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Leonard Reinecke, Sabine Trepte (Hrsg.): Unterhaltung in neuen Medien

Rezensiert von Kathleen Arendt

Einzelrezension
Sammelbänden widmet man sich oft mit gemischten Gefühlen. Die Lektüre lässt einen mitunter mit dem ernüchterten Gefühl zurück, eine Sammlung von Beiträgen mit stark unterschiedlicher Qualität und einer mehr, aber wahrscheinlich eher minder großen Nähe zum eigentlichen Thema rezipiert zu haben. Oder aber es stellt sich, wie in diesem Fall, das zufriedene Gefühl ein, eine in sich stimmige, qualitativ hochwertige Zusammenstellung von Beiträgen gelesen zu haben, die eine differenzierte Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema bietet. Bei einem am Reißbrett entworfenen Konzeptband wie diesem ist der richtungsweisende Einfluss der Herausgeber(innen) deutlich prägender als beispielsweise bei einem Tagungsband – damit allerdings auch der Anspruch des Lesers. Mehr

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Dominik Petzold: Der Kaiser und das Kino

Rezensiert von Gerald Trimmel

Einzelrezension
Die wissenschaftliche Bearbeitung der ersten Dekade der Filmgeschichte ist bislang nur sehr fragmentarisch erfolgt und hat sich in den meisten Fällen auf technische Aspekte und Rezeptionsbedingungen beschränkt. Die von Dominik Petzold verfasste Studie widmet sich der Analyse der filmischen Inszenierungen von Kaiser Wilhelm II., der Entwicklung einer kaiserlichen Medienpolitik und deren propagandistischen Umsetzung und Verdichtung im Untersuchungszeitraum von 1895 bis Juli 1914 – dem letzten Friedensmonat des Jahres. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden vor allem die Visualisierungsstrategien der monarchischen Herrschaftspraxis im öffentlichen Raum analysiert und in den (film)historischen Kontext eingebettet. Von den über 320 Filmaufnahmen, die von Wilhelm II. bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden waren, ist nur ein kleiner Teil im Bundesarchiv-Filmarchiv Berlin erhalten, teilweise in kompilierter Form, oftmals in der schlechten Bildqualität verschlissener Vorführkopien. Viele der vom Autor verwendeten archivalischen und gedruckten Quellen werden erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Mehr

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Rainer Geißler, Horst Pöttker: Medien und Intergration in Nordamerika

Rezensiert von Katharina Fritsche

Einzelrezension
Dem Forschungsprojekt Mediale Integration von ethnischen Minderheiten an der Universität Siegen ist es zwmedieifelsfrei gelungen, das Themenfeld Migration und Medien in der Kommunikationswissenschaft nachhaltig zu verankern. Im ersten Buch wurde das Modell der medialen Integration entwickelt und das Forschungsfeld umfänglich dargestellt; die Publikation stellt nicht nur mit ihrer gründlich recherchierten Bibliografie ein unerlässliches Nachschlagewerk dar. Auch die folgenden Bände boten Raum für wegweisende Analysen und weitere Erkundungen des Terrains. Dieser Tradition fügt sich die letzte und fünfte Veröffentlichung nahtlos an. Mit ihrer Fokussierung auf die USA und Kanada macht sie die Herausforderungen ethnizitätsübergreifender medialer Kommunikation für die deutschsprachigen Leser_innen zugänglich. Mehr

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Bärbel Beinhauer-Köhler: Gelenkte Blicke

Rezensiert von Anna-Katharina Höpflinger

Einzelrezension
Der Streit um die sogenannten Mohammed-Karikaturen oder die Zerstörung der Buddha-Figuren in Pakistan lässt bisweilen die visuelle Seite des Islam in den Hintergrund treten. Dass visuelle Kulturen jedoch auch in dieser Religion eine wichtige und farbenfrohe Rolle einnehmen, zeigt Bärbel Beinhauer-Köhler in ihrem Buch Gelenkte Blicke auf, wobei sie auf die Rekonstruktion der innerislamischen habituellen Umgangsformen mit dem Sichtbaren fokussiert. Mehr

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Medien der Nation

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Einzelrezension
Zu Ironie der Geschichte gehört, dass nach ihrem von Francis Fukuyama postulierten Ende die Nation als geschichtlicher Akteur wichtiger denn je geworden ist. Obwohl Fukuyama mehr Schelte als Lob für seine Thesen erntete, bleibt doch festzuhalten, dass nationale Identität in Zeiten globalisierter Güter- und Risikoverteilung der ständigen Mobilisierung bedarf. Die Nation kann sich, mit wenigen Ausnahmen, vielerorts nicht mehr auf jene naturalisierte Selbstverständlichkeit berufen, mit der sie aus den Umwälzungen des 18. und 19. Jahrhunderts als neue soziale und politische Organisationsform hervortrat. Ausgehend von Benedict Andersons Studie Imagined Communities ist sowohl in der Politikwissenschaft als auch in der Journalismusforschung die Rolle der (Massen-) Medien für die Konstitution nationaler Identitäten fester Bestandteil der Forschungsliteratur geworden. Allerdings tritt mit der zunehmenden globalen Präsenz medial vermittelter Nationenbilder nicht nur eine eine Erosion, sondern auch eine Erstarkung jener partikularen Identitäten hervor, die wiederum durch mediale Strategien entweder befördert oder revidiert werden. Mehr

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Andreas Graf von Bernstorff: Einführung in das Campaigning

Rezensiert von Ralf Spiller

Einzelrezension
Bücher zur Planung und Durchführung von Kampagnen gibt es eine ganze Menge, jedoch nur wenige die sich speziell oder im Schwerpunkt mit NGO-Kampagnen beschäftigen. Ein schmaler Band, erschienen im Carl-Auer-Verlag, nimmt sich nun in kompakter Form auf knapp 120 Seiten diesem Schwerpunkt an.

Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert. Das erste handelt vom Handwerk des Campaignings. Dabei werden anhand von Beispielen wichtige Elemente und Handlungsfiguren der Kampagnenführung dargestellt. Die kurz skizzierten Kampagnen, illustriert mit einigen aufschlussreichen Fotos, stammen aus der deutschen Umweltbewegung oder – noch genauer – aus der eigenen Kampagnenarbeit des Autors für die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Mehr

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GamesCoop: Theorien des Computerspiels

Rezensiert von Stefan Höltgen

Einzelrezension
Das Feld der Game Studies wächst nicht allein mit der Anzahl der Akademiker, die selbst gespielt haben und immer noch spielen – mithin also zur Generation derjenigen zählen, die an dieser Kulturpraxis überhaupt erst teilhaben konnten und heute 45 Jahre oder jünger sind. Nein, es mischen sich wie bei allen Cultural-Studies-Themenfeldern auch andere Disziplinen ein, die den Gegenstand Computerspiel von ihrer je eigenen Warte aus betrachten und ihn mit den je eigenen Methoden analysieren. Ein Überblick über die Theorien des Computerspiels erscheint somit aufgrund der Heterogenität und Menge an Ansätzen ein gewagtes Unterfangen. Der Versuch, darüber einen Überblick zu verschaffen, hätte notwendigerweise den Ruch einer Kanonisierung. Mehr

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Christian Schicha, Carsten Brosda (Hrsg.): Handbuch Medienethik

Rezensiert von Rainer Leschke

Einzelrezension
Handbücher in einem Feld zu schreiben, das alles andere als gesichert ist, ist prinzipiell ein ziemlich mutiges, wenn nicht gar ein tollkühnes Unterfangen. Da es in der Medienethik sicher nicht die Normen sind, die feststehen, sondern man sich – wenn überhaupt – allenfalls noch auf die Fragen einigen kann, sind es diese Fragen, die das Handbuch Medienethik versammelt. Und an diesen muss es sich messen lassen. Nun stehen Fragen selten in einem luftleeren Raum, sondern sie sind in ein mehr oder minder systematisches Gerüst eingehängt. Insofern ist es dieses systematische Gerüst, das zunächst einmal diskutiert werden muss. Mehr

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Roy Krøvel, Thore Roksvold (Hrsg.): We Love to Hate Each Other

Rezensiert von Thomas Schmidt-Lux

Einzelrezension
Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit skandinavischer Sozial- und MedienwissenschaftlerInnen. Aus unterschiedlichen Perspektiven will der Sammelband das Zusammenspiel von Fußball, Journalismus, kulturellen Identitäten, Ideologien und Fankultur beleuchten. Allen Aufsätzen liegen dabei eigene empirische Forschungen zugrunde, was das Buch grundsätzlich lesenswert und informativ macht. Mehr

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Ludwig Jäger, Gisela Fehrmann, Meike Adam (Hrsg.): Medienbewegungen

Rezensiert von Johanne Mohs

Einzelrezension
Der im Kölner Forschungskolleg ‘Medien und kulturelle Kommunikation’ entstandene Sammelband Medienbewegungen: Praktiken der Bezugnahme widmet sich dem virulenten medientheoretischen Problem referenzbedingter Bedeutungsdimensionen. Um nachzuvollziehen, wie Sinn allein durch mediale Verortung, Übersetzung oder Verschiebung entstehen kann, schlagen die Herausgeber Ludwig Jäger, Gisela Fehrmann und Meike Adam vor, Verfahrenslogiken der “kulturellen Semantik” zu bestimmen. Den Orientierungsrahmen für die unterschiedlichen Referenzverfahren liefert Ludwig Jäger im ersten Artikel des Bandes unter dem Titel “Bezugnahmepraktiken – Skizze zur operativen Logik der Mediensemantik”. Hier entwickelt er eine von den anderen Autoren des Sammelbandes, vielfach auch explizit, bekräftigte Typologie medialer Operationsprinzipien. Die insgesamt fünf Varianten seines Entwurfs verpflichtet er einer “Logik der Transkription” und betont damit den von Medien hervorgerufenen Gestaltwandel ihrer Referenten durch Neuschreibung oder Rekontextualisierung. Darstellungsvorgänge zeichnen sich demnach explizit durch intramediale Selbstbezugnahmen und intermediale Fremdbezugnahmen aus, eben durch sinnkonstitutive Bewegungen zwischen verschiedenen Medien oder wiederholten Aktivierungen ein- und desselben Mediums. Mehr

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