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Andrew DeGraff, A. D. Jameson: Cinemaps

Rezensiert von Jürgen Stiller

Unter dem Titel “I Went” schuf der japanische Konzeptkünstler On Kawara zwischen 1968 und 1979 eine Serie besonderer Zeichnungen, indem er auf fotokopierten Stadtplänen unterschiedlicher Städte mit rotem Kugelschreiber die von ihm dort im Tagesverlauf zurückgelegte Wegstrecke eintrug und durch einen Datumsstempel des betreffenden Tages ‘besiegelte’: Das New Yorker Guggenheim-Museum stellt beispielsweise mit dem Stempel vom 04. April 1969 eine Karte Manhattans mit Kawaras eingezeichneter Route aus. Kawara zählt somit neben anderen Künstlern, die wie z. B. Robert Smithson ähnlich arbeiteten, zu den Begründern der ‘künstlerischen Kartografie’ bzw. des ‘Atlas-Mapping’. Mehr

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Magali Trautmann: Show and Tell

Rezensiert von Karl N. Renner

Der Dokumentarfilm galt einmal, wie das der Dokumentarfilmer Peter Krieg 1986 spöttisch formulierte, als das “einzige Schlafmittel, das man durch die Augen einnehmen kann“ (25). Das hat sich deutlich verändert. Deutschland. Ein Sommermärchen, Die Reise der Pinguine, Bowling for Columbine sind nur die bekanntesten Beispiele jener Dokumentarfilme, die zunächst im Kino und dann im Fernsehen beachtliche Erfolge erzielten. Dieser Erfolg, so die These der filmwissenschaftlichen Dissertation von Magali Trautmann, geht insbesondere darauf zurück, dass sich diese Dokumentarfilme “als filmische Erzählung[en] mit all den Parametern präsentier[en], die auch dem fiktionalen Erzähltext zur Verfügung stehen“. Mehr

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Ingrid Haidegger (2017): Watch It!

Rezensiert von Julia Elena Goldmann

Ingrid Haidegger widmet sich in ihrer Monographie Watch It! einem Phänomen, mit dem jeder und jede wohl beinahe täglich zu tun hat: dem Filmplakat. Diese Omnipräsenz des Mediums im Alltag spiegelt sich jedoch nicht in seiner akademischen Diskussion wider. Wenn entsprechende Poster untersucht wurden, dann geschah dies bisher zumeist unter der Prämisse, dass das Plakat ein Kunstwerk ist. Vernachlässigt wurde dabei die Frage, wozu es eigentlich gedacht ist – nämlich als Marketinginstrument. Haidegger unternimmt nun einen wichtigen Schritt, um diese Forschungslücke zu schließen. Auf Basis eines beeindruckenden Korpus von 250 Filmplakaten aus den Jahren 2010-2015 arbeitet sie mithilfe eines semantisch-syntaktischen Analysemodells Indikatoren für die Postergestaltung der Genres Action, Komödie, Krimi, Historie, Horror, Musical bzw. Musikfilm, Liebesfilm, Science Fiction und Fantasy, Kriegsfilm und Western heraus. Mehr

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Vincent Fröhlich, Annette Simonis (Hrsg.): Mythos und Film

Rezensiert von Stefan Schroeder

Wenn, laut Roland Barthes, alles zum Mythos werden kann, so mag auch jedem Kunstwerk eine mythische Qualität anhaften. So amorph ist denn auch die Ausgangsbasis des vorliegenden Sammelbandes, was hier keineswegs als Kritik aufgefasst werde, ist es doch die logische Konsequenz eines zeitgenössischen, erweiterten Mythenbegriffes, der alles im kollektiven Gedächtnis Bedeutungstragende in sich vereint. Mehr

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Kristina Jaspers, Nils Warnecke, Gerlinde Waz, Rüdiger Zill (Hrsg.): Future Worlds

Rezensiert von Stefan Schenk-Haupt

Der Band Future Worlds ist entstanden als Begleitbuch zur Ausstellung “Things to Come” (2016) des Museums für Film und Fernsehen sowie des Einstein Forums. Zur Vorbereitung der Beiträge wurde im Vorfeld ein Symposium abgehalten. Während sich die Ausstellung ganz allgemein um Zukunftsentwürfe sowohl aus dem künstlerischen Bereich als auch aus den Natur- und Sozialwissenschaften drehte, bleibt das Buch “aus pragmatischen Gründen“, wie die Herausgeber sagen, auf Darstellungen “im filmtheoretischen Bereich“ beschränkt. Mehr

