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Patrick Brauckmann (Hrsg.): Web-Monitoring

Rezensiert von Felix Sattelberger

Einzelrezension
Patrick Brauckmann, Promovent an der Universität Leipzig und Vertriebsleiter bei der bol Behörden Online Systemhaus GmbH, bietet mit seinem Herausgeber- band Web-Monitoring. Gewinnung und Analyse von Daten über das Kommunikationsverhalten im Internet einen praxisorientierten und umfassenden Einblick in die vielseitigen Facetten der Untersuchung von internetbasierten Kommunikations- prozessen. Zu Beginn des Bandes gelingt Thomas Pleil die theoretisch fundierte und dennoch anschauliche Hinführung zu dem komplexen Themenbereich des Web-Monitorings. Die Herausarbeitung der diffusen Verknüpfungen zwischen klassischen Massenmedien und internetbasierten Mikro-Öffentlichkeiten stellen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Beobachtung des Kommunikationsverhaltens im Internet deutlich heraus. Nach dieser thematischen Einführung gliedert sich der Band in vier Teile, welche im Folgenden kurz charakterisiert werden. Mehr

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Eva Züchner: Der verschwundene Journalist

Rezensiert von Horst Pöttker

Einzelrezension
Wie es im NS-Regime war, ist nach der für den Wiederaufbau nützlichen Verdrängung der Verbrechen in den 1950er Jahren mittlerweile gut erforscht und einigermaßen bekannt. Die peinliche Frage, wie es überhaupt möglich war, dass die Kulturnation der Deutschen den Barbaren Hitler, Goebbels und Himmler ins eigene Verderben gefolgt ist, gerät erst heute, ein Menschenleben danach, mehr und mehr in den öffentlichen Diskurs. Philipp Jenninger musste noch 1988 als Bundestagspräsident zurücktreten, weil er es gewagt hatte, bei einer hochoffiziellen Gedenkveranstaltung zur Reichskristallnacht 1938 den Motiven für das Schweigen der großen Mehrheit zum Judenpogrom nachzuspüren. Mehr

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Winfried Nöth; Peter Seibert: Bilder beSchreiben

Rezensiert von Martin Siefkes

Einzelrezension
In der Kunstwissenschaft und anderen Bereichen der Ästhetik hat in den letzten Jahren eine dezidiert antisemiotische Bewegung an Einfluss gewonnen, die sich mit Namen wie Gernot Böhme, Horst Bredekamp, Hans Belting oder Dieter Mersch schmücken kann und die Ansicht vertritt, Kunstwerken könne man mit zeichentheoretischen Mitteln nicht beikommen. Dabei wird allerdings, wie Mark Halawa gezeigt hat, mit einer verkürzten Auffassung von Semiotik gearbeitet, die man – in der Art eines “Strohmann-Arguments” – dann bequem zurückweisen kann. Während die geäußerte Kritik auf manche Semiotiker der Saussure’schen Tradition, die sich auf Codes konzentrierten und solche konventionellen Zeichensysteme überall am Werk sahen, zutrifft, gilt sie nicht für die Peirce’sche Semiotik, durch die sich auch unmittelbare Erfahrungen, direkte Eindrücke aller Sinnesmodalitäten, von Materialien ausgehende Wirkungen usw. beschreiben lassen. Mehr

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Christoph Meißelbach: Web 2.0 – Demokratie 3.0?

Rezensiert von Christoph Bieber

Einzelrezension
Der Ende 2009 erschienene Band mit dem zahlenspielerischen Titel Web 2.0 – Demokratie 3.0? versucht sich an einer schwierigen Aufgabe. Auf gerade mal 126 Seiten (zuzüglich eines 20-seitigen Literaturverzeichnisses) setzt sich der Autor mit demokratischen Potenzialen des Internets auseinander, stellt dabei die technologischen Grundlagen der “GKI” (der Globalen Kommunikations-Infrastruktur) vor, strukturiert den Gegenstand entlang politik- wissenschaftlicher und soziologischer Großtheorien, evaluiert Theorie und Empirie der digitalen Demokratie und wagt unter der etwas bemüht klingenden Überschrift “Politische Software – Es sind Updates verfügbar!” auch noch einen Ausblick in die Zukunft der politschen Online-Nutzung. Mehr

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Verena Grünefeld: Dokumentarfilm populär

Rezensiert von Tereza Smid

Einzelrezension
Wie hat es Michael Moore zum bisher erfolgreichsten Dokumentarfilmer geschafft? Warum locken seine Filme ein Millionenpublikum ins Kino und bieten gleichzeitig Kritikern unzählige Angriffsflächen? Diesen Fragen geht die Amerikanistin Verena Grünefeld in ihrer Dissertation mit spürbarer Begeisterung nach. Im Zentrum steht die detaillierte Analyse von Moores vier erfolgreichsten Filmen Roger and Me, Bowling for Columbine, Fahrenheit 9/11 und Sicko, die für die Autorin am aktuellen Ende der Entwicklung des Dokumentarfilm-Genres stehen. Im ersten historisch-theoretischen Teil versucht Grünefeld ebendiese Entwicklung aufzuzeigen, indem sie sich die auf die Höhepunkte der Dokumentarfilmgeschichte stützt, um diese später als Vergleichsfolie für Moores Filme zu verwenden. Mehr

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Jule Philippi; Michael Tewes: Basiswissen Generative Grammatik

Rezensiert von Kevin Ch. Masalon

Einzelrezension
Das Lehrbuch Basiswissen Generative Grammatik scheint auf den ersten Blick mit seinen mehr als 300 Seiten über ein Grundlagenwissen mit prägnantem Einführungscharakter hinauszugehen. Dieser Eindruck täuscht jedoch, denn um das abstrakte Modelldenken Noam Chomskys nachvollziehen zu können, bedarf es neben einer Darstellung seiner Spracherwerbstheorie eben jener logisch aufeinander aufbauenden kleinen Schritte, nach denen das Buch strukturiert ist. Dieser entscheidende Vorteil unterscheidet es von kürzeren Einführungen, wie beispielsweise der Einführung in die Syntax von Karl-Heinz Ramers, in deren Mittelpunkt ebenfalls die Ansätze der Generativen Grammatik stehen, dort jedoch wegen zu knapper Erläuterungen und des bescheidenen Beispielmaterials schwierig nachzuvollziehen sind. Mehr

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Stefan Rieger; Jens Schröter (Hrsg.): Das holographische Wissen

Rezensiert von Yvonne Schweizer

Einzelrezension
Jonathan Crarys Buch Techniques of the Observer lieferte 1990 den programmatischen Auftakt: Der Methode Foucault’scher Diskursanalyse verpflichtet, entstand ein dichter Abriss über vereinzelte optische Apparate des 19. Jahrhunderts, gespickt mit wissenschaftshistorischen Exkursen zur Genese des modernen Subjekts. Seit Crarys Buch sind weitere optische Geschichten geschrieben worden. Die meisten gehen allerdings in Hinblick auf bestimmte Bilder exkludierend vor: Selten werden Bilder in den Blick genommen, die nicht der geometrischen Optik und deren Darstellungskonvention und Bildherstellung folgen. Bei diesen Bildern, die ein “erhebliches Irritationspotential für die Bildgeschichte bzw. -theorie” bieten, setzt der Sammelband Das holographische Wissen von Stefan Rieger und Jens Schröter an. Mehr

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Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Paul Felix Lazarsfeld – Leben und Werk

Rezensiert von Thymian Bussemer

Einzelrezension
Paul Felix Lazarsfeld (1901-1976) war ohne Zweifel eine der prägenden Gestalten der US-amerikanischen Soziologie und Kommunikations- forschung. Viele sehen in ihm den eigentlichen Erfinder der sozial- wissenschaftlich orientierten Kommunikationswissenschaft, der Markt- und Meinungsforschung sowie der empirischen Handlungsanalyse. Die Kommunikationsforschung verdankt ihm nach wie vor benutzte Konzepte wie das der “opinion leader” oder den “two-step flow of communication”. Trotzdem ist Lazarsfeld bis heute nur einem recht schmalen Zirkel der sozialwissenschaftlichen Community bekannt. Wirklich kanonischen Rang erreichte er trotz klassischer Studien wie die “Arbeitslosen von Marienthal” (1933) oder “The People’s Choice” (1944) nie. Auch eine Breiten-Popularität, wie sie sein zwischenzeitlicher Halbtags-Mitarbeiter Theodor W. Adorno erlangte, wurde Lazarsfeld nicht zuteil. Selbst die fachwissenschaftliche Rezeption Lazarsfelds in der engeren Kommunikationswissenschaft blieb überschaubar. Mehr

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Hannelore Bublitz: Im Beichtstuhl der Medien

Rezensiert von Claudia Schirrmeister

Einzelrezension
Im Beichtstuhl der Medien lautet der Titel des von der Paderborner Soziologie-Professorin Hannelore Bublitz vorgelegten Bandes – um sogleich die Erwartungen des Lesers in die Irre zu führen, wäre da nicht der Untertitel Die Produktion des Selbst im öffentlichen Bekenntnis. Der Beichtstuhl steht gemeinhin für aufrichtige und inhaltlich ernste Selbstthematisierungen, eingebettet in einen institutionell vorgegebenen, jahrhundertealten Rahmen – ein sozialer und juristischer Schutzraum, formal vergleichbar mit der Praxis eines Psychologen oder der Kanzlei eines Anwalts. Auch wenn Hannelore Bublitz den Beichtstuhl als “mediale Apparatur” bezeichnet, stellt sich die Frage, ob der Besprechungstisch eine ebensolche darstellt – gilt ihr Augenmerk doch den elektronischen Medien, vor allem dem Fernsehen und, eher am Rande, dem Internet. Diese Medien hingegen scheinen einen Kontrast zur Situation in einem Beichtstuhl zu liefern, wie er krasser kaum ausfallen kann, widerspricht doch die geheimnisgeschützte religiöse Beichte der ostentativen Öffentlichkeit einer Fernsehsendung. Mehr

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Patrick Donges: Medialisierung politischer Organisationen

Rezensiert von Olaf Jandura

Einzelrezension
Parallel zur steigenden Bedeutung der Massenmedien in der Gesellschaft steigt auch das Interesse von Kommunikations- und Politikwissenschaftlern am Verhältnis von Medien und Politik in den letzten Jahren. Die Befundlage zum Thema ist nicht eindeutig. Vielmehr können die Studien auf einem Kontinuum verortet werden, dessen Endpunkte einerseits beim Instrumentalisierungs- und andererseits beim Dependenz- paradigma liegen. Dabei ist zu beobachten, dass Fragen der Kommunikation stärker in den Fokus der Politikwissenschaft geraten und Phänomene, die bislang nur Politologen interessiert haben, auch in den Blick von Kommunikationswissenschaftlern geraten sind. Patrick Donges untersucht, welche Auswirkungen die Medien und die mediale Kommunikation auf die Parteien haben und wie sich die Organisationsstrukturen der Parteien als Reaktion darauf verändern. Mehr

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