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Barbara Thomaß (Hrsg.): Migration und Vielfalt im öffentlichen Rundfunk

Rezensiert von Petra Herczeg

migration_und_vielfalt_thomassEinzelrezension
Die Anthologie von Barbara Thomaß hat ihre Grundlage in einem Studierendenprojekt an der Ruhr-Universität Bochum. Wie die Professorin für Mediensysteme im Vorwort beschreibt, ging es dabei um ‘Diversity in den Medien’ und ‘Diversity Management’. Die Studierenden haben also für das Thema „Feuer gefangen“ und ihre Abschlussarbeiten zum Thema ‘Diversity’ verfasst. Die Artikel des daraus entstandenen Sammelbandes befassen sich mit der übergeordneten Fragestellung, welchen Beitrag Medien in sechs europäischen öffentlichen Rundfunkanstalten leisten können, um kulturelle Vielfalt zu fördern. Die Palette der analysierten Sender reicht dabei vom Westdeutschen Rundfunk über den ORF und die BBC bis zum spanischen Fernsehen. Auch die inhaltlichen Grundlagen divergieren – zwischen Seifenoper, Tatort und Wetten, dass..?. Mehr

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Rainer Geißler, Horst Pöttker: Medien und Intergration in Nordamerika

Rezensiert von Katharina Fritsche

Einzelrezension
Dem Forschungsprojekt Mediale Integration von ethnischen Minderheiten an der Universität Siegen ist es zwmedieifelsfrei gelungen, das Themenfeld Migration und Medien in der Kommunikationswissenschaft nachhaltig zu verankern. Im ersten Buch wurde das Modell der medialen Integration entwickelt und das Forschungsfeld umfänglich dargestellt; die Publikation stellt nicht nur mit ihrer gründlich recherchierten Bibliografie ein unerlässliches Nachschlagewerk dar. Auch die folgenden Bände boten Raum für wegweisende Analysen und weitere Erkundungen des Terrains. Dieser Tradition fügt sich die letzte und fünfte Veröffentlichung nahtlos an. Mit ihrer Fokussierung auf die USA und Kanada macht sie die Herausforderungen ethnizitätsübergreifender medialer Kommunikation für die deutschsprachigen Leser_innen zugänglich. Mehr

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Aspekte eines Tabubruchs: Thilo Sarrazins Deutschland schafft sich ab

Rezensiert von Daniel Müller

Einzelrezension
Viel ist schon über Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab debattiert worden; auch massenmedial so viel, dass das blasierte “zu viel” früh, so Pi mal Daumen nach der zweiten von gefühlt unendlich vielen Talkshows, zum Standardrepertoire der Reaktionen auf die Reaktionen gehörte (wobei bei vielen merklich das Beleidigtsein dominierte: nicht selbst eingeladen zu werden, mit der eigenen Werkausgabe nicht einmal 1% der Sarrazinschen Auflage zu erreichen, etc.). Die sich verzweigenden Repliken, Dupliken, Tripliken der Pround Contra-Fraktion etc. zur Causa Sarrazin – im Jargon der bildungsbürgerlichen Medien – sind jedenfalls ebenso interessant wie das Buch selbst. Ein dem vorgenannten verwandter Topos war, natürlich, der Déjà-vu-Charakter des Ganzen. Es stimmt, alles ist irgendwie schon dagewesen, von der Grundhaltung des Buches bis in die Titelphrase hinein (man denke an Hurra, wir kapitulieren! eines anderen lustvollen Provokateurs, Tabubrechers und Islamverächters, Henryk M. Broder) über den vielfach als Hauptschwäche des Buches angesehenen biologistischen Determinismus (man denke an die Debatte um The Bell Curve von Richard J. Herrnstein und Charles Murray) bis hin zu den sozialstrukturellen Daten, die Sarrazin ja weder erfunden noch selbst erhoben hat. Mehr

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Urs Dahinden, Daniel Süss (Hrsg.): Medienrealitäten

Rezensiert von Michael Jäckel

dahinden&süss2009Einzelrezension
Als Winfried Schulz Anfang der 1980er Jahre neben anderen Autoren eines Schwerpunktheftes der Fachzeitschrift “Publizistik” vom “Ausblick am Ende des Holzweges” sprach, meinte er unter anderem die Emanzipation von einer theoretischen Sichtweise, die empirisch nie gut belegt war, geschweige denn die wirklich dominante Perspektive auf die Wirkungen von Medien auf Gesellschaft darstellte: das Stimulus-Response-Modell. Zu diesem Zeitpunkt war Heinz Bonfadelli, dem der Sammelband Medienrealitäten anlässlich seines 60. Geburtstags gewidmet ist, gerade mit einer Arbeit zur “Sozialisationsperspektive in der Massenkommunikationswissenschaft” promoviert worden (1980) und hatte Erfahrungen während eines Forschungsaufenthalts an der Stanford University in Kalifornien sammeln können. In der Schweiz war er seit 1975 Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM), die sich 1974 konstituierte und Ulrich Saxer zu ihrem ersten Präsidenten wählte. Mehr

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