder befassen sich mit peripheren Themen. Selbst der Paderborner Medienökonom C. Fuchs, der mehrfach marxistische Adaptionen der aktuellen Medienverhältnisse publiziert hat, kommt nach seiner peniblen Durchsicht einschlägiger Kategorien zu der abschließenden Prämisse: “Man sollte den digitalen Kapitalismus in der Gesellschaftsanalyse nicht verabsolutieren, sondern seine Interaktionen und Verschränkungen mit anderen Aspekten der kapitalistischen Gesellschaftsformation untersuchen”. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Michael Stahl: Der Platz der Freiheit und sein Denkmal

Rezensiert von Horst Pöttker

Einzelrezension
Vermutlich handelt es sich bei diesem durchaus aufschlussreichen Buch um eine akademische Abschlussarbeit, was aber weder dem Vorwort noch den Fußnoten zu entnehmen ist. Unter anderem die methodologischen Turnübungen zur Inhaltsanalyse sowie der manchmal jugendlich-flapsige, manchmal auch akademisch verkrampfte Stil lassen darauf schließen. Zum Beispiel ist in Zitaten aus Texten vor der großen Rechtschreibreform hinter alle Wörter mit einem “ß” ein “[sic]” gestellt. Dem Autor scheint nicht geläufig zu sein, dass in wissenschaftlichen Textwiedergaben die ursprüngliche Orthographie durchaus korrekt und auch sinnvoll ist. Aufschlussreich ist die Arbeit, weil sie in dreifacher Hinsicht Aufmerksamkeitsmängel sichtbar macht. Mehr

Veröffentlicht unter Rezensionen

Etrit Asllani: What the Fake!

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension

Das Anliegen des Autors ist ein äußerst löbliches: Etrit Asllani will jungen Menschen helfen, mit Informationen auf sozialen Medien verantwortungsvoll umzugehen, indem er ihnen erklärt, was Falschmeldungen sind, wie man sie erkennt und weshalb es wichtig ist, dass man sie nicht einfach weiterverbreitet. Wenn sich junge Menschen auf das Buch von Asllani einlassen, finden sie darin vielfältige Informationen zum Thema Fake News. Das beginnt mit der Geschichte von Fake News, die es schon bei den alten Griechen und Römern gab, wie der Autor an Beispielen zeigt. Und es gibt sie in vielfältigen Formen, von kruder Propaganda über Hoaxes bis zur Satire. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen
 1 2 3 4 5 6 7 8 ... 79 80 81