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Richard Lance Keeble; John Tulloch; Florian Zollmann (Hrsg.): Peace Journalism, War and Conflict Resolution

Rezensiert von Nadine Bilke

Einzelrezension
Die Schwerpunkte des Bandes sind klar erkennbar: eine inhaltliche Nähe zu den sozialen Bewegungen, eine theoretische Herleitung in der Tradition von Herman/Chomsky, eine örtliche Verankerung in Großbritannien und die Berichterstattung über die Post-9/11-Kriege. Und doch ergibt sich ein umfassenderes Bild, denn die Herausgeber haben auch andere Themen, andere Ansätze und andere (Stand-)Orte in den Band aufgenommen. Gerade wegen dieser Vielfalt wäre eine Einführung in die friedensjournalistischen Begriffe und die unterschiedlichen theoretischen Ansätze wünschenswert gewesen. Die Beiträge im ersten theoretischen Teil leisten eine solche Hinführung nicht: Die grundlegenden ethischen Überlegungen von Christians bleiben z. B. ohne klaren Bezug zum Journalismus. In der Vielfalt der Beiträge werden dennoch die großen Fragen der friedensjournalistischen Theorie deutlich: Ist es ein Konzept für den Mainstream? Macht es Journalisten zur Konfliktpartei? Welche Rolle nehmen Konfliktberichterstatter ein? Und: Wie soll Friedensjournalismus in der Praxis funktionieren? Mehr

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Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis

Rezensiert von Andrea Czepek

Einzelrezension
Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Kriminalität und Katastrophen, – die “großen K” dominieren nach wie vor die Themen, über die in Deutschland aus Afrika berichtet wird. Dass Afrika in der deutschen Medienberichterstattung marginalisiert und, wenn überhaupt, negativ dargestellt wird, ist lange bekannt. Umso erschütternder ist es, wenn Lutz Mükke in seiner Studie feststellt, dass sich die Vernachlässigung Afrikas in den letzten zwei Jahrzehnten eher verschärft als verbessert hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges sei das Interesse an Afrika noch geringer geworden; Verlage und Sendeanstalten haben massiv Korrespondentenbüros und –stellen abgebaut. Mehr

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Mickey Huff; Peter Phillips and Project Censored: Censored 2011

Rezensiert von Peter Ludes

Einzelrezension
“Warum haben die Zeitungen, die Medien, haben wir Journalisten (…) nicht eher gewarnt (…) aus Ahnungslosigkeit, Ignoranz oder was sonst?” So fragte Heike Faller in “Musste das sein?” am 14. April im Zeit-Magazin in bezug auf die (Berichterstattung über die) globale Bankenkrise seit 2008. Und so sollten sich noch viele JournalistInnen und KommunikationswissenschaftlerInnen fragen, wenn sie (endlich) die seit 35 Jahren jährlich publizierten Top 25 der am meisten “zensierten” Nachrichten zur Kenntnis nehmen – und neue Formen der “Zensur”, die Project Censored v. a. für die USA folgendermaßen kennzeichnet: “A censored news story contains information that the public has a right and a need to know, but to which the public has had limited access.” Mehr

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Ralf Hohlfeld; Philipp Müller; Annekathrin Richter; Franziska Zacher (Hrsg.): Crossmedia

Rezensiert von Ilona Wuschig

Einzelrezension
Ausgerechnet in Passau, einem Städtchen in geografischer Randlage, Medientage abzuhalten, klänge nach einem Widerspruch in sich – schreibt im Vorfeld Ralf Hohlfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikations- wissenschaften an der dortigen Universität, und Mitherausgeber des vorliegenden Sammelbands. Ein etwas schräger Einstieg in ein Buch, das den Titel Crossmedia trägt. Denn Crossmedia – das hat etwas mit Digitalisierung und Web, mit Computern und Netbooks, mit Smartphones und Tablets zu tun; mit all den netten Dingen, Gadgets und Devices (um im Slang der Kenner zu bleiben), die eines gemeinsam haben: Sie machen uns immer unabhängiger von dem Ort, an dem wir leben. Sie vernetzen New York und Berlin, genauso wie Potsdam, Peseckendorf, Pirmasens – und Passau. Mehr

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Eric Karstens; Jörg Schütte: Praxishandbuch Fernsehen

Rezensiert von Michael Steinbrecher

Einzelrezension
Ein Praxishandbuch Fernsehen? Was habe ich mir darunter vorzustellen? Die erste Assoziation: Es gibt schon viele praktisch orientierte Ratgeber, die sich mit redaktionellen Fernsehberufen und Darstellungsformen beschäftigen. Wie erstelle ich ein Drehbuch? Was muss ich im Interview beachten? Welche Tipps gibt es für die Moderation von TV-Sendungen? Diese Publikationen sind oft anschauliche Einstiegslektüre. Mehr nicht (und mehr wollen sie auch nicht sein). Die zweite Assoziation: Brauchen wir noch eins von dieser Sorte? Erik Karstens und Jörg Schütte wollen mehr, sogar deutlich mehr. Ihr Ziel: Beschreiben, “wie TV-Sender” arbeiten. Schon der Umfang des Buches (439 Seiten inkl. Anhang) signalisiert den Anspruch: Nicht weniger als ein Standartwerk ist beabsichtigt. Als solches wird das 1999 erstmals erschienene und nun in zweiter Neuausgabe veröffentlichte Praxishandbuch auch angekündigt. Mehr

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Robert Grünewald; Ralf Güldenzopf; Melanie Piepenschneider (Hrsg.): Politische Kommunikation

Rezensiert von Ulrich Heisterkamp

Einzelrezension
Die Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) widmet sich der politischen Kommunikation, die als Teilgebiet politischer Bildungsarbeit im digitalen Zeitalter des Web 2.0 stetig an Relevanz gewinnt. Die Affinität der parteinahen politischen Stiftung zu ihrer Mutterpartei CDU spiegelt sich in einzelnen Beiträgen des Bandes wider, der unter anderem eine Bilanz der rasanten Entwicklung des Internetauftritts der CDU/CSU-Bundestagsfraktion seit den Anfängen 1995 enthält. Jedoch wahren die Verfasser stets die wissenschaftliche Objektivität, so dass die Lektüre unabhängig von parteipolitischen Präferenzen aufschlussreich ist. Mehr

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Michael Wenzler: Journalisten und Eliten

Rezensiert von Matthias Degen

WenzlerEinzelrezension
Das Zusammenwirken von Akteuren und Kommunikatoren in der Politik wird in der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend mit dem negativ konnotierten Signum des “Lobbyismus” belegt. In der Kommunikationswissenschaft ist die jeweilige Perspektive – aus Sicht des Journalismus oder der Public Relations – zumeist forschungsleitend. Michael Wenzler bemüht sich um eine neutrale Analyse politischer kommunikativer Strukturen. In seiner ursprünglich als Dissertation eingereichten Untersuchung belegt er, dass sich Interaktions- und Kommunikationskulturen in verschiedenen Politikfeldern voneinander unterscheiden. Hierzu wählt er zwei Politikfelder aus, die zunächst keine angenommenen Überschneidungen aufweisen: die Energie- und die Kulturpolitik, begrenzt auf den politischen Raum der Schweiz. [mehr]

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Kai Fehse: Neurokommunikation

Rezensiert von Andranik Tumasjan

Einzelrezension
Ob in den populären Medien oder in der wissenschaftlichen Literatur – neurowissenschaftliche Ansätze haben Konjunktur. Bereits in den 1990er Jahren wurde von US-Präsident Bush die “Decade of the Brain” ausgerufen und entsprechende Forschung stark gefördert. Auch in den Wirtschaftswissenschaften – insbesondere in der Ökonomie und im Marketing – hat sich in den letzten Jahren ein starkes Interesse für neurowissenschaftliche Ansätze herausgebildet, in dessen Folge sich seit einigen Jahren “Neuroökonomie” und “Neuromarketing” als Teildisziplinen zu etablieren beginnen. Dieser Entwicklung Rechnung tragend, befasst sich Kai Fehses 2009 erschienenes Buch Neurokommunikation mit dem Aspekt der Werbewirkungsforschung, indem es klassische sozialwissenschaftliche Erkenntnisse der Werbekommunikation mit aktuellen neurowissenschaftlichen Literatur integriert, um ein neues Modell der Werbewirkung, das CASE2-Modell, zu entwickeln. Mehr

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Projekt Wikileaks

Rezensiert von Martin Welker

Einzelrezension
Zwei Bücher – ein Thema. Beide Werke sind etwa zur gleichen Zeit erschienen, etwa gleich umfangreich (ca. 300 Seiten) und liegen im Preis in einer ähnlichen Kategorie (15 bis 20 Euro). Beide Bände konzentrieren sich v. a. auf die Ereignisse ab dem Jahr 2007. Und doch sind die Bücher diametral verschieden. Denn während die Spiegel-Journalisten Rosenbach und Stark intensiv recherchiert haben und damit aus einer geordneten und unabhängigen Warte über Wikileaks berichten können, erzählt Domscheit-Berg aus einer Art emotionalen Insider-Perspektive über seine Arbeit beim Wikileaks-Projekt. Rosenbach und Stark objektivieren, Domscheit-Berg subjektiviert. Erstere weisen ihre Quellen in zahlreichen Fußnoten aus, letzterer schildert seine Erfahrung auf seine Erinnerungen gestützt aus der Ich-Perspektive. Erstere haben das Buch selbst geschrieben, Domscheit-Berg hatte mit Tina Klopp eine versierte Journalistin und Ghostwriterin an seiner Seite. Dennoch präsentiert sich der Text von Domscheit-Berg umgangssprachlicher als das Spiegel-Buch. Erst die Lektüre beider Texte ergibt ein facettenreiches Gesamtbild im Hinblick auf Wikileaks, insbesondere zu Julian Assange. In Bezug auf die Diskussion relevanter gesellschaftlich-politischer Fragen ist das Spiegel-Buch das gelungenere. Mehr

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Birgit Richard; Jan Grünwald; Marcus Recht; Nina Metz: Flickernde Jugend – Rauschende Bilder

Rezensiert von Sascha Trültzsch

Einzelrezension
Man muss heute kaum noch argumentieren, dass das Internet in seinen verschiedenen Erscheinungs- formen einen kulturellen und sozialen Wandel mit sich gebracht oder diesen zumindest forciert hat. Gerade in den letzten zwei Jahren wurden verschiedene empirische Untersuchungen zum Themenfeld Social Web bzw. Web 2.0 veröffentlicht, die nicht nur die Angebote selbst, sondern auch den Umgang mit ihnen detailliert untersucht haben. Auch aktuell wird in der Medien- und Kommunikations- wissenschaft dazu geforscht und publiziert. Der vorliegende Band nun wendet sich den Angeboten in einer primär kulturwissenschaftlichen, man möchte sagen kunstwissenschaftlichen Perspektive zu, die hier als Jugendbildforschung bezeichnet wird. Dabei werden quantifizierende Analyseverfahren und bildwissenschaftlich-hermeneutische kombiniert, wodurch sich ein aufschlussreicher Blick auf die Materie ergibt, der allerdings widerholt durch zum Teil mutige Begriffskonstruktionen (wie “Kommunikationsschmierstoff”) irritierend wirkt. Mehr

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