Blog-Archive

Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl (Hrsg.): Mediengeschichte nach Friedrich Kittler

Rezensiert von Sonja Yeh

Mediengeschichte nach KittlerEinzelrezension
Der 13. Band des Archivs für Mediengeschichte, herausgegeben von Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl, versammelt 13 Beiträge, die das Vermächtnis Kittlers für die Medienwissenschaft diskutieren und aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln beleuchten. Dabei wird von den Autoren im doppelten Sinne des Wortes “nach“ (post und gemäß) der Versuch unternommen, den Stellenwert der Mediengeschichtsschreibung nach Kittler in der heutigen Medienwissenschaft aufzuzeigen.

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Olaf Hoffjann, Hans-Jürgen Arlt: Die nächste Öffentlichkeit

Rezensiert von Christian Schwarzenegger

Die nächste ÖffentlichkeitEinzelrezension
Olaf Hoffjann und Hans-Jürgen Arlt setzen sich mit ihrem – mit 141 Seiten kompakt gehaltenen und zügig lesbaren – Buch ein ambitioniertes Ziel. Es gilt nicht weniger als eine Theorie der Öffentlichkeit zu entwerfen, die die Vielfalt und Gegensätzlichkeit unterschiedlicher Ausprägungsformen von Öffentlichkeit von der “Instanz der Aufklärung“ bis zum “Sammelplatz der Schwarmintelligenz“ zu fassen im Stande ist. Dabei bedienen sie sich der Werkzeugkiste systemtheoretischer Argumentationsformen. Die Öffentlichkeit, um die es geht, ist dabei nicht irgendeine, sondern die “nächste“. Die Autoren sehen eine zunehmende Verdrängung von Öffentlichkeit, die durch Print- und Rundfunkmedien getragen wird, und begreifen ihre hier vorliegende theoretische Intervention als einen Kommentar zur Phase der Transformation. Das sprachliche Bild der “nächsten Öffentlichkeit“ unterstützt allerdings die Lesart, Formen der Öffentlichkeit ließen sich in einer scharfen Abfolge voneinander abgrenzen und nachvollziehen. Gedanken an die Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem und letztlich auch die Kontingenz von nicht linearen Wandelprozessen geraten so leicht in den argumentativen Hintergrund.

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Amelie Rösinger, Gabriela Signori (Hrsg.): Die Figur des Augenzeugen

Rezensiert von Coralie Rippl

Die Figur des AugenzeugenEinzelrezension
Der Augenzeuge “ist selbst Medium“ (159). Äußerst spannend ist daher die Frage, wie der Augenzeuge, an den sich schon früh Konzepte von Wahrheit und Geschichte knüpfen, selbst medial repräsentiert wird, in welchem Verhältnis dieses ‘Ur-Medium’ zu nachfolgenden Medien steht. Bereits die Titelgebung weist darauf hin, dass ‘der Augenzeuge’ sich abhebt von personaler Verkörperung: Mit der ‘Figur des Augenzeugen’ ist jene Oszillation markiert zwischen Einzelnem und kulturellem Konzept, Individualität und Exemplarität, Unmittelbarkeit und Mittelbarkeit, Subjektivität und Objektivität.

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Ivo Ritzer: Wie das Fernsehen den Krieg gewann

Rezensiert von Katharina Gerund

9783658059194_ritzer.inddEinzelrezension
In ihrer vielbeachteten Monographie Hollywoods Kriege: Geschichte einer Heimsuchung hat Elisabeth Bronfen argumentiert, dass “das Kino als ein privilegierter Ort der Erinnerung fungiert, an dem die amerikanische Kultur kontinuierlich die traumatischen Spuren ihrer historischen Vergangenheit wiederverhandelt“. Ivo Ritzer zeigt nun in seinem recht kompakten, aber lesenswerten Buch, dass auch das Fernsehen ein besonders “privilegierte[r] Raum für die Zirkulation kultureller Energien und der diskursiven Aushandlung“ ist. Denn die TV-Serie reflektiere in doppelter Weise das historische Geschehen des Krieges: als diskursive Intervention und als ästhetische und generische Form(ung). Sie sei “immer zugleich Memoration und Projektion“. Mehr

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Sammelrezension Social Media und Öffentlichkeiten

Rezensiert von Ricarda Drüeke

SocialManiaEinzelrezension
Der Öffentlichkeitsbegriff hat mit dem Internet eine Revitalisierung erfahren. Das zeigen die kontinuierlich und in großer Zahl erscheinenden Veröffentlichungen zum Thema. Immer selbstverständlicher wird dabei auf “Öffentlichkeiten” im Plural verwiesen, da angesichts der digitalen Veränderungen kaum noch von dem Ideal einer einzigen Öffentlichkeit – der liberalen bürgerlichen Öffentlichkeit im Sinne von Habermas – ausgegangen werden kann. Eine Diskussion – und dies wird häufig angesichts der Euphorie um Internetöffentlichkeiten vergessen –, die in der sozialen Bewegungsforschung und der feministischen Theorie schon seit Jahrzehnten geführt wird. Die beiden im Folgenden besprochenen Sammelbände, die bei UVK bzw. im Franz Steiner Verlag erschienen sind, gehen auf Tagungen zum Thema Öffentlichkeit und Internet zurück. Beide Sammelbände widmen sich den Veränderungen von Öffentlichkeiten durch Digitalisierung und Privatisierung und diskutieren die neuen Formen von Kommunikation und Interaktion vor dem Hintergrund politischer und sozialer Rahmenbedingungen. Beide Sammelbände wurden von Medien- bzw. Kommunikationswissenschaftler_innen herausgegeben und versammeln in erster Linie Beiträge aus diesen beiden Disziplinen. Mehr

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Sollten Journalisten ‘belangbar’ sein?

Ein Essay von Siegfried Weischenberg

Anmerkungen zum Zustand der Medien- und Journalismuskritik – aus Anlass der Generalabrechnung eines Politikwissenschaftlers

Die UnbelangbarenEinzelrezension
Die Kritik am Journalismus und seinen Protagonisten ist so alt wie der (moderne) Journalismus selbst. Da gab es schon vor mehr als 150 Jahren – in Gustav Freytags Lustspiel Die Journalisten (1853) – den Schmock als Prototyp des Schmierlappen, gefolgt von (mehr oder weniger) kulturkritischen Analysen zu den aufkommenden Massenmedien durch besorgte frühe Zeitungskundler; Max Weber gehörte einige Zeit später zu den Wenigen, die Pauschalurteile über die Zunft öffentlich als ungerecht bezeichneten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von Philosophen und anderen, die sich Gedanken machten über die junge Demokratie und ihre Zukunft, gefragt, ob die Bevölkerung richtig informiert werde, so dass sie vernünftige Wahlentscheidungen treffen könne. In den 1970er Jahren geriet dann der öffentlich-rechtliche Rundfunk ins Visier vor allem konservativer Kritiker, die glaubten, dass die Bundestagswahl 1976 durch einseitige Berichterstattung linksliberaler TV-Journalisten zu Ungunsten der CDU/CSU beeinflusst worden sei. Im Jahrzehnt darauf musste man eher befürchten, dass diese Medienakteure so sehr domestiziert worden waren, dass Kritik und Kontrolle der Politik kaum noch stattfand; gleichzeitig wurde das duale Rundfunksystem auf den Weg gebracht, wovon sich insbesondere konservative Politiker und katholische Geistliche mehr ‘Ausgewogenheit’ versprachen. Die SPD hatte sich diesen ‘neuen Medien’ zumindest nicht verweigert. Mehr

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Elizabeth Prommer, Martina Schuegraf, Claudia Wegener (Hrsg.) Gender – Medien – Screens

Rezensiert von Martina Thiele

Gender - Medien - ScreensEinzelrezension
Via Bildschirmmedien (“Screens“) vermittelte Geschlechterbilder können aus unterschiedlichen Positionen betrachtet werden. Ist diese Vielfalt von Vorteil oder von Nachteil? Was spricht dafür, was dagegen, sich sowohl mit “Gender im Wandel“, als auch mit “Rezeptionspraktiken“, “Karrieren“ und “Künstlerischen Perspektiven“ zu befassen? Verbunden mit dem Anspruch, “(De)Konstruktionen aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive“ vorzunehmen? Mehr

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Ulla Autenrieth: Die Bilderwelten der Social Network Sites

Rezensiert von Jan-Hinrik Schmidt

Die Bilderwelten der Social Network SitesEinzelrezension
Die medientechnologischen Innovationen des Smartphones und der sozialen Medien, insbesondere der Netzwerk- und Multimediaplattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram, haben es in den vergangenen Jahren enorm erleichtert, (digitale) Bilder aufzunehmen, an andere Menschen zu verbreiten und mit ihnen darüber zu sprechen. Zugleich bestätigen regelmäßig repräsentative Befragungen zum Gerätebesitz und Mediengebrauch, dass diese Technologien für die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Grundausstattung gehören; zudem existieren zahlreiche spezialisierte Studien, die sich mit der Aneignung mobiler wie sozialer Medien und ihrer Rolle für das alltägliche Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement befassen. Doch den Bildern, die eine so wesentliche Rolle in den entsprechenden Nutzungspraktiken spielen, wurde bislang in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Mehr

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Lars Robert Krautschick: Gespenster der Technokratie

Rezensiert von Michael Hörner

Gespenster der TechnokratieEinzelrezension
Die Tatsache, dass der Horrorfilm innerhalb der Medienwissenschaften oft noch allzu stiefmütterlich behandelt wird, kann durchaus als Ärgernis bezeichnet werden. Lars Robert Krautschicks Versuch einer relativ umfangreichen Analyse des medienreflexiven Potentials eines der unzähligen Subgenres des Horrors ist also sehr zu begrüßen, auch wenn die Umsetzung des Vorhabens stellenweise etwas zu wünschen übrig lässt. Mehr

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Ivo Ritzer, Marcus Stiglegger (Hrsg.): Neues ostasiatisches Kino

Rezensiert von Astrid Matron

Neues ostasiatisches KinoEinzelrezension
Die Anthologie Neues ostasiatisches Kino ist ein weiterer Band der Reclam-Reihe “Stilepochen des Films”. Die Reihe, die aus einem filmwissenschaftlichen Forschungsprojekt an der Uni Mainz erwachsen ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filmgeschichte als Stilgeschichte zu schreiben. So widmen sich die verschiedenen Bände der Serie, die etwa zum Classical Hollywood oder dem Neuen Deutschen Film bereits erschienen sind, verstärkt den ästhetischen Aspekten filmischen Erzählens und der Suche nach Gemeinsamkeiten im diversen Filmkonvolut einer bestimmten Epoche. Mehr

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