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Astrid Blome, Holger Böning (Hrsg.): Presse und Geschichte

Rezensiert von Markus Behmer

blome&böning2008Einzelrezension
Presse und Geschichte – Neue Beiträge heißt eine von Mitarbeitern des Instituts für Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen herausgegebene Buchreihe, in der bislang in knapp einem Jahrzehnt bereits 43 Titel erschienen sind. Unter dem Titel Presse und Geschichte sind auch schon 1977 und 1987 zwei Bände in der Vorgängerreihe “Studien zur Publizistik” veröffentlicht worden. Beide vereinten “Beiträge zur historischen Kommunikationsforschung” und beide gehören immer noch zur Standardliteratur der Pressegeschichtsschreibung, setzten Maßstäbe insbesondere hinsichtlich der Beschreibung des Forschungsstandes zum frühen Druckwesen. Nun liegt wieder ein Reader zu Presse und Geschichte vor, wieder aus Bremen. Mehr

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Marina Deiß: Gnade für Gnadenlose?

Rezensiert von Svea Bräunert

deiß2008Einzelrezension
2007 jährten sich zum dreißigsten Mal die Ereignisse dessen, was als Deutscher Herbst in die Geschichte der Bundesrepublik eingegangen ist. Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar waren als Angehörige der zweiten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) maßgeblich an der Entführung und späteren Ermordung Hanns Martin Schleyers sowie an weiteren terroristischen Taten beteiligt. Seit Ende 1982 sitzen sie in Haft. Rund 24 Jahre später wird in Deutschland kontrovers über ihre Entlassung diskutiert – eine Debatte, die den Eindruck macht, als würden hier alte Grabenkämpfe der siebziger Jahre noch einmal ausgefochten und im Zuge von 9/11 neue Stellvertreterkriege aufgeführt. Mehr

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Felix Heimann: Der Pressekodex im Spannungsfeld zwischen Medienrecht und Medienethik

Rezensiert von Stephan Dreyer

heimann2009Einzelrezension
Felix Heimann hat sich im Rahmen seiner Dissertation an der Fernuniversität in Hagen keinem geringeren Thema angenommen als der detaillierten Analyse der inhaltlichen Standards des derzeitigen Pressekodex – und der Untersuchung der Wirksamkeit ihrer Durchsetzung. Unter dem Eindruck dieser Untersuchung entwickelt er detailliert ein mögliches Reformmodell zur Stärkung einer presserechtlichen Selbstkontrolle nach dem Vorbild von Anwalts- oder Ärztekammern und liefert den Entwurf eines entsprechenden Pressestaatsvertrags gleich mit. Eine diffizile Aufgabe, die sich in über 350 Buchseiten niederschlägt. Was einem kurzen historischen und verfassungsrechtlichen Überblick folgt, ist eine selten ausführliche Analyse der einzelnen Vorgaben des Pressekodex sowie der Richtlinien für die redaktionelle Arbeit nach den Empfehlungen des Deutschen Presserates. Mehr

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Vanessa Diemand, Uwe Hochmuth, Christina Lindner, Peter Weibel (Hrsg.): Ich, Wir und Die Anderen

Rezensiert von Christian Katzenbach

diemandetal2009Einzelrezension
Bücher zum so genannten Web 2.0 oder auch Social Web muss man derzeit nicht lange suchen, sie häufen sich auf Verlagslisten, Tischen und Bildschirmen. Dieser Sammelband, der auf einer vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und der Hochschule für Gestaltung (HFG) in Karlsruhe organisierten Tagung im November 2007 basiert, fällt – oder sticht – aus dieser Masse an Literatur insofern heraus, als er das Thema nicht aus der Perspektive der üblichen kommunikationswissenschaftlichen Verdächtigen heraus betrachtet (Journalismus, Öffentlichkeit, PR, Marketing), sondern aus einer breiteren, eher kulturwissenschaftlichen Blickrichtung. In der Gliederung des Bandes, die sich an der “Sozialität der Beteiligungsformen” orientieren will, werden die genannten kommunikationswissenschaftlichen Fragestellungen vor allem im Abschnitt “Die Anderen” verhandelt. Davor liegen Beiträge zur Beteiligung des Einzelnen (“Ich”) und zu Vergemeinschaftungsprozessen (“Wir”). Mehr

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Frank Bösch: Öffentliche Geheimnisse

Rezensiert von Thomas Birkner

bösch2009Einzelrezension
Sex sells! Schon vor 1900 druckten die Zeitungen und Illustrierten in Großbritannien und Deutschland gerne Bilder von nackten afrikanischen Brüsten. Als jedoch die sexuelle Ausbeutung von Afrikanerinnen durch Kolonialbeamte über die Medien in der Öffentlichkeit bekannt wurde, kam es zu handfesten Skandalen. Definiert als durch Veröffentlichung entstandene Empörung über einen Normbruch, hat der Historiker Frank Bösch Skandale in den Mittelpunkt seines Buches zum Zusammenhang von Politik und Medien in den Jahren 1880 bis 1914 gestellt. Darin bündelt er auch seine aufwändigen Recherchen zur Medialisierung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Insgesamt untersucht Bösch sechs Skandalfelder: Homosexualität, Ehebruch, Kolonialismus, Journalismus, Königshäuser und Korruption. Mehr

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Jens Bergmann, Bernhard Pörksen (Hrsg.): Skandal!

Rezensiert von Claudia Gerhards

bergmannpoerksenEinzelrezension
Skandale haben Hochkonjunktur. Auch Bücher über das Entstehen ebensolcher. Skandale sind keineswegs – wie oft angenommen – ein überflüssiges Übel der heutigen (Medien-)Gesellschaft. Sie haben vielmehr wichtige Funktionen: Sie geben Aufschluss über den moralischen Haushalt einer Gesellschaft, spiegeln Normen, Tabus und Zeitgeist wider und können zugleich Trendsetter und Multiplikator gesellschaftlichen Wandels sein. Skandale bieten der Gesellschaft die Möglichkeit, sich ihrer eigenen Normen zu vergewissern und diese gegebenenfalls neu zu verhandeln. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei Medien ein, ohne die Skandale nicht öffentlich werden würden. Charakteristisch für einen Skandal ist schließlich, dass eine moralische Verfehlung vorliegt, diese enthüllt wird und eine weithin geteilte Empörung folgt. Mehr

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Peter Stulz, Gaetano Romano (Hrsg.): Medien und Medizin

Rezensiert von Sarah Lubjuhn und Oliver Stengel

stulz&romano2009Einzelrezension
Vor dem Hintergrund der aktuell kursierenden Schweinegrippe ist das Verhältnis von Medien und Medizin erneut in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Aufgeregt berichten Journalisten weltweit über das Virus, seine Symptome, Ausbreitungswege und Todesopfer. Zu Beginn der Pandemie wurde in den Massenmedien die Sorge geschürt, der Menschheit stehe eine neuerliche Spanische Grippe bevor. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem ‘Todesvirus’ zu infizieren, sei sehr hoch, ließen populistische Medien verlauten. Tatsächlich starben bislang weniger als ein Prozent der Infizierten am Erreger – nicht mehr als bei ‘normalen’ Grippewellen. Die aber sind, eben weil sie alljährlich wiederkehren und deswegen banal scheinen, kein publizistischer “Glücksfall” und werden von den Massenmedien folglich kaum registriert. Mehr

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Oliver Hahn, Roland Schröder (Hrsg.): Journalistische Kulturen

Rezensiert von Josef Seethaler

hahn&schröder2008Einzelrezension
Weltweit erlebt die Journalismusforschung derzeit enormen Auftrieb. So wurden etwa in den letzten Jahren mit “Journalism” and “Journalism Studies” gleich zwei einschlägige internationale Fachzeitschriften gegründet. Mit diesem Boom geht eine schon nahezu inflationäre Verwendung des Begriffs “journalistische Kultur” einher, der dadurch Gefahr läuft, vieldeutig und beliebig zu werden. Der von Oliver Hahn und Roland Schröder herausgegebene Sammelband kommt daher nicht nur zur rechten Zeit, sondern leistet mit seinem Ziel einer theoretischen Fundierung und Verortung dieses Konzepts Pionierarbeit. Dies ist auch deshalb verdienstvoll, weil gerade das Konzept der “journalistischen Kultur” sowohl aus der sozial- als auch der kulturwissenschaftlichen Tradition der Kommunikations- und Medienwissenschaften schöpft (um diesen jüngst von Rudolf Stöber als Buchtitel verwendeten Begriff zu verwenden) und damit ganz besonders geeignet scheint, den Mehrwert aus einer fruchtbaren Verbindung beider Traditionen deutlich zu machen. Mehr

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Andres Hutter: Watchblogs: Medienkritik 2.0?

Rezensiert von Tobias Eberwein

hutter2009Einzelrezension
Der Medienjournalismus steckt in einer Dauerkrise. Auch unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage hat die journalistische Berichterstattung über Journalismus und Medien mit Problemen zu kämpfen, die eine Erfüllung ihrer Informations-, Orientierungs-, Kritik- und Kontrollfunktion scheinbar zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. Besonders heikel sind dabei die Fallstricke, die sich aus der unumgehbaren Selbstbezüglichkeit medienjournalistischer Thematisierungsstrategien ergeben: Wird über Vorgänge im eigenen Medienbetrieb berichtet, besteht die Gefahr einer PR-gerechten Beschönigung; steht ein Konkurrent im Fokