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Petra Weber: Hörfunkpraxis

Rezensiert von Michael Schornstheimer

Hörfunkpraxis_Texte und TöneEinzelrezension
Mit zwei Verbeugungen beginnt der Ratgeber Hörfunkpraxis von Petra Weber. Auf 90 Seiten hat die WDR-Redakteurin und Lehrbeauftragte der TU Dortmund Wissenswertes für angehende Radioprofis zusammengetragen. In einem notizbuchkleinen Heft, das locker in jede Jacken- oder Handtasche passt, gliedert sie sechs Aspekte über Töne und Texte. Gewidmet hat sie die Publikation ihrer Stimmlehrerin, Lieselotte Römp-Panzer, eine seltene und umso sympathischere Geste. Die zweite Verbeugung gilt dem Medium Radio. Die Autorin beginnt das erste Kapitel mit einer feinsinnigen Betrachtung: “Der Rundfunk […] muss sich […] mit dem Etikett ‘Begleitmedium’ zufrieden geben. Andererseits hört man diesem Wort richtig zu, dann ist Begleiten oder Begleiter sein eine anspruchsvolle journalistische Aufgabe.“ Hört hier nur der Rezensent einen bitteren Unterton? Mehr

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Helmut Kopetzky: Objektive Lügen, subjektive Wahrheiten

Rezensiert von Pascale Anja Dannenberg

Objektive LügenEinzelrezension
“Ein[en] Werkstattbericht mit Textbeispielen, Notizen und Korrespondenzen 1971 bis 2012” verspricht der Feature-Journalist Helmut Kopetzky, aber vor allem ein “Plädoyer für das ‘Radio in der Ersten [sic!] Person Singular’, das hinter dem einzelnen ‘Stück’ deutlich erkennbare Autoren-ICH”. Das Plädoyer ist ihm als solches gelungen, spürt man beim Lesen doch die durch diese Ankündigung erwartete Leidenschaft des Autors fürs eigene, subjektive Schaffen. Mehr

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Sandra Müller: Radio machen

Rezensiert von Kristina Wied

Einzelrezension
Mit der Reihe Wegweiser Journalismus wollen Herausgeber Christoph Fasel und die UVK Verlagsgesellschaft journalistisches Grundwissen für alle diejenigen bieten, die Journalist werden wollen – kompakt zusammengefasst und verständlich geschrieben. Der Radiojournalistin Sandra Müller gelingt dies in ihrem Werk Radio machen für den Hörfunkbereich eindrucksvoll. Die Autorin setzt beim Leser keine Vorkenntnisse voraus, nimmt Anfänger Schritt für Schritt mit in den Radio-Alltag und informiert über alles, was man als Neuling wissen muss über journalistische Darstellungsformen, redaktionelle Arbeitsweisen, die Aufnahme und Produktion von Hörfunkbeiträgen sowie das Sprechen im Radio. Mehr

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Radio in Wissenschaft und Praxis

Rezensiert von Margareta Bloom-Schinnerl

Einzelrezension
Radio – obwohl von vielen als gestrig angesehen – ist und bleibt aktuell. Es ist ‘Zeitgeist, modern und flexibel’. Das unterstreicht die 2. aktualisierte und erweiterte Auflage des Buches Praxiswissen Radio von Dieter K. Müller und Esther Raff. Der Untertitel lautet Wie Radio gemacht wird – und, etwas irreführend – wie Radiowerbung anmacht. Letzteres legt die Vermutung nahe, dass sich die Veröffentlichung an Werbetreibende und Marketingexperten richtet, deren Ziel Gewinnmaximierung mittels ausgeklügelter Radiowerbung ist. Der Inhalt bietet jedoch viel mehr als Wissen darüber, wie man ‘bessere Funkspots’ macht und wie man ihre Wirksamkeit misst. Mehr

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Anja Hartung: Humor im Hörfunk und seine Aneignung durch Kinder und Jugendliche

Rezensiert von Claudia Wegener

Einzelrezension
Der Hörfunk ist ein Medium, das in der Auseinandersetzung mit dem Medienhandeln von Kindern und Jugendlichen bislang kaum Beachtung fand. Nur wenige empirische Arbeiten widmen sich dem Themenfeld, meist sind diese zudem älteren Datums. Umso interessanter ist es, dass Anja Hartung das Radio in den Mittelpunkt ihrer Dissertation stellt. Mittels empirischer Studien will sie der Bedeutung von Humor im Hörfunk nachgehen und dessen Stellenwert im Kontext der Hörfunknutzung Heranwachsender aufzeigen. Dabei geht es der Autorin in ihrer medienpädagogisch motivierten Arbeit vor allem um die Gratwanderung zwischen Humor und Gewalt, um die Frage, wo und in welcher Weise Kinder und Jugendliche die Grenze zwischen Komik und Gewalt ziehen und wie sie diese in ihrem jeweiligen Zusammenhang definieren. Ganz explizit schließt sie damit an ein Forschungsprojekt der Universität Leipzig an, das sich mit auditiv vermittelter Gewalt und deren Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung von Kindern auseinandergesetzt hat, und führt die hier durchgeführten Studien fort. Die Ergebnisse der Leipziger Studien, nach denen Gewalt als wesentliches Element der Komikgenerierung fungiert, waren für Hartung der Ausgangspunkt ihrer eigenen Arbeiten. Mehr

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Matthias Künzler: Die Liberalisierung von Radio und Fernsehen

Rezensiert von Hans J. Kleinsteuber

künzler2009Einzelrezension
Diese voluminöse Dissertation (375 Seiten) ist in der Züricher Kommunikationswissenschaft entstanden. Der Autor ist Oberassistent am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) und legte diese Arbeit 2008 vor. Unter seinem Leitbegriff Liberalisierung geht es dem Autor um die – wie er sagt – folgenschweren medienpolitischen Entscheidungen seit den 1980er Jahren, die zu den heutigen dualen Rundfunksystemen führten. Dieses Konzept von Liberalisierung hat wenig mit dem politischen Liberalismus zu tun, vielmehr bezeichnet es “die Öffnung des Marktzutritts für private Unternehmen zu einem Bereich[,] zu dem […] der Markteintritt bislang verwehrt geblieben war, und wo eine Leistungserbringung durch ein zumeist öffentliches Monopolunternehmen erfolgt ist”, oder aber “die Einführung von Wettbewerb oder die Erhöhung der Wettbewerbsintensität”. Damit wird der Sachverhalt klar – ich würde ihn nicht unter Liberalisierung fassen. Mehr

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Frank Bösch, Constantin Goschler (Hrsg.): Public History

Rezensiert von Martina Thiele

bösch&goschlerEinzelrezension
Mit der Vergangenheit beschäftigt sich nicht nur der Historiker, der einen Lehrstuhl für Geschichte innehat. Auch “fachfremde” Wissenschaftler sowie Zeitzeugen, Schriftsteller, Juristen und Journalisten schreiben über geschichtliche Themen. Mit dem Band “Public History” spüren die Autorinnen und Autoren den Trennlinien nach zwischen Wissenschaft, Publizistik und Schriftstellerei, zwischen Fakten und Fiktionen. Das Besondere an diesem Buch aber besteht darin, dass die Herausgeber Frank Bösch und Constantin Goschler – beide Inhaber von Lehrstühlen für Geschichte – nun gerade nicht beklagen, wie sehr die universitäre Geschichtsforschung durch “Laienhistoriker” gestört wird, sondern im Gegenteil die Anstöße, die durch Public History erfolgt sind, als außerordentlich wichtig erachten für die Geschichtswissenschaft und die Gesellschaft insgesamt. Mehr

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