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Marco Iacoboni: Woher wir wissen, was andere denken und fühlen

Rezensiert von Nadia Zaboura

Einzelrezension
Eine der letzten ungestürmten Bastionen der conditio humana ist der Andere: Was in unseren Freunden oder Feinden – also außerhalb unserer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt – passiert, kann nur angenommen und mal mehr, mal weniger treffsicher antizipiert werden. Trotzdem sind unsere Annahmen über das Innenleben des Gegenübers nicht rein spekulativ: Mit oft erstaunlicher Präzision erkennen wir intuitiv und unmittelbar, aus welchen Motiven heraus der Andere handelt und welche Aktion er als nächstes ausführen wird. Zur Deutung dieser Präzision wurden in den 1990er Jahren mit der Entdeckung besonderer Nervenzellen – der so genannten Spiegelneurone – erstmals auch biologische Mechanismen herangezogen. Seitdem bringen diese speziellen Nervenzellen eine neue Dynamik in die Diskussion um zwischenmenschliche Einfühlung, Perspektivübernahme und Handlungsantizipation. Und damit befeuern sie zeitgleich die Debatte, ob und wie mentale Phänomene auf biologische Gehirnvorgänge rückführbar oder sogar: reduzierbar sind. Mehr

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