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Mario Doulis, Peter Ott (Hrsg.): Remediate

Rezensiert von Thomas Nachreiner

RemediateEinzelrezension
Zur Remediation ist doch schon alles gesagt – um diesen Gedanken kommt man bei Betrachtung des Titels nicht herum. Während sich der Terminus – ausgehend von David J. Bolters und Richard Grusins begriffsprägendem Standardwerk aus dem Jahr 1998 – in aller Regel jedoch auf die “Übergangsepoche eines Wechsel des Leitmediums“ bezieht, nimmt der Ansatz des vorliegenden Sammelbandes keine derart makroanalytische Perspektive ein. “Die Digitalisierung des optochemischen Mediums Film wie auch des elektromagnetischen Mediums Video ist […] abgeschlossen“ (ebd.) lautet die Diagnose und entsprechend würden sich Fragen der Intermedialität nunmehr weniger um den Übergang im Lichte des Neuen, sondern vielmehr um Formen der medienhistorischen Rückkopplung drehen – so die Einschätzung der Herausgeber. Mehr

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Carina Jasmin Englert: Der CSI-Effekt in Deutschland

Rezensiert von Jan Pinseler

T5_SC.inddEinzelrezension
Angesichts der Fülle von audiovisuellen Medieninhalten, die sich mit Kriminalität und Verbrechen auseinandersetzen, ist die wissenschaftliche Frage, in welchem Verhältnis diese medialen Darstellungen von Verbrechen und Abweichung zu den gesellschaftlichen Vorstellungen hiervon stehen, naheliegend. Eine Vielzahl von Untersuchungen hat sich bekanntlich dieser Fragestellung genähert, zumeist mit Blick auf simple Ursache-Wirkungsbeziehungen, wobei die mediale Darstellung in der Regel als Ursache für Wirkungen bei Rezipient_innen angenommen wurden. Englert widmet sich in ihrer Analyse einem speziellen Aspekt solcher Medienwirkungstheorien, dem ‘CSI-Effekt‘. Hierbei handelt es sich, verkürzt gesagt, um die Annahme, dass die Darstellung kriminalistischer Arbeit einen Einfluss unter anderem auf das Gerichtsverfahren, die Polizeiarbeit und die gesellschaftlichen Vorstellungen, aber auch auf Täter_innen selber hat. Mehr

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Jana Magdanz: Spuren des Geistigen

Rezensiert von Franz Josef Röll

BoD_1T5_Magdanz_18312-1-26.inddEinzelrezension
Jana Magdanz hat sich in Ihrem Buch Spuren des Geistigen theoretisch und analytisch mit der Macht des Mythos interdisziplinär auseinandergesetzt. Mythen haben ihrer Auffassung nach aktuell eine besondere Bedeutung, da sie in Anbetracht vielfältiger gesellschaftlicher Umbrüche Halt geben und sinnstiftend wirken können. Ebenso können sie aber auch als Fluchtpunkt regressiven weltvermeidenden Verhaltens Wirkung entfalten (vgl. 35). Mehr

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Gergana Baeva: Nationale Identität als Medieninhalt

Rezensiert von Indira Dupuis

Nationale Identität als MedieninhaltEinzelrezension
In ihrer Dissertation untersucht Gergana Baeva die massenmediale Konstruktion von nationaler Identität in Bulgarien im Verlauf des EU-Beitritts. Hierzu erfasst sie in einer Zufallsstichprobe Zeitungskommentare aus zwei der auflagenstärksten Tageszeitungen, Dneven Trud und Standart, sowie der Wochenzeitung Kapital. Die Artikel aus den Jahren 2001, 2005, 2007 und 2009 unterzieht sie anschließend einer quantitativen Inhaltsanalyse. Mit der theoretischen Rahmung schlägt Baeva gleichzeitig eine “theoretische Neuorientierung“ vor (303), die den Kommunikationsprozess in den Blick nimmt und sich so von der politologischen Perspektive abgrenzt. Dies betrifft ihre Überlegungen zur Rolle von Massenmedien bei der Identitätskonstruktion und begründet, dass im Theorieteil bei der Definition des kollektiven, diskursiven Identitätsbegriffs mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur individuellen Identitätsbildung begonnen wird. Mehr

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Ariane Brill: Abgrenzung und Hoffnung

Rezensiert von Tatjana Tönsmeyer

Abgrenzung und HoffnungEinzelrezension
Die Erforschung von Europa-Bildern und Europa-Konstruktionen hat in letzten Jahren, nicht zuletzt in den Geschichtswissenschaften, Konjunktur. Geht es um die Nachkriegszeit, so spielt dabei die (Qualitäts-)Presse eine nicht unwesentliche Rolle. Entsprechend sind ihr in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungen gewidmet worden 1, an die Ariane Brill mit ihrer Dissertation 2 anschließt. Anhand der westdeutschen Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der britischen The Times und US-amerikanischen New York Times bestätigt die Vf‘in, dass „Europa“ bereits seit den frühen Nachkriegsjahren einen wichtigen Referenzpunkt in der Berichterstattung auch jenseits der Gründung und Entwicklung europäischer Institutionen darstellte und dass die Abgrenzung vom außereuropäischen „Anderen“ während des Untersuchungszeitraums die Selbstwahrnehmung prägte. Mehr

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Florian Trabert, Mara Stuhlfauth-Trabert, Johannes Waßmer (Hrsg.): Graphisches Erzählen

Rezensiert von Juliane Blank

Graphisches ErzählenEinzelrezension
Vom Cover lächelt gütig eine Comicversion des alten Goethe: Der Dichterfürst fungiert hier als Schirmherr eines Sammelbandes, der neue Perspektiven auf Literaturcomics verspricht – und die Verbindung zu den Klassikern doch nicht ganz aufgeben mag. Der Band ist das finale Ergebnis eines Projektes an der Universität Düsseldorf, das u. a. mehrere Seminare zum Thema Literaturadaption im Comic, einen Blog mit studentischen Beiträgen zu Adaptionen sowie die Tagung Graphisches Erzählen – Neue Perspektiven auf Literaturcomics im März 2014 umfasste. Der gleichnamige Sammelband setzt sich größtenteils aus Beiträgen der Tagung zusammen. Mit Ole Frahm wurde zusätzlich zu den Koryphäen Monika Schmitz-Emans und Dietrich Grünewald noch ein weiterer ausgewiesener Comic-Experte für die Veröffentlichung gewonnen. Das Buch erscheint zu einer Zeit, in der die Forschung zu Literaturadaptionen im Comic zunehmend an Struktur und Systematik gewinnt. Mehr

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Steffen Burkhardt: Medienskandale

Rezensiert von Stefan Joller

MedienskandaleEinzelrezension
In bildgewaltiger Sprache beschreibt Steffen Burkhardt in seiner Dissertation, wie die “Sprengkraft des Skandals“ als “publizistischer Brandsatz“ den “Schlachtplatz öffentlicher Moral“ dominiert und Medienskandale in der “Funktion symbolischer Bürgerkriege“ oder als “Märchen für Erwachsene“ gesellschaftliche Relevanz erlangen. Mehr

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Lutz Mükke: Korrespondenten im Kalten Krieg

Rezensiert von Irmgard Wetzstein

Korrespondenten im Kalten KriegEinzelrezension
Die Auseinandersetzung mit journalistischer Auslandsberichterstattung ist bekanntermaßen ein Dauerbrenner in der kommunikationswissenschaftlichen Fachdisziplin, insbesondere im Zusammenhang mit politischen Krisen und Konflikten. Neben den vorwiegend inhaltsanalytischen Beiträgen zu diesem Themenbereich ist dabei auch die Arbeit und Sicht von AuslandskorrespondentInnen im Zentrum des Interesses, wie etwa im Fall des für r:k:m vor längerem rezensierten Buches Die Vorkämpfer. Wie Journalisten über die Welt im Ausnahmezustand berichten von Stephan Weichert und Leif Kramp (2011). Nun liegt ein weiteres Buch vor, das die Thematik bedient, allerdings aus einer historischen Perspektive. Mehr

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Werner Wirth, Katharina Sommer, Martin Wettstein, Jörg Matthes (Hrsg.): Qualitätskriterien in der Inhaltsanalyse

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Qualitätskriterien der InhaltanalyseEinzelrezension
Als “zentrale“ sozialwissenschaftliche Methode gilt die Inhaltsanalyse besonders für die Kommunikationswissenschaft, sie habe sogar “eine legitimatorische wie auch konstituierende Funktion für die Disziplin“ (9), so die Herausgebenden in ihrem Vorwort für diesen Sammelband, der auf die Jahrestagung der Fachgruppe Methoden der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) im Jahr 2012 zurückgeht. Daher müssen die Reflexion wie die (Weiter-)Entwicklung dieser Methode nachdrücklich betrieben werden, zumal sich infolge des digitalen Wandels zum einen ihr Gegenstand, die Medieninhalte, gründlich verändern, diffuser, flüchtiger, aber auch multimedial komplexer werden und sich zum anderen neue Verfahren wie die automatische Inhaltsanalyse anbieten. Mehr

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Klaus Sachs-Hombach, Jan-Noël Thon (Hrsg.): Game Studies

Rezensiert von Anne-Kristin Langner

Game StudiesEinzelrezension
Mit dem Sammelband Game Studies. Aktuelle Ansätze in der Computerspielforschung legen Sachs-Hombach und Thon eine umfangreiche Bestandsaufnahme vor, mit der sie einen “Beitrag zur weiteren Ausdifferenzierung sowohl der wissenschaftlichen als auch der journalistischen Diskurse über Computerspiele“ anstreben. Einleitend verweisen die Herausgeber auf die immer noch mangelhafte Anerkennung von Computerspielen als Teil der Medienkultur. Dass Games und ihre Nutzer immer noch marginalisiert werden, erstaunt im Hinblick auf die zunehmende Vielzahl der Formen seit der Jahrtausendwende, was sowohl ein gesellschaftliches als auch ein sich auf die Ausdifferenzierung der Plattformen beziehendes Phänomen ist. Diese Vielfalt benennen sie als einen Grund des vermehrten Interesses der Wissenschaft am Medium Computerspiel in den letzten Jahren und Jahrzehnten und als Kennzeichen für die Interdisziplinarität der Game Studies. Mehr

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