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Christina Irrgang: Hitlers Fotograf

Rezensiert von Konrad Dussel

Einzelrezension

Seit den Maßstab setzenden Forschungen von Rudolf Herz zu “Hoffmann & Hitler” und dem dazu 1994 veröffentlichten umfangreichen Ausstellungskatalog hat sich niemand mehr nennenswert mit “Hitlers Fotograf” beschäftigt. Nun wurde dazu an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung eine Dissertation vorgelegt, betreut von Wolfgang Ullrich, dort bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medienphilosophie, sowie Bernhard Stiegler, Professor für Neuere Deutsche Literatur im medialen Kontext an der Universität Konstanz. Was sie an wissenschaftlicher Erkenntnis Neues bringt, hätte an keiner Universität mit einem historischen Fachbereich eine Promotion gerechtfertigt. Mehr

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Klaus Sachs-Hombach, Bernd Zywietz (Hrsg.): Fake News, Hashtags & Social Bots

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Im Sammelband Fake News, Hashtags & Social Bots nehmen sich neun Autoren dem Phänomen von strategischen Falschmeldungen, oder eben Fake News, zur politischen Propaganda auf Social Media vor. Das Buch ist das Ergebnis einer Tagung mit dem gleichen Titel am Institut für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Die Autorenschaft ist aber vielfältiger, als man es bei einer Fachkonferenz erwarten würde: Neben Medien- und Kommunikationswissenschaftlern trugen auch Mitarbeitende eines Instituts für Ethnologie und Afrikastudien, eines Lehrstuhls für praktische Philosophie zum Buch bei, zudem eine Marketing Managerin, ein Motion Designer und ein Digital Transformation Strategist aus der Privatwirtschaft. Entsprechend vielfältig sind die Zugänge zum Thema. Mehr

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Alexa Robertson: Global News

Rezensiert von Nina Springer

Alexa Robertson: Global News. Reporting Conflicts and CosmopolitanismEinzelrezension
Mit ihrer Veröffentlichung Global News legt Alexa Robertson eine komparative Analyse der Darstellungen und Arbeitsweisen globaler Nachrichten-Redaktionen vor. Die Studie verortet sich im Kontext film-, kultur- und medienwissenschaftlicher bzw. kritischer Theorie und verfolgt mehrere Fragestellungen: Unter anderem geht es darum, wie Mitarbeiter globaler Nachrichten-Redaktionen über die Welt berichten, wie sie ihre Arbeit verstehen und wie angemessen Generalisierungen über ,globale Medien’ sind. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Beiträge zweier etablierter TV-Sender des Mainstreams (BBC World und CNN International) sowie zweier gegen-hegemonialer Konkurrenten (Al Jazeera English und Russia Today) untersucht und ergänzende Interviews geführt. Mehr

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Carola Richter, Asiem El Difraoui (Hrsg.): Arabische Medien

Rezensiert von David Arn

Richter-arabisch-9783867645096.inddEinzelrezension
Spätestens seit den politischen Umbrüchen des ‚Arabischen Frühlings’ ist die Dynamik arabischer Medien – insbesondere der neuen digitalen und Sozialen Medien – auch ins Bewusstsein einer breiten internationalen Öffentlichkeit getreten. Davon zeugt die Virulenz von Begriffen wie ‚Facebook-Revolution’ für die Ereignisse in Tunesien und Ägypten oder ‚Youtube-Revolution’ für den Konflikt in Syrien. Der von Carola Richter und Asiem El Difraoui 2015 herausgegebene Sammelband Arabische Medien nimmt deren globale Sichtbarkeit zum Anlass, die tatsächliche gesellschaftspolitische Bedeutung arabischer Medien vor dem Hintergrund ihrer historischen Entwicklung kritisch zu durchleuchten. Mehr

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Marcel Stepanek: Wahlkampf im Zeichen der Diktatur

Rezensiert von Konrad Dussel

Wahlkampf im Zeichen der DiktaturEinzelrezension
Die vier Reichstagswahlen und Volksabstimmungen, die im NS-Staat abgehalten wurden, hatten höchstens symbolische Bedeutung, darüber kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Gleichwohl wurde darauf nicht verzichtet. Und trotz aller Machenschaften des Regimes, die darauf abzielten, möglichst an die absolute 100-Prozent-Marke heranzukommen, schreckte man doch – zumindest in dieser Hinsicht – vor der Radikalität des faschistischen Italiens zurück: Bei den dortigen ‘Wahlen’ 1929 und 1934 waren nicht nur die Ja- und Nein-Zettel in unterschiedlichen Farben gehalten, sie mussten auch in verschiedene Urnen geworfen werden. Vor diesem Hintergrund ist es eher erstaunlich, dass 1934 doch noch rund 15.000 Nein-Stimmen und ‘nur’ zehn Millionen Ja-Stimmen zustande kamen (260f). Mehr

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Stephanie Warnke: Stein gegen Stein. Architektur und Medien im geteilten Berlin 1950 – 1970

Rezensiert von Stefanie Gerke

Stein gegen Stein2_onlineEinzelrezension
Das wissenschaftliche Interesse an deutscher Nachkriegsarchitektur wächst. Zahlreiche aktuelle Publikationen widmen sich den spezifischen Entstehungsbedingungen und formalen Aspekten zwischen 1950 und 1970 entstandener Bauten. Das Thema hat vermutlich deshalb Konjunktur, weil bei vielen dieser Gebäude heute eine Entscheidung ansteht: Sanierung oder Abbruch? Als Aufhänger dienen vielen Untersuchungen die vermeintlich durchgängig kritischen Stimmen der Öffentlichkeit. So sei eine Revision der Nachkriegsarchitektur schon allein deshalb angebracht, weil sie von einem Großteil der Bevölkerung pauschal als unansehnlich und problematisch kritisiert würde – oftmals zu Unrecht. Mehr

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Dominik Petzold: Der Kaiser und das Kino

Rezensiert von Gerald Trimmel

Einzelrezension
Die wissenschaftliche Bearbeitung der ersten Dekade der Filmgeschichte ist bislang nur sehr fragmentarisch erfolgt und hat sich in den meisten Fällen auf technische Aspekte und Rezeptionsbedingungen beschränkt. Die von Dominik Petzold verfasste Studie widmet sich der Analyse der filmischen Inszenierungen von Kaiser Wilhelm II., der Entwicklung einer kaiserlichen Medienpolitik und deren propagandistischen Umsetzung und Verdichtung im Untersuchungszeitraum von 1895 bis Juli 1914 – dem letzten Friedensmonat des Jahres. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden vor allem die Visualisierungsstrategien der monarchischen Herrschaftspraxis im öffentlichen Raum analysiert und in den (film)historischen Kontext eingebettet. Von den über 320 Filmaufnahmen, die von Wilhelm II. bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden waren, ist nur ein kleiner Teil im Bundesarchiv-Filmarchiv Berlin erhalten, teilweise in kompilierter Form, oftmals in der schlechten Bildqualität verschlissener Vorführkopien. Viele der vom Autor verwendeten archivalischen und gedruckten Quellen werden erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Mehr

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Rainer Rother; Judith Prokasky (Hrsg.): Die Kamera als Waffe

Rezensiert von Ulrich Hägele

ROTHER_KameraEinzelrezension
Als der Vietnamkrieg 1973 seinem Ende entgegen ging, trugen auch die veröffentlichten Bilder zur Kriegsmüdigkeit der USA bei. Der Fotojournalist Ronald Haeberle etwa hatte 1968 die Kriegsverbrechen einer amerikanischen Einheit gegenüber den Bewohnern des Dorfes My Lai auf Farbfilm festgehalten. Die Weltöffentlichkeit war schockiert und in den USA kam es zu einer Wende in der öffentlichen Meinung, die schließlich mit zum Waffenstillstand führte. Die Freizügigkeit der Reporter in Vietnam ging auf die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück: Die Johnson-Administration wollte den totalitären Mechanismen der Propaganda nunmehr eine demokratisch offene Berichterstattung entgegensetzen – in den Jahren danach reglementierten die Militärs unter dem Stichwort ‘Embedded Journalists’ rasch wieder die journalistische Arbeit. Mehr

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Bernd Heidenreich, Sönke Neitzel (Hrsg.): Medien im Nationalsozialismus

Rezensiert von Thomas Keiderling

Einzelrezension
2007 erschien das Buch Medien im Nationalsozialismus. Deutschland 1933–1945, Italien 1922–1943, Spanien 1936–1951 von Clemens Zimmermann, in welchem die Medienüberwachung und der Mediengebrauch des Dritten Reichs in den Bereichen Buch, Verlagswesen, Bibliotheken, Presse, Rundfunk, Film, Kino sowie den “öffentlichen Sphären” vergleichend mit den spanischen und italienischen Diktaturen untersucht wurde. Der nun vorgelegte Sammelband gleichen Haupttitels möchte an diese Forschungsfrage anknüpfen. Die Publikation geht auf eine gemeinsame Tagung der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung und des Hessischen Rundfunks zurück, die im September 2007 in Frankfurt am Main stattfand. Das vorliegende Buch unterscheidet sich insofern von der gleichnamigen Vorläuferpublikation, weil es – als Sammelband konzipiert – die Fragestellung nicht ausgewogen und lehrbuchartig, sondern eher essayistisch, aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus beantworten will. Mehr

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Silke Satjukow: Befreiung? Die Ostdeutschen und 1945

Rezensiert von Harald Bader

Einzelrezension
Der Titel dieses Buches ist zunächst irreführend. Wenn man in der Nachkriegszeit von “Ostdeutschen” sprach, waren damit (in den westlichen Zonen/der Bundesrepublik) die geflohenen und vertriebenen Pommern, Ostpreußen und Schlesier (pars pro toto) gemeint. Hier geht es um die Bewohner der SBZ/DDR. Satjukow untersucht den Umgang von Sowjets und DDR-Bürgern mit der Last des Zweiten Weltkriegs, der in Osteuropa unfassbar grausam gewesen war, was anzuerkennen die Bundesdeutschen lange verweigerten. Die Scham über den Massenmord an den Juden hat lange verdrängt, was Deutsche den slawischen Völkern angetan haben, Kalter Krieg und Wehrmachtsromantik taten ihr Übriges: Der alte Feind war der neue. In der DDR sollte der alte Feind der neue Freund werden. Allerdings nicht auf Augenhöhe, die Machtfrage war in Potsdam geklärt worden. Mehr

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