Rezensiert von Jan Niklas Kocks
Am Anfang stand das Skript. Wer in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren ein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft aufnahm, der wurde beinahe zwangsläufig mit dem einführenden Vorlesungsskript eines Empirikers konfrontiert, das sich zum Ziel gesetzt hatte, die vielfältigen und manchmal naiven erstsemestrigen Erwartungen an ein “Was mit Medien”-Studium in wissenschaftliche und vor allem auch systematisierte Bahnen zu lenken. Direkt auf den ersten Seiten stand dort sinngemäß zu lesen: “Die Kommunikationswissenschaft ist eine empirische Sozialwissenschaft und zugleich auch eine Integrationsdisziplin, die sich durch einen Theorie- und Methodenpluralismus auszeichnet.” Dies war zu lernen und sodann im Verlaufe des Studiums auch mit Inhalt zu füllen, was, je nach Ehrgeiz und fachlicher Neigung, mal mehr und mal weniger gut gelang. Viele Jahre später ist dieser Theorie- und Methodenpluralismus zumindest jenen, die der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft fachlich treu geblieben sind, in Fleisch und Blut übergegangen. Woran es aber oftmals noch immer mangelt – dies wird gerade auch dann bewusst, wenn es etwa in der Lehre darum geht, einführende Übersichtsveranstaltungen zu konzeptionalisieren – sind Werke, die den Versuch wagen, diesen Theoriepluralismus in seiner Gesamtheit abzubilden, also gerade nicht nach Teildisziplinen und fachlichen Perspektiven zu beschneiden, sondern eine Art Werkschau der Kommunikationswissenschaft insgesamt zu bieten. Mehr