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Peter Szyszka (Hrsg.): Alles nur Theater

Rezensiert von Oliver Raaz

Alles-nur-TheaterEinzelrezension
Ob in Arthur Rimbauds berühmtem Diktum “ICH ist ein anderer” oder in Udo Lindenbergs Liedzeile “Du hast bestimmt ein falsches Bild von mir, so was wie ’n echten Kujau” – die Paradoxien und Probleme von Authentizität sind lange schon Gegenstand hoch- (Rimbaud) genauso wie populärkultureller (Lindenberg) Textproduktion. Umso dringlicher, dass sich mittlerweile auch die Kommunikationswissenschaft anschickt, in der professionellen Kommunikationspraxis allzu gern emphatisch bemühte normative Konzepte wie Authentizität – aber auch: Transparenz, Vertrauen oder CSR – einer theoretisch-distanzierten, bisweilen auch dekonstruktiven Lektüre zu unterziehen. Mehr

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Bodo Rollka, Friederike Schultz: Kommunikationsinstrument Menschenbild

Rezensiert von Morten Kansteiner

Menschenbild_onlineEinzelrezension
Der ‘homo oeconomicus’ kommt nicht zur Ruhe. Gerade seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise zerren ihn seine Kritiker wieder und wieder ans Licht einer breiten Öffentlichkeit, Frank Schirrmacher sogar bis an die Spitze der Spiegel-Bestsellerliste (Schirrmacher 2013). Klare Anzeichen, welche Bedeutung das “Kommunikationsinstrument Menschenbild” entfalten kann. Mehr

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Bettina Fackelmann: Ambivalenz der Macht

Rezensiert von Pascal Tanner

Einzelrezension
“Hin und wieder bekommt eine Behörde, eine Abteilung oder Gruppe einen neuen Chef. Der Wechsel des Vorgesetzten gehört zu den wenigen aufregenden Ereignissen im Verwaltungsalltag. Man fühlt die Nervosität auf den Fluren der Ministerien, wenn die Wahlresultate bekanntwerden und ein neues Regime in Aussicht steht”. Umbrüche in Verwaltungen sind, wie Luhmann in diesem frühen Text festhielt, von Unsicherheit begleitet. So auch die Verwaltungsreform in Berlin, in Zuge derer die Bezirke Tempelhof und Schöneberg im Jahr 2001 zusammen-gelegt wurden. In der Konsequenz fanden Umschichtungen statt, die Bettina Fackelmann dokumentierend begleitete. Sie zeichnet die Auswirkungen der Fusion auf die interne Kommunikation nach. Mehr

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Scarlett Schneider: Grenzüberschreitende Organisationskommunikation

Rezensiert von Reinhold Fuhrberg

Einzelrezension
Die vorliegende Dissertationsschrift bildet den Auftakt der Buchreihe Studien zur Organisationskommunikation der Erstgutachterin und Herausgeberin Anna Maria Theis-Berglmair. Sie geht der Frage nach, inwieweit Organisationen in der Lage sind, in ihrer internen Kommunikation “grenzüberschreitende” Kommunikation zu meistern. Damit ist jedoch weniger die internationale Kommunikation zwischen Unternehmenseinheiten im In- und Ausland gemeint. Vielmehr bestehen in ihrer systemtheoretischen Betrachtung Organisationen aus Kommunikation. Sie verwendet dabei einen weniger trivialen Kommunikationsbegriff. Wie gelingt es durch Kommunikation Grenzen zu schaffen und diese durch Kommunikation zu überwinden? Unterscheidungen sind dabei u. a. Abteilungsgrenzen, hierarchische Abgrenzungen, Projektgrenzen, Standortgrenzen nach Zentrum oder Peripherie sowie formale bzw. informale Abläufe. “Kommunikation mit Kollegen aus anderen Kulturkreisen, Funktionsbereichen oder Hierarchiestufen stellen eine echte Herausforderung für die Organisationsmitglieder dar”. Mehr

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Jens Woelke; Marcus Maurer; Olaf Jandura (Hrsg.): Forschungsmethoden für die Markt- und Organisationskommunikation

Rezensiert von Wolfgang Fuchs

Einzelrezension
Publikationen, die sich aus einer akademischen Perspektive mit der Erforschung vor allem der Marktkommunikation beschäftigen, sind relativ selten. Zurstiege (2007) hat hier eines der wenigen Bücher der letzten Jahre publiziert. Im Wesentlichen sind viele Forschungsvorhaben und -studien in einen konkreten Verwertungs- zusammenhang eingebettet und kommerziell geprägt. Insofern ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass die Herausgeber dieses Buches einen weiteren Beitrag zu einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesem weiten und dynamischen Themenfeld leisten wollen. Die einzelnen Artikel dieses Buches decken dabei sehr divergente – allerdings auch nur punktuelle Bereiche ab: Von Methoden für die Markt- und Werbeforschung, Ansätzen zur Werbe- und Kommunikationsplanung über Ansätze der PR-Evaluation bis hin zu Methoden zur Erforschung der Organisationskommunikation. Diese Zusammenstellung erscheint ein wenig willkürlich. Auch die Zuordnung zu den einzelnen thematischen Schwerpunkten ist manchmal schwer nach zu vollziehen, z. B. die Einordnung des Beitrages von Jandura und Donsbach in den Schwerpunkt Kommunikationsplanung und nicht unter dem Fokus Werbeforschung. Mehr

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Peter Szyszka; Dagmar Schütte; Katharina Urbahn: Public Relations in Deutschland

Rezensiert von Reinhild Rumphorst

Einzelrezension
PR-Arbeit kann vieles sein: Sinnfreies Schönschreiben irrelevanter Ereignisse ebenso wie das Entwickeln und Kommunizieren einer gemeinwohl- verträglichen Unternehmenspolitik. Niemand kann zudem mit Sicherheit sagen, wie viele Menschen mit solchen Tätigkeiten in Deutschland Einkommen erzielen: sind es 20.000 oder 50.000? Die einen nennen sich Öffentlichkeits- arbeiter, betreiben jedoch Marketing, die anderen machen Public Relations, firmieren aber als Journalisten oder Geschäftsführer. Das Berufsfeld Public Relations ist statistisch und wissenschaftlich bestenfalls an den Rändern beackert. Im Frühjahr 2002 begann daher an der Fachhochschule Osnabrück ein ambitioniertes Projekt: Public Relations in Deutschland sollte in ihren organisationsfunktionalen Zusammenhängen empirisch erfasst werden. Aus nachvollzieh- baren Gründen beschränkten die Forscher ihre Studie schließlich auf den Bereich der Wirtschaftskommunikation; auch dies war noch eine Herkulesaufgabe. Seit 2009 liegen nun die Ergebnisse als Buchveröffentlichung vor. Mehr

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Franzisca Weder: Organisationskommunikation und PR

Rezensiert von Pascal Christoph Tanner

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Mit dem Band Organisationskommu- nikation und PR legt Franzisca Weder eine Einführung in das Wissensgebiet der Organisationskommunikation vor. Ihr erklärtes Ziel ist es, dem Leser in acht Kapiteln ein “umfassendes Verständnis eines zunehmend wichtigen sozialwissenschaftlichen Forschungs- bereichs” zu vermitteln. Die Autorin definiert den Begriff Organisations- kommunikation umfassend, wie es im deutschen Sprachraum inzwischen auch üblich geworden ist. Sie zählt die klassischen Tätigkeitsfelder (Pressearbeit, Marketing und Werbung) dazu, aber auch die interne Kommunikation und alle Formen der Kommunikation über Organisationen. Definiert wird Organisationskommunikation von Weder in diesem umfassenden Sinne als soziales Handeln im Bezug auf einen strukturellen Kontext. Um dieses spezifische soziale Handeln besser verstehen und erklären zu können, greift die Klagenfurter Hochschuldozentin auf Erkenntnisse der Kommunikations- und der Wirtschaftswissenschaften zurück; diese werden in eine übergreifende sozialwissenschaftlichen Perspektive gerückt. Mehr

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Marie Luise Kiefer: Journalismus und Medien als Institutionen

Rezensiert von Patrick Donges

Einzelrezension
Institutionalistische Theorien haben in den vergangenen Jahren in verschiedenen Sozialwissenschaften an Bedeutung gewonnen und zu einer Reihe von Theorieimporten angeregt – so auch in die Kommunikationswissenschaft. Auch der Rezensent hat sich mit einem kleineren Beitrag an diesem Import beteiligt, steht institutionalistischen Theorien also nicht ablehnend gegenüber. Marie Luise Kiefer nimmt sich mehr Zeit und Raum für eine gründlichere Aufarbeitung der verschiedenen Zugänge zum Begriff der Institution und ihre Anwendung auf kommunikations- wissenschaftliche, hier sehr stark medienpolitische und medienökonomische Fragestellungen. Mehr

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Jan Lies (Hrsg.): Public Relations

Rezensiert von Peter Szyszka

lies2008Einzelrezension
Das Lehr- und Forschungsfeld der Public Relations ist breit und vielschichtig, die Zahl von Überblickspublikationen bislang noch klein. Hier den Versuch zu unternehmen, eine ‘Schneise’ in das ‘Dickicht’ von Begriffen, Modellen und Theorieansätzen ‘zu schlagen’, um Praktikern und Studierenden Public Relations und Kommunikationsmanagement näher zu bringen, so der Anspruch des Bandes, ist deshalb schon vom Grundsatz her verdienstvoll. Der Ende 2008 von Jan Lies vorgelegte Herausgeberband, der sich in weiten Teilen als Monographie des Herausgebers erweist, unternimmt diesen Versuch. Ob dabei allerdings von einem “Handbuch” gesprochen werden kann, ist schon deshalb kritisch zu hinterfragen, weil der Band alphabetisch angelegt ist wie ein Wörterbuch, das in 110 Begriffen – tatsächlich sind es 47, weil die Mehrzahl der Begriffe in abgeleiteten Begriffen variiert wird – ausgewählte Themen und Probleme der Public Relations aufgreift. Mehr

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