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Joseph Garncarz: Medienwandel

Rezensiert von Florian Krauß

Medienwandel: Der Titel lässt an aktuelle Medienumbrüche oder zumindest -transformationen, an Konzentrations- und Konvergenzprozesse im Zusammenhang mit “Digitalisierung“ denken. Der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaftler Joseph Garncarz, der als Privatdozent an der Universität Köln lehrt, fokussiert sich allerdings auf Film- und Fernsehgeschichte im 20. Jahrhundert. Mit dieser Schwerpunktsetzung geht ein recht pragmatisches Verständnis von Medien als Programmträger einher. Der Autor orientiert sich an der “dominanten Verwendung in der Alltagssprache“ und hebt sich so von breiteren bzw. abstrakteren Begriffsdefinitionen ab, die seiner Ansicht nach den Gegenstand der Medienwissenschaft verwässerten. Mehr

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Hans Arnold: Das Magische des Films

Rezensiert von Christiane König

Heiko Christians gibt 2017 Hans Arnolds Dissertationsschrift Das Magische des Films. Ein Beitrag zur Frage der Wirksamkeit magischer Einflüsse in der Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung des Films heraus. Die Publikation, die Arnolds 1949, also kanpp sechzig Jahre zuvor, an der an der Philosophischen Fakultät der Universität München einreichte, erscheint in der der Reihe Metabasis des transcript Verlags. Mehr

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Klaus Maiwald, Anna-Maria Meyer, Claudia Maria Pecher (Hrsg.): „Klassiker“ des Kinder- und Jugendfilms

Rezensiert von Florian Krauß

Im Jahr 2015 befasste sich eine Ringvorlesung an der Universität Augsburg mit Klassikern des Kinder- und Jugendfilms. Sie fand am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur statt und brachte einen Sammelband hervor, der nun im Schneider Verlag Hohengehren erschienen ist. Die mit 160 Seiten recht kurze Auseinandersetzung beginnt mit zwei Begriffsdiskussionen und befasst sich dann – weitgehend chronologisch – mit Betrachtungen einzelner Filme. Sie reichen von der Scherenschnitt-Animation Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926) bis zur Adaption des Kinderkrimis Rico, Oskar und die Tieferschatten (2014). Mehr

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Kayo Adachi-Rabe, Andreas Becker (Hrsg.): Körperinszenierungen im japanischen Film

Rezensiert von Astrid Matron

Wer japanische Filme kennt, wird bemerkt haben, dass sich diese durch eine besondere Körperlichkeit auszeichnen: Mal verbinden sich menschliche Körper mit Maschinen oder Waffen, um als Cyborg von gesellschaftlichen Utopien und Dystopien zu künden; mal zeugen Monsterfiguren von den Gespenstern moderner Kriegstechnologie; mal wird der Körper als Spielort für wandelbare soziale und geschlechtliche Positionen dargestellt. Kayo Adachi-Rabe und Andreas Becker haben diesen vielfältigen Herangehensweisen 2013 eine Tagung an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main gewidmet. Im nun dazu erschienenen Sammelband untersuchen die Autorinnen und Autoren in zwölf Beiträgen mit unterschiedlichen kinematographischen Schwerpunkten und theoretischen Ansätzen den Variantenreichtum japanischer Filmkörper. Mehr

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Schwerpunkt Februar 2017: Sitz(t)räume – Kino im Fokus der Wissenschaft

Der Februar ist 2017 wieder Dreh- und Angelpunkt der nationalen und internationalen Filmbranche: Vom 9. bis 19. Februar finden die Berliner Filmfestspiele statt, eine Woche später wird der Höhepunkt des US-amerikanischen Filmbusiness zelebriert: die Oscar-Verleihung. Diese Ereignisse nimmt das rkm-Journal zum Anlass, wissenschaftliche Neuerscheinungen zu rezensieren, die das Thema Kino in unterschiedlichen Facetten beleuchten: von der Animationsforschung über das Japankino bis zur Identität des Star-Wars-Fans. Mehr

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