Blog-Archive

Asterix und andere Superhelden:
Die Reclam-Reihe 100 Seiten

Rezensiert von Martin Gehr

Einzelrezension
Der Reclam-Verlag ist für die Kompaktheit seiner Publikationen bekannt, was vor allem auf die Größe der Bücher zutrifft. Die Universal-Bibliothek mit ihren Dramen, Gedichtbänden, Romanklassikern und Sekundärliteratur existiert seit 150 Jahren und umfasst mittlerweile 3000 Titel. Nun hat der Reclam-Verlag eine neue Reihe ins Leben gerufen, die ebenfalls durch Bündigkeit punkten soll: Sie heißt 100 Seiten und liefert in diesem Umfang Einführungen zu gesellschaftsrelevanten Themen, die vielfach als mediale Produkte oder Personen zu definieren sind und denen ein Kultstatus nachgesagt wird. Dazu gehören u.a. „Twin Peaks“ und „Gilmore Girls“, aber auch „Bud Spencer“ und „David Bowie“. Das rkm-Journal hat sich zwei Bände der Reihe vorgeknöpft, die dem Comic-Universum entsprungen sind: Asterix. 100 Seiten und Superhelden. 100 Seiten.Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Rezensionen, Sammelrezension

Julia Abel, Christian Klein (Hrsg.): Comics und Graphic Novels

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

In den 1950er und früheren 1960er Jahren wurden Comics als ‚Funnies‘ und ,Adventures‘ von Kindern und Jugendlichen, quasi als das singuläre Jugendmedium, heiß begehrt und unentwegt verschlungen – auch deshalb, weil sie von Eltern und offiziellen Jugendschützern kritisch beäugt, wenn nicht verfolgt wurden. In den späten 1960er und 1970er Jahren entwickelten sich Comics einerseits zum rebellischen Underground-Medium, da sich sämtliche Tabuthemen visuell erproben und diverse Subkulturen darstellen ließen. Andererseits wurden sie bald vor allem in der frankophilen Asterix-Version als veritables Album hochgeschätzt und sukzessive als Kunstmedium anerkannt. Danach ist das Genre der Comics derart diversifiziert und in Spezialforen verschwunden, dass nur noch Insider ihre diversen Varianten, Ausgaben und Urheber als Zeichner und Texter kennen. Lediglich als Graphic Novels (einer Untergruppe von Comics) und im Web-Format dürften sie den meisten Jugendlichen begegnen und nennenswerte Resonanz finden. Entsprechend sind die Forschung und Sekundärliteratur darüber weitgehend versiegt. So ist der vorliegende Reader von Julia Abel und Christian Klein seit längerem die einzige deutschsprachige aktuelle Bestandsaufnahme über dieses mediale Gefüge, zumal mit nahezu sämtlichen Aspekten und systematischer Struktur, die sich aus drei Themenblöcken und 18 Kapiteln generiert. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Florian Trabert, Mara Stuhlfauth-Trabert, Johannes Waßmer (Hrsg.): Graphisches Erzählen

Rezensiert von Juliane Blank

Graphisches ErzählenEinzelrezension
Vom Cover lächelt gütig eine Comicversion des alten Goethe: Der Dichterfürst fungiert hier als Schirmherr eines Sammelbandes, der neue Perspektiven auf Literaturcomics verspricht – und die Verbindung zu den Klassikern doch nicht ganz aufgeben mag. Der Band ist das finale Ergebnis eines Projektes an der Universität Düsseldorf, das u. a. mehrere Seminare zum Thema Literaturadaption im Comic, einen Blog mit studentischen Beiträgen zu Adaptionen sowie die Tagung Graphisches Erzählen – Neue Perspektiven auf Literaturcomics im März 2014 umfasste. Der gleichnamige Sammelband setzt sich größtenteils aus Beiträgen der Tagung zusammen. Mit Ole Frahm wurde zusätzlich zu den Koryphäen Monika Schmitz-Emans und Dietrich Grünewald noch ein weiterer ausgewiesener Comic-Experte für die Veröffentlichung gewonnen. Das Buch erscheint zu einer Zeit, in der die Forschung zu Literaturadaptionen im Comic zunehmend an Struktur und Systematik gewinnt. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension