Blog-Archive

Sabine Trepte, Uwe Hasebrink, Holger Schramm (Hrsg.): Strategische Kommunikation und Mediengestaltung

Rezensiert von Michael Schenk

Einzelrezension
Die Rezeptions- und Wirkungsforschung hat traditionell viele Bezüge zur Medien- und Kommunikationspraxis. Viele klassisch gewordene Studien aus der Rezeptions- und Wirkungsforschung, etwa von Paul Lazarsfeld oder Carl Iver Hovland, verdanken nicht nur ihre Finanzierung, sondern auch ihre Entstehung praxisrelevanten Problemstellungen. Umgekehrt fließen Erkenntnisse aus der Rezeptions- und Wirkungsforschung in die Behandlung von Fragestellungen aus der Praxis ein. Die in dem von Sabine Trepte, Uwe Hasebrink und Holger Schramm zusammen gestellten Beiträge gehen auf eine Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (2008) zurück. Mehr

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Axel Kuhn: Vernetzte Medien

Rezensiert von Gerit Götzenbrucker

kuhn2009Einzelrezension
Das 367 Seiten umfassende Werk wurde als Dissertation an der Universität Erlangen-Nürnberg angenommen, wobei der Autor dem Fachbereich Buchwissenschaft am Institut für Theater- und Medienwissenschaft angehört. Der Fokus liegt auf einer – stark kulturwissenschaftlich geprägten – Definition von Räumlichkeit und Raumwahrnehmung in digitalen, vernetzten Medienwelten und deren Einfluss auf Rezeptionssituationen. „Die grundlegende These ist, dass die Erweiterung der Rezeption durch die funktionalen Prinzipien vernetzter Medien und der damit verbundenen Erzeugung einer virtuellen Wirklichkeit starken Einfluss auf deren Nutzung nimmt, kognitive und emotionale Prozesse während der Nutzung intensiviert und spezifische langfristige Wirkungen begünstigt.“ Dafür wurde im empirischen Teil der Arbeit eine strukturierte Inhaltsanalyse der „funktional medialen Räume“ des Massively Multiplayer Online Role Playing Game World of Warcraft sowie eine quantitative Online-Befragung (n=277) von Spielern durchgeführt. Mehr

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Michael Brocke et al.: Visionen der gerechten Gesellschaft

Rezensiert von Petra Herczeg

Einzelrezension
Ausgehend von Gershom Sholems Feststellung, nach der es ein Mythos gewesen sei, dass es im 19. Jahrhundert einen “im Kern” unzerstörbaren deutsch-jüdischen Dialog gegeben habe, der erst durch die Shoah zerstört worden sei, versuchen die Autorinnen und Autoren die Diskursangebote der jüdischen Publizistik zu “Staat, Nation, Gesellschaft” zu analysieren, die gegen die Mehrheitspublizistik nicht angekommen sind. Dies dokumentieren die Autoren bereits im ersten Satz der Publikation: “Vor nun über 100 Jahren mussten Repräsentanten der jüdischen Minderheit in Deutschland feststellen, dass ihr Wunsch nach einer gemeinsamen jüdisch-christlichen Zivilgesellschaft von der Mehrheitsgesellschaft noch immer und erneut zurückgewiesen wurde.” Mehr

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Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker, Bernd Semrad (Hrsg.): Journalistische Persönlichkeit

Rezensiert von Carsten Brosda

Einzelrezension
Festschriften sind bisweilen eine schwierige Sache. Im schlechten Fall gleichen sie dem Gemischtwarenangebot eines durchschnittlichen bundesdeutschen Kaufhauses, ohne eigenes Profil und damit auch ohne nötige Prägnanz. Ganz anders dagegen der Band Journalistische Persönlichkeit. Fall und Aufstieg eines Phänomens, den Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker und Bernd Semrad anlässlich der Emeritierung von Wolfgang R. Langenbucher vorgelegt haben. Genauso wie der Jubilar hat auch dieser Band ein Programm: die Rehabilitierung der Kategorie der Persönlichkeit in der Journalismusforschung, nicht zuletzt mit dem Ziel, auch historische und kulturelle Dimensionen journalistischer Kommunikation sichtbar zu machen. Mehr

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Jan Schmidt: Das neue Netz

Rezensiert von Wolfgang Schweiger

Einzelrezension
Soeben blättert der Rezensent die aktuelle UVK-Verlagszeitschrift durch – und was sieht er? Unter der Rubrik “UVK – Die Besten” steht im Bereich “Kommunikationswissenschaft” das zu besprechende Buch auf Platz 3. Zwar erfährt man nichts über das Zustandekommen dieses Rankings. Dass Hermann Meyns Klassiker “Massenmedien in Deutschland” auf Platz 1 steht, legt die Messlatte aber fraglos hoch. Vermutlich wird ein Band über ein neues Phänomen wie das Social Web, das sich wie alle Online-Entwicklungen mit immenser Dynamik entwickelt, nicht zu einem ‘Longrunner’ wie die “Massenmedien”, dennoch ist an dem Vergleich etwas dran. Mehr

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Ralf Hering, Bernd Schuppener, Nina Schuppener: Kommunikation in der Krise

Rezensiert von Martin Löffelholz

Hering&SchuppenerEinzelrezension
Sollte ein Buch den Titel “Kommunikation in der Krise” tragen, wenn mehr als zwei Drittel des Bandes sich nicht mit diesem Thema beschäftigen? Natürlich nicht. Sollten Autoren eine “dezidierte Auseinandersetzung mit dem Thema Krisenkommunikation” versprechen, wenn im besagten Werk wesentliche Erkenntnisse der internationalen Krisenkommunikationsforschung ausgeblendet werden? Natürlich nicht. Ist ein Buch, das weder seinem verheißungsvollen Titel noch seinem inhaltlichen Anspruch gerecht wird, für die von den Autoren in den Blick genommene Zielgruppe irrelevant? Nicht gänzlich. Mehr

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Wolfgang Donsbach, Mathias Rentsch, Anna-Maria Schielicke, Sandra Degen: Entzauberung eines Berufs

Rezensiert von Beatrice Dernbach

donsbachetal2009Einzelrezension
Nun hat die “Entzauberung der Welt” auch den Journalismus erfasst. Oder die Wissenschaft vom Journalismus? Der Schöpfer dieses Idioms, Max Weber, meinte damit: “Je mehr der Intellektualismus den Glauben an die Magie zurückdrängt, und so die Vorgänge der Welt ‘entzaubert’ werden, ihren magischen Sinngehalt verlieren, nur noch ‘sind’ und ‘geschehen’, aber nichts mehr ‘bedeuten’, desto dringlicher erwächst die Forderung an die Welt und ‘Lebensführung’ je als Ganzes, daß sie bedeutungshaft und ‘sinnvoll’ geordnet seien.” Wer entzaubert den journalistischen Beruf? Ist es dessen Intellektualisierung durch Akademisierung? Sind es die Menschen, die den Berufsstand der Journalisten regelmäßig auf der Imageskala weit unten ansiedeln? Oder tut es die Journalistik, die die Magie aus sich selbst und ihrem Forschungsgegenstand heraus verdrängt? Auf diese Fragen antwortet der Band der Dresdner Forschergruppe nicht tiefgehend. Der Begriff ‘Entzauberung’ im Titel bleibt somit als originell und journalistisch griffig im Geiste hängen – nur eine bedeutungshafte und sinnvolle Ordnung ergibt sich auch nach Lektüre der 137 Seiten nicht. Mehr

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Streifzüge durch das Kulturgedächtnis. Ein Essay zu Gerhard Pauls Das Jahrhundert der Bilder

Rezensiert von Daniel Hornuff

Sarrotti2Einzelrezension

Wer heute die Lage der Bildwissenschaft betrachtet, wird Eigentümliches feststellen: Obwohl sie ihren Gegenstand im Titel trägt, beschäftigt sie sich nur am Rande und vereinzelt, geradezu in Ausnahmefällen mit Bildern. Ungleich intensiver bespiegelt sie sich dagegen selbst. Sie lotet ihre Diskurse bis zur Verselbständigung der Diskurse aus; sie wendet ihre Methoden wieder und wieder, bis vor lauter Methodenvorschlägen mehr Verwirrung als Klärung erreicht wurde; sie hält nach allgemeinen und übergeordneten Kategorien Ausschau und sieht sich folglich gezwungen, Jeweiliges und Spezifisches zu vernachlässigen; sie will einen umklammernden Rahmen für möglichst alle Wissenschaften ziehen, die sich mit Bildern in jeder nur denkbaren Weise befassen und muss erkennen, dass dieses Vorhaben in keinen auch nur halbwegs vernünftigen Rahmen einzugrenzen ist. Wer bildwissenschaftlich arbeitet und dabei solch einen Allgemeinheitsanspruch vertritt, läuft akut Gefahr, bloß metadiskursiv, abstrakt und damit eher beliebig als konkret zu arbeiten. Mehr

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Silvia Seja: Handlungstheorien des Bildes

Rezensiert von Nicolas Romanacci

seja2Einzelrezension
Im Folgenden soll zuerst ein Überblick gegeben werden über die von Silvia Seja entwickelte Systematik unterschiedlicher Handlungstheorien des Bildes. Daran anschließend möchte ich – als möglichen Referenzpunkt für eine kritische Lektüre – einige grundlegende Aspekte hinsichtlich der von der Autorin vollzogenen Gegenüberstellung und Bewertung phänomenologischer und zeichen-philosophischer Ansätze thematisieren. Aus der Differenzierung vier bildtheoretischer Paradigmen – des Bildspieles, des Bildaktes, der Werkzeuge und der Probehandlungen mit interaktiven Bildern – gewinnt Silvia Seja die Einsicht, dass “zwei völlig divergierende Zugänge zum Verhältnis von Bild und Handlung existieren”. Mehr

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Sven Grampp: Ins Universum technischer Reproduzierbarkeit

Rezensiert von Thomas Keiderling

grampp2009Einzelrezension
Seit McLuhans Schlagwort vom “Untergang der Gutenberg-Galaxis” ist es in der Medientheorie en vogue geworden, der Erfindung des Buchdrucks einen besonderen Stellenwert in der Mediengeschichte zuzuschreiben. Der Autor des vorliegenden Buches hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutungszuschreibung des Buchdrucks in kanonischen Texten der Medientheorie zu untersuchen. Die mit 558 Seiten sehr umfangreiche Dissertation ist theoretisch-methodisch anspruchsvoll und – wie auch die zu untersuchenden Texte – keine leichte Lesekost. Sie thematisiert auf tiefgründige Weise eine zentrale Fragestellung der Disziplin. Mehr

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