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Ariane Brill: Abgrenzung und Hoffnung

Rezensiert von Tatjana Tönsmeyer

Abgrenzung und HoffnungEinzelrezension
Die Erforschung von Europa-Bildern und Europa-Konstruktionen hat in letzten Jahren, nicht zuletzt in den Geschichtswissenschaften, Konjunktur. Geht es um die Nachkriegszeit, so spielt dabei die (Qualitäts-)Presse eine nicht unwesentliche Rolle. Entsprechend sind ihr in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungen gewidmet worden 1, an die Ariane Brill mit ihrer Dissertation 2 anschließt. Anhand der westdeutschen Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der britischen The Times und US-amerikanischen New York Times bestätigt die Vf‘in, dass „Europa“ bereits seit den frühen Nachkriegsjahren einen wichtigen Referenzpunkt in der Berichterstattung auch jenseits der Gründung und Entwicklung europäischer Institutionen darstellte und dass die Abgrenzung vom außereuropäischen „Anderen“ während des Untersuchungszeitraums die Selbstwahrnehmung prägte. Mehr

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Amelie Rösinger, Gabriela Signori (Hrsg.): Die Figur des Augenzeugen

Rezensiert von Coralie Rippl

Die Figur des AugenzeugenEinzelrezension
Der Augenzeuge “ist selbst Medium“ (159). Äußerst spannend ist daher die Frage, wie der Augenzeuge, an den sich schon früh Konzepte von Wahrheit und Geschichte knüpfen, selbst medial repräsentiert wird, in welchem Verhältnis dieses ‘Ur-Medium’ zu nachfolgenden Medien steht. Bereits die Titelgebung weist darauf hin, dass ‘der Augenzeuge’ sich abhebt von personaler Verkörperung: Mit der ‘Figur des Augenzeugen’ ist jene Oszillation markiert zwischen Einzelnem und kulturellem Konzept, Individualität und Exemplarität, Unmittelbarkeit und Mittelbarkeit, Subjektivität und Objektivität.

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Konrad Dussel: Pressebilder in der Weimarer Republik

Rezensiert von Ursula E. Koch

Pressebilder in der Weimarer RepublikEinzelrezension
Seit den 1980er Jahren nimmt die Erforschung illustrierter Zeitschriften, populärer Magazine, Satire-Journale oder auch Plakate aus der Zeit der Weimarer Republik in erfreulicher Weise zu. Dagegen wurde die im Vergleich zu London und Paris relativ spät, d. h. ab Mitte der 1920er Jahre, erfolgte systematische Bebilderung der deutschen Tagespresse bislang erst ansatzweise untersucht.
Das von dem Historiker Konrad Dussel, dem auch einschlägige Veröffentlichungen zur deutschen Tagespresse und zum Rundfunk zu verdanken sind, vorgelegte Buch ist aus einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Fallstudie zu Visualisierungsmöglichkeiten und -strategien der deutschen Presse in der Weimarer Republik hervorgegangen. Mehr

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Karl Erik Gustafsson, Per Rydén: A History of the Press in Sweden

Rezensiert von Izabela A. Dahl

Einzelrezension
Die Geschichte der Presse bietet durch Gesamtdarstellungen sowie Analysen ihrer thematischen Teilaspekte einen transdisziplinären und lebhaft beforschten Untersuchungsgegenstand. Dieser wird durch aktualisierte Neubewertungen teilweise ergänzt, teilweise fortgeschrieben; er begründet eine akademische Disziplin und unterliegt einem ständigen Wandel. In Schweden werden seit den Veröffentlichungen von Otto Sylwan am Ende des 19. Jahrhunderts Versuche unternommen, die Presse in periodisierte Entwicklungsstränge einzuordnen und diese inhaltlich zu charakterisieren. Sylwans Studien können sicherlich als wichtige Pionierarbeit für eine Historisierung der schwedischen Presse bezeichnet werden. Sie bilden eine Basis für spätere Auseinandersetzungen mit der Entwicklung der Presselandschaft. Mehr

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Angela de Benedictis, Gustavo Corni Brigitte Mazohl, Luise Schorn-Schütte (Hrsg.): Die Sprache des Politischen in actu

Rezensiert von Joachim Knape

Einzelrezension
Der Sammelband begründet eine neue Schriftenreihe zum Thema Geschichte der politischen Kommunikation und ist zugleich die erste Buchpublikation des internationalen Graduiertenkollegs Politische Kommunikation von der Antike bis in das 20. Jahrhundert, an dem deutsche, italienische und österreichische Wissenschaftler beteiligt sind. Die sechs Beiträge des Bandes – alle zweisprachig in deutsch und italienisch abgedruckt – sind “Ergebnis der ersten methodischen und epochenbezogenen Diskussionen, die im internationalen Kolleg geführt wurden. Entsprechend unterschiedlich sind die Aufsätze angelegt”. Man kann sie in zwei Gruppen einteilen: in eine Themen- und Forschungsstand diskutierende Gruppe und in eine Fallstudiengruppe. Mehr

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Frank Bösch, Patrick Schmidt (Hrsg.): Medialisierte Ereignisse

Rezensiert von Imme Baumüller

Einzelrezension
Der Begriff Medialisierung und dahinter stehende Konzepte spielen in der Medien- und Kommunikationswissenschaft eine stetig bedeutsamer werdende Rolle. Dies lässt sich neben der wachsenden Zahl unterschiedlicher Angebote der Begriffsdefinition und der Konzeptuali- sierung auch an der dem Konzept zugeschriebenen Erklärungsrelevanz erkennen. Zwar hat sich bisher keine konsentierte Definition durchgesetzt, trotzdem lässt sich feststellen, dass sich der Begriff Medialisierung auf die Erkenntnis bezieht, dass massenmediale Handlungslogiken einen zunehmenden Einfluss auf alle Bereiche der Gesellschaft haben. Mehr

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