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Volker Lilienthal (Hrsg.): Sagen, was ist

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension

Beginnen wir am Schluss. Was haben Rudolf Augstein und Heinrich Heine gemeinsam? Der Senator für Kultur und Medien in Hamburg, Carsten Brosda, schreibt: Sie teilen ihre Vorstellung von der freien Meinungsäußerung. Sie “haben geschrieben, um eine Gesellschaft daran teilhaben und davon lernen zu lassen”. Das taten sie in der Hoffnung, “demokratische Wirkung zu entfalten”. Für Brosda hat Augsteins Motto “Sagen, was ist” zwei Dimensionen: Fake und Fakten müssen klar unterscheidbar sein – dafür müssen journalistische Medien eintreten. Und der Journalismus muss das gesellschaftliche Gespräch wieder stärker moderieren, um die “fragmentierten Foren digitaler Öffentlichkeiten” zusammenzuführen. Das ist Tenor und Leitmotiv eines Bandes über den Gründer und Chefredakteur des Magazins Der Spiegel, Rudolf Augstein. Wie würde er die Entwicklung des Journalismus bis heute bewerten und für die Zukunft voraussagen? Würde er sich im Grab rumdrehen? Sich abwenden? Würde er angesichts der Digitalisierung der Medien, der Fragmentierung des Publikums, der Erosion des Vertrauens in politische Akteure und deren Entscheidungen, angesichts von Fake News und Shitstorms die Ärmel hochkrempeln? Würde er zum Sturm blasen gegen die Bedrohung des Journalismus und für seinen Schutz kämpfen? Der Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur an der Universität Hamburg, Volker Lilienthal, hat 14 Autorinnen und Autoren eingeladen, sich darüber Gedanken zu machen. Mehr

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Lutz Mükke: Korrespondenten im Kalten Krieg

Rezensiert von Irmgard Wetzstein

Korrespondenten im Kalten KriegEinzelrezension
Die Auseinandersetzung mit journalistischer Auslandsberichterstattung ist bekanntermaßen ein Dauerbrenner in der kommunikationswissenschaftlichen Fachdisziplin, insbesondere im Zusammenhang mit politischen Krisen und Konflikten. Neben den vorwiegend inhaltsanalytischen Beiträgen zu diesem Themenbereich ist dabei auch die Arbeit und Sicht von AuslandskorrespondentInnen im Zentrum des Interesses, wie etwa im Fall des für r:k:m vor längerem rezensierten Buches Die Vorkämpfer. Wie Journalisten über die Welt im Ausnahmezustand berichten von Stephan Weichert und Leif Kramp (2011). Nun liegt ein weiteres Buch vor, das die Thematik bedient, allerdings aus einer historischen Perspektive. Mehr

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Thomas Birkner: Das Selbstgespräch der Zeit

Rezensiert von Kurt Koszyk

Einzelrezension
Zu Beginn seiner “interdisziplinären Arbeit” legt Thomas Birkner aus­führlich sein kommunikationswissenschaftliches Instrumentarium offen. Dabei entwickelt er die erkenntnisleitenden Fragestel­lungen nach dem gesellschaftlichen Sinnzusammenhang, in welchem sich Journalismus entwickeln kann; dem Leitfaden durch Unterteilung von Institutionen, Aussagen und Akteuren; den epochenübergreifenden gesellschaftlichen Dimensionen und dem von Max Weber 1910 vergebens angeregten empirischen Forschungsprogramm (Presseenquete), an das Arnulf Kutsch 1988 erinnerte. Mehr

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