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Die Zukunft der Zeitungen

Rezensiert von Christoph Neuberger

Sammelrezension
Die Tageszeitungen sind bekanntlich in eine prekäre Lage geraten: Einerseits verlieren sie Leser und Inserenten im Printbereich, wobei die Hauptursache deren Abwanderung ins Internet ist. Andererseits gelingt es ihnen nicht, diese Verluste in der Online-Welt zu kompensieren. Die Frage, was die Bevorzugung des Internets erklärt und wie journalistische Websites zu gestalten wären, damit sie als Werbeumfeld attraktiv sind und die Zahlungs- bereitschaft der Nutzer wecken, bewegt derzeit die ganze Branche. Zwei Bücher wollen bei der Suche nach einer Antwort behilflich sein – das Vorgehen der Autoren ist jedoch grundverschieden. Typisch für die Art, wie in der Zeitungsbranche selbst nachgedacht wird, ist der Band Medienzukunft und regionale Zeitungen. Mehr

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Daniel Müller; Annemone Ligensa; Peter Gendolla (Hrsg.): Leitmedien

Rezensiert von Manuel Wendelin

Sammelrezension
Dass schon ‘Medium’ ein Begriff ist, über dessen Definition man wunderbar streiten kann, ist bekannt. Dieses Schicksal teilt der Terminus mit anderen Grundbegriffen wie dem der ‘Kommunikation’ oder dem der ‘Öffentlichkeit’. Im alltäglichen (wissenschaftlichen) Gebrauch werden solche Differenzen meist problemlos umschifft. Diese Praxis der Umgehung von unüberbrückbaren Klüften ist notwendig, um diesseits des endlosen Nachdenkens über sprachliche Grundlagen überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. Hin und wieder kommt es aber vor, dass bewusste Entscheidungen für die Verwendung eines bestimmten Medienbegriffs getroffen und begründet werden müssen. Spätestens in solchen Situationen ist man dankbar für die in der Literatur vorhandenen Systematisierungen. Das ist nicht anders, wenn es um die Forschung zu Leitmedien geht. Im Unterschied zum Medienbegriff sind tiefer gehende begriffliche Auseinandersetzungen hier aber kaum vorhanden. Gleiches gilt für die Systematisierung des Forschungsstands. Vor dem Hintergrund der offensichtlich immer häufiger werdenden Verwendung des Wortes “Leitmedien”, ist dieser Befund das zentrale Relevanzargument für den von Daniel Müller, Annemone Ligensa und Peter Gendolla herausgegebenen Zweibänder. Mehr

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Gerhard Paul; Bernhard Schoßig (Hrsg.): Öffentliche Erinnerung und Medialisierung des Nationalsozialismus

Rezensiert von Juliane Finger

Sammelrezension
Im Jahr 2009 fand das 10. Dachauer Symposium statt, welches sich die Frage stellte, wie sich die öffentliche Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust in den letzten dreißig Jahren nach der Ausstrahlung der Serie “Holocaust” in 1979 verändert hat. Daraus entstanden ist der vorliegende Sammelband, der sich eben jener interessanten, wenn auch nicht ganz neuen Fragestellung widmet (z. B. Martínez, 2004; Wilke, 2005). Was macht diesen Band lesenswert? Holocaust sei unter Umständen die “folgenreichste Zäsur im geschichtskulturellen Diskurs der Bundesrepublik über Nationalsozialismus und Judenmord” (16), so Paul im einleitenden Beitrag. Die Serie habe eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Geschichte eingeleitet. Die seit 1979 zunehmende Medialisierung habe aber auch eine Schattenseite, die Kommerzialisierung und Simplifizierung des Themas. Vor dem Hintergrund dieser These beschäftigen sich die folgenden Einzelbeiträge mit der (mehr oder weniger) von Holocaust beeinflussten Entwicklung in verschiedenen Bereichen öffentlicher Erinnerungskultur. Mehr

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Hans Mathias Kepplinger: Nonverbale Medienkommunikation

Rezensiert von Nina Haferkamp

Sammelrezension
In seinem Buch Nonverbale Medienkommunikation stellt Hans Mathias Kepplinger empirische Befunde zusammen, die sich mit der Produktion und Wirkung visueller, d. h. nonverbaler, Gestaltungsmerkmale beschäftigen. Im Spezifischen fokussiert er so genannte “Darstellungseffekte”. Darunter werden “alle Wirkungen von Fernsehfilmen und Pressefotos betrachtet, die auf der nonverbalen Selbstdarstellung der abgebildeten Personen sowie ihrer visuellen Darstellung durch Fotografen, Kameraleute, Beleuchter, Tontechniker, Cutter, Metteure und Journalisten beruhen”. Dabei macht der Autor deutlich, dass jene Darstellungseffekte das Endprodukt eines mehrstufigen Wirkungsprozesses sind, der neben dem realen nonverbalen Verhalten einer Person (d. h. der gezeigten Gestik und Mimik) besonders auch das darstellte Verhalten inkludiert, welches durch Aufnahmen, Schnitt und Montage beeinflusst ist. Mehr

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Mike Farrell; Mary Carmen Cupito: Newspapers

Rezensiert von Kenneth Starck

Sammelrezension
This is a compact review of the legacy of newspapers in the United States culminating in an attempt to bridge the fading presence of print with the explosive nature of the Internet. The book is intended as a textbook for an introductory news or journalism course. The book achieves this goal admirably. Another goal is to argue for the enduring presence of newspapers but to point to a news environment that is increasingly mediated electronically. In this regard, the authors are less successful. First, the broad contours of the book. There are 11 chapters. The first nine concentrate on newspapers with occasional references to the Internet. The tenth chapter (The Newspaper Meets the Internet) unveils the power and impact of the new technology and, as noted in the text, is written by a colleague of the authors, Deborah S. Chung. She does a good job. Mainly she focuses on the three facets of media convergence — technology, economics and regulation. Chung notes how the new technology makes it easier for citizens to participate in civic discourse and points out challenges facing journalism educators in devising a curriculum appropriate to the rapidly changing media environment. Mehr

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Wolfgang Schweiger; Klaus Beck: Handbuch Online-Kommunikation

Rezensiert von Barbara Witte

Sammelrezension
Wenn wir in den nächsten Jahren Hausarbeiten von Studierenden zur Hand nehmen, die sich geistig im Bereich der Online-Kommunikation tummeln, dann dürfte das Handbuch Online-Kommunikation in den meisten Literaturverzeichnissen zu finden sein. Der Band bietet in wesentlichen aktuellen Feldern der Online-Kommunikation einen hervorragenden Einstieg. Auch in puncto Überblick bleiben wenig Wünsche offen. Wenig, diese Einschränkung muss man machen, denn natürlich ‘krankt’ das Werk an seinem Anspruch. Etwas Bleibendes wie ein Handbuch über einen derart schnell sich entwickelnden Gegenstand wie die Online-Kommunikation herauszugeben, muss gewissermaßen logisch zu Lücken führen. Mehr

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Jens Wolling; Markus Seifert; Martin Emmer (Hrsg.): Politik 2.0?

Rezensiert von André Donk

Sammelrezension
Der von Jens Wolling, Markus Seifert und Martin Emmer herausgegebene Band Politik 2.0? Die Wirkung computer- vermittelter Kommunikation auf den politischen Prozess stellt die Beiträge zur gleichnamigen Tagung der DGPuK-Fachgruppe “Computervermittelte Kommunikation (CvK)” aus dem Jahr 2008 zusammen. Damit bildet der Band zu einem gewissen Teil den bis dato aktuellen Stand der Forschung zu diesem Thema ab, versammelt er doch eine Vielzahl ausgewiesener Experten. Allerdings muss man konstatieren, dass die nun zwei Jahre nach der Tagung stattfindende Buchpublikation dem dynamischen Gegenstand vielleicht nicht ganz gerecht wird. Dies zeigt sich vor allem mit Blick auf die seit 2008 stark gewachsene Bedeutung des Dienstes Twitter oder des Netzwerks Facebook insbesondere für den politischen Bereich – wie z. B. bei den US-Präsidentschaftswahlen oder den zahlreichen regimekritischen Protestbewegungen von Iran über Ägypten bis Libyen. Mehr

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Priska Jones: Europa in der Karikatur

Rezensiert von Christian Kleinschmidt

Sammelrezension
In der im Rahmen des Sonderforschungs- bereichs “Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel” entstandenen Dissertation setzt sich die Autorin mit der Entwicklung von Europa-Karikaturen im deutsch-britischen Vergleich im 20. Jahrhundert auseinander. Analysiert wurden 4.200 Karikaturen aus deutschen und englischen Tageszeitungen und Magazinen, wobei die Autorin u.a. auf das Pressearchiv des Deutschen Bundestags sowie auf britische Quellen des “Center for the study of Cartoons and Caricature” an der University of Kent zurückgreifen konnte. Was die weitere Quellen- und Literaturbasis der Arbeit anbelangt, so ist der Leser auf die Kenntnisnahme der Fußnoten angewiesen, da – unglaublich aber wahr – das Buch ohne ein Quellen- und Literaturverzeichnis auskommt! Hinsichtlich des Forschungsstands ist das Thema bislang nicht bearbeitet worden, so dass die Autorin in dem entsprechenden einleitenden Kapitel vor allem auf Literatur zu den Themenbereichen “Europabewusstsein”, “Europaidentifikation” und “europäisches Selbstbewusstsein” verweist. Systematische Bildanalysen, so zeigt Priska Jones, fehlen bislang in der Europaliteratur. Mehr

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Andreas Hepp; Marco Höhn; Jeffrey Wimmer (Hrsg.): Medienkultur im Wandel

Rezensiert von Marian Adolf

Sammelrezension
Mit dem Tagungsband Medienkultur im Wandel legen die Herausgeber und Veranstalter eine überaus umfängliche Dokumentation der DGPuK-Jahrestagung 2009 vor. Die 27 einzelnen Beiträge bieten eine breite inhaltliche Palette, und sind in sieben Abschnitte sortiert. Die dichte Einleitung der drei Herausgeber versucht, die fachliche Beschäftigung mit Kultur zu systematisieren, und in einzelne Theorielinien zu unterteilen. Zusammen mit einer kurzen Reflexion ihrer methodischen Besonderheiten steht dem Band somit ein Wegweiser durch die Medienkulturforschung voran. Für den ersten, theoretischen Teil des Bandes konnte man neben den in der Medienkulturforschung ausgewiesenen deutschsprachigen Vertretern Friedrich Krotz und Tanja Thomas zwei bekannte Namen aus der britischen Tradition gewinnen. Die international renommierten Kollegen Robin Mansell und David Morley eröffnen den Reigen, wobei Letzterer als heute vielleicht prominentester ehemaliger Student des Birminghamer Centre of Contemporary Cultural gelten darf. Mehr

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Thomas Bohrmann; Werner Veith; Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und populärer Film (Band 1 und 2)

Rezensiert von Stefanie Knauß

Sammelrezension
Die theologische Forschung zum Film ist mittlerweile in die Jahre gekommen und so steht es ihr gut an, in einem Handbuch systematisiert und für ein breiteres (Fach-)Publikum aufbereitet zu werden. Die bisher erschienenen zwei Bände des Handbuch Theologie und populärer Film versuchen dies mit einer Sammlung von Aufsätzen, die die theologischen Besonderheiten populärer Genres (Science Fiction, Western, Comicverfilmungen, Komödie, Horror usw.) und im Werk ausgewählter Regisseure (S. Spielberg, D. Fincher, S. Kubrick, R. Scott usw.) herausarbeiten, sowie die Darstellung theologisch relevanter Themen/Motive (Schuld/Sühne, Auferstehung, Tod, Immanenz usw.) und Figuren (ErlöserInnen, Pfarrer, Engel, Teufel, Superhelden usw.) analysieren. Den zweiten Band schließt ein Beitrag zur Verwendung von Filmen im Religionsunterricht ab. Durch die enorme Menge an Material und Themen schließt sich dabei von vornherein jeder Anspruch auf Vollständigkeit von selbst aus (Bd. 1, 11), jedoch sind die gewählten Beispiele mit Blick auf ihre Relevanz in Gesellschaft, Theologie und Film sinnvoll und repräsentativ. Mehr

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