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Johanna Thali: Schauliteratur

Rezensiert von Nina Fahr

Einzelrezension
Das Verhältnis von Text und Bild bzw. Bild und Text spielt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle im germanistischen Forschungsdiskurs. Im Zentrum bisheriger Studien standen v. a. Handschriftenillustrationen, unter anderem aber auch profane Wandmalereien. Diesen widmet sich Thali in ihrer kürzlich erschienenen Habilitationsschrift. Anliegen der Monographie ist die Aufarbeitung der Funktion und somit Rezeption literarischer Kommunikation im Bildmedium in ihrem historischen, soziokulturellen und kulturtopographischen Kontext. Mehr

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Stefan Neuhaus, Uta Schaffers (Hrsg.): Was wir lesen sollen

Rezensiert von Anne-Rose Meyer

Einzelrezension
Der Titel des Bandes bringt eine der heutzutage zentralen Problematiken im Umgang mit Literatur auf den Punkt: Was wir lesen sollen ist keineswegs leicht und eindeutig zu bestimmen. Schließlich nimmt die Zahl veröffentlichter Bücher mit jedem Jahr zu. Fragen danach, was Kinder in der Schule, was Studierende an Universitäten lesen, welche historisch-kritischen Editionsprojekte gefördert werden sollen, sind Gegenstand feuilletonistischer Debatten, didaktisch-literaturwissenschaftlicher Kontroversen und Auseinandersetzungen in den sozialen Medien. Und das ist unbedingt zu begrüßen, denn was in einer Gesellschaft in einer bestimmten Zeit als ein ‘gutes‘ Buch gilt, bestimmt das Leseverhalten vieler mit und hat starken Einfluss auf Prozesse der Kanonisierung und auf die Entwicklung von Curricula. Mehr

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Terry Eagleton: Literatur lesen. Eine Einladung

Rezensiert von Stefan Schenk-Haupt

Einzelrezension
Terry Eagleton, Professor für Anglistik an der Lancaster University, ist hierzulande vor allem Literaturstudenten ein Begriff, die sich mit seiner streitbaren Definition von Literatur aus seiner Literary Theory: An Introduction (1983) auseinanderzusetzen hatten. Literatur lesen ist ein gänzlich anders gearteter Beitrag, der 2016 erstmals ins Deutsche übersetzt wurde und bei Reclam erschienen ist. Eagleton will, so schreibt er in der Einleitung, „Lesern und Studenten der Literaturwissenschaft die grundlegenden Werkzeuge der Literaturkritik an die Hand“ geben. Ihm reiche es nicht aus, wenn lediglich über Handlungsverläufe oder das Verhalten von Figuren gesprochen wird. Eagletons Absicht ist zu erläutern, wie Texte gemacht werden und wie sie darin die Aussageweise lenken. Mehr

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Florian Trabert, Mara Stuhlfauth-Trabert, Johannes Waßmer (Hrsg.): Graphisches Erzählen

Rezensiert von Juliane Blank

Graphisches ErzählenEinzelrezension
Vom Cover lächelt gütig eine Comicversion des alten Goethe: Der Dichterfürst fungiert hier als Schirmherr eines Sammelbandes, der neue Perspektiven auf Literaturcomics verspricht – und die Verbindung zu den Klassikern doch nicht ganz aufgeben mag. Der Band ist das finale Ergebnis eines Projektes an der Universität Düsseldorf, das u. a. mehrere Seminare zum Thema Literaturadaption im Comic, einen Blog mit studentischen Beiträgen zu Adaptionen sowie die Tagung Graphisches Erzählen – Neue Perspektiven auf Literaturcomics im März 2014 umfasste. Der gleichnamige Sammelband setzt sich größtenteils aus Beiträgen der Tagung zusammen. Mit Ole Frahm wurde zusätzlich zu den Koryphäen Monika Schmitz-Emans und Dietrich Grünewald noch ein weiterer ausgewiesener Comic-Experte für die Veröffentlichung gewonnen. Das Buch erscheint zu einer Zeit, in der die Forschung zu Literaturadaptionen im Comic zunehmend an Struktur und Systematik gewinnt. Mehr

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Amelie Rösinger, Gabriela Signori (Hrsg.): Die Figur des Augenzeugen

Rezensiert von Coralie Rippl

Die Figur des AugenzeugenEinzelrezension
Der Augenzeuge “ist selbst Medium“ (159). Äußerst spannend ist daher die Frage, wie der Augenzeuge, an den sich schon früh Konzepte von Wahrheit und Geschichte knüpfen, selbst medial repräsentiert wird, in welchem Verhältnis dieses ‘Ur-Medium’ zu nachfolgenden Medien steht. Bereits die Titelgebung weist darauf hin, dass ‘der Augenzeuge’ sich abhebt von personaler Verkörperung: Mit der ‘Figur des Augenzeugen’ ist jene Oszillation markiert zwischen Einzelnem und kulturellem Konzept, Individualität und Exemplarität, Unmittelbarkeit und Mittelbarkeit, Subjektivität und Objektivität.

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Harald Weiß (Hrsg.): 100 Jahre Biene Maja

Rezensiert von Peter Conrady

100 Jahre Biene MajaEinzelrezension
“Am Anfang war die Biene Maja.” Dieses Zitat aus dem Buch (143) mag sinngemäß für so vieles gelten, was mit “Biene Maja” verbunden wird, was sie wirklich ist, was sie ausgelöst und bewirkt hat, wie mit ihr umgegangen wurde und wird, wo und wie sie lebt, welchen Charakter sie hat. Dabei ist eines besonders verwunderlich: eigentlich kennen wir alle “Biene Maja”, oder – besser gesagt – wir alle meinen, sie zu kennen. Und doch gab es bisher lediglich hier und da wissenschaftliche Auseinandersetzungen und Beiträge zu dieser literarischen und medialen Figur und zu seinem Schöpfer und zu seinen Nach-Schöpfern. Bis 2014. Mehr

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Johanne Mohs: Aufnahmen und Zuschreibungen

Rezensiert von Jan Gerstner

Aufnahmen und ZuschreibungenEinzelrezension
Johanne Mohs’ Arbeit Aufnahmen und Zuschreibungen widmet sich den Wechselwirkungen von literarischem Schreiben und Fotografie unter einem interessanten Gesichtspunkt. Es geht ihr weniger um die so oft gesuchten Spuren fotografischer Bildlichkeit im literarischen Text, sondern, wie der Untertitel des Buchs andeutet, um den “fotografischen Akt”. Das Fotografieren, weniger das Fotografierte steht hier im Vordergrund. Mehr

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Gesine Hindemith: Sonographie

Rezensiert von Pascale Anja Dannenberg

SonographieEinzelrezension
Gesine Hindemith widmet sich in ihrer literaturwissenschaftlichen Dissertation dem Ton im Film. Das ist lobenswert, wird er bis heute oft in der Wissenschaft vernachlässigt, wenngleich doch immer schon alle filmischen Epochen und Genres auch Werke hervorgebracht haben, in denen der Ton eben nicht als bloßer “Geschmacksverstärker” eingesetzt wurde. Eklatant wird ein Experimentieren mit dem Ton im modernen Kino. Die “Sonographie” in Arbeiten von Jacques Tati, Robert Bresson, Jean-Luc Godard, Alain Resnais und Marguerite Duras und damit deren Verständnis “eines Schreibens mit Tönen, das die Klänge in die Bilder eingraviert” untersucht der vorliegende Band. Mehr

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Alfred Hornung, Martina Kohl (Hrsg.): Arab American Literature and Culture

Rezensiert von Simone Puff

Einzelrezension
Alfred Hornung and Martina Kohl’s edited collection Arab American Literature and Culture offers a wide-ranging transnational perspective on the diverse and heterogeneous community of people of Arab descent in the United States. As the editors explain in the introduction, this book is the result of a U.S. Embassy Teacher Academy that took place in Germany in 2005. While the majority of articles were already published in a special issue of the American Studies Journal online in 2008, the printed collection – as part of the American Studies Monograph Series by Universitätsverlag Winter – will make this important work accessible to a wider public. The thirteen essays form more than just an accessible and comprehensive overview of different aspects of Arab American literature and culture in a post-9/11 world. They dig deep into an understanding of different art forms, from literature (novels, poetry, life writing) to film, theatre, and dance to performance poetry and hip hop. Of the individual contributions, five are new to the printed collection. Altogether they create a coherent narrative that moves easily and seamlessly between different scholarly disciplines, including law, pedagogy, literature and culture studies as well as geography. This interdisciplinary focus makes the book a valuable scholarly contribution in times that are anything but post-racial and in which the post-9/11 backlash has classified Arab Americans as the perpetual “Other,” often seen as the “new Blacks,” as Alex Lubin points out in the book (252).Mehr

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Nina Maria Niederl: Körper, Kleider, Kommunikation

Rezensiert von Anna-Katharina Höpflinger

Körper Kleidung KommunikationEinzelrezension
Romane haben, wie Anne Buck hervorhebt, den Vorteil, dass Kleider darin “in action within the novelist’s world” präsentiert werden. In einem solchen literarischen Werk ist Kleidung in einen zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebettet, der es ermöglicht, das semantische Potenzial von Kleidung in einem (fiktiven) sozialen Rahmen zu analysieren. In diese Richtung argumentiert auch Nina Maria Niederl in ihrem Buch Körper, Kleider, Kommunikation. Ausgehend von einem literaturwissenschaftlichen Ansatz nähert sie sich der semantischen Bedeutung von Kleidung in vier ausgewählten Werken des marokkanischen Autors Tahar Ben Jelloun an. Ausgehend von der Grundannahme, dass Kleidung “nicht bloss die künstliche Hülle eines Körpers” ist, sondern “seine Definition”, fragt sie nach Interdependenzen zwischen vestimentärem Handeln und Genderrollen. Mehr

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