Blog-Archive

Reinhold Neven Du Mont: Mit Büchern und Autoren. Mein Leben als Verleger

Rezensiert von Oliver Ruf

Einzelrezension
Reinhold Neven Du Mont leitete von 1969 bis 2001 die Geschicke des Verlags Kiepenheuer & Witsch in Köln. In seinen Erinnerungen erzählt er die Verlagsgeschichte, soweit er sie selbst begleiten und lenken durfte. Seine Schilderungen gruppieren sich, wie der Titel verspricht, um die wichtigsten Bücher und deren Verfasser. Oliver Ruf hat sich für das rkm-Journal der Berufsbiographie eines der großen deutschen Verleger angenommen, der, wie Ruf es formuliert, einen Grandseigneur des Literaturbetriebs der vergangenen vier Jahrzehnte darstellt. Ein Gentleman, der gleichzeitig unbeirrt seinen Weg als Vermittler vor allem gegenwärtiger Literatur gegangen ist und dabei aus einem traditionsreichen Verlagshaus einen Buchmarktmotor mit immensem Einfluss gemacht hat. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Walter Hömberg: Lektor im Buchverlag

Rezensiert von Ute Schneider

Einzelrezension
Weiblich, 42 Jahre, kinderlos. Mit diesen drei Attributen ist der durchschnittliche Lektor, der eigentlich eine Lektorin ist, im deutschen Buchverlag in seinen soziodemographischen Merkmalen recht treffend charakterisiert. Die Branche ist weiblich, zwei Drittel der Lektoren sind Lektorinnen. Dies ist zwar kein unvermutetes und sicherlich nicht das wichtigste, aber ein dennoch aufschlussreiches Ergebnis einer Studie, die erstmals in der deutschen Buchhandelsgeschichte den Verlagslektor und damit eine Verlagsposition, deren Zugangsvoraussetzungen völlig ungeregelt sind, empirisch-statistisch erfaßt. Nachdem über Jahrzehnte das Interesse der Forschung am Berufsbild und der Tätigkeit des Lektors im literarischen Verlag eher gering war, sind in den letzten Jahren doch einige Studien und Abhandlungen zu dieser wenig konkret fassbaren Tätigkeit entstanden, sodass man von einer gewissen Konjunktur sprechen könnte. Nun legt Walter Hömberg auch die erste groß angelegte empirische Untersuchung vor, die den aktuellen Arbeitsalltag und das Selbstverständnis der Lektoren beleuchtet. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Peter Brummund: Die Entwicklung des Funktionsrabatts im Presse-Grosso

Rezensiert von Bernd Klammer

Einzelrezension
Brummunds Fazit ist ebenso klar wie ernüchternd, zumindest aus Sicht kleiner und mittelständischer Verlage, die Auftraggeber der von ihm vorgelegten Studie sind: Das bestehende Vertriebssystem von Zeitungen und Zeitschriften über das Presse-Grosso wäre ohne die großen Verlage nicht zu finanzieren. Änderungen bei den Kriterien für die Festlegung des Funktionsrabatts sind entweder nicht praxistauglich oder gegen den Widerstand der anderen Handelspartner nicht durchzusetzen. Deshalb müssen die mittelständischen Verlage weiterhin wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen, um aus eigenem Interesse das Fortbestehen des letztlich allseits akzeptierten Vertriebssystems über den Absatzweg Groß- und Einzelhandel zu sichern. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Stephan Ruß-Mohl: Kreative Zerstörung

Rezensiert von Stephan Weichert

ruß-mohl2009Einzelrezension
Der quälende Erosionsprozess der US-amerikanischen Zeitungsindustrie – und mit ihm die Aushöhlung des hergebrachten Qualitätsjournalismus – ist längst ein offenes Geheimnis: Kaum eine Woche vergeht, an dem keine Hiobsbotschaft von Verlagsinsolvenzen, Redaktions- zusammenlegungen oder Massen- entlassungen durch die angefressene Medienbranche wabert. Der Zustand der Presse ist in den USA, anders als in Europa, schon derart verhängnisvoll, dass dort Kampfbegriffe wie “Newspaper Endgame”, “The Vanishing Newspaper” und “The End of Journalism” zu geflügelten Worten wurden. Ein Blog mit dem zynisch klingenden Namen “Newspaper Death Watch” (“Totenwache Zeitung”) listete Anfang Dezember 2009 elf Tageszeitungen in amerikanischen Ballungsgebieten, die binnen zweieinhalb Jahren verschwunden sind. Betreiber des Blogs ist der Ex-Journalist Paul Gillian, der sich – wie viele andere Millionen Amerikaner – darum sorgt, wie sich das Siechtum der Zeitungen langfristig auf das Journalistenhandwerk und somit auf die amerikanische Gesellschaftsordnung auswirkt. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Wissenschaftliches Publizieren im Online-Zeitalter

bücherEinzelrezension
Das Internet übt auf unsere Gesellschaft einen Einfluss aus, der weit über das bequeme Bestellen eines Buches oder das schnelle Sichten der Nachrichtenlage hinausgeht. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Feld bestimmen Computer und Internet in einem immer stärkeren Maße, wie wir unseren Alltag organisieren, mit anderen kommunizieren und zusammenarbeiten. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Aus der Redaktion

Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage

Rezensiert von Ute Schneider

links2009Einzelrezension
In seiner 2007 am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Berliner Humboldt-Universität abgeschlossenen Dissertation zeichnet der Berliner Verleger Christoph Links die Entwicklung der 78 staatlich lizenzierten DDR-Verlage seit 1989 nach. Heute existieren davon noch 44 Verlage, wobei lediglich 25 noch aktiv Titel produzieren, acht Verlage davon sind allerdings nur als Redaktions- und Vertriebsbüros ihrer westdeutschen Häuser tätig. Rechnet man auch die Unternehmen ab, die schon einmal Insolvenz angemeldet hatten, sind schließlich nach der Insolvenz der Aufbau-Verlagsgruppe nur noch neun Verlage mit eigenem nennenswerten Programm existent. Heute macht der Anteil der ostdeutschen Verlage am jährlichen Gesamtproduktionsvolumen in Deutschland gerade noch 2,2 Prozent aus. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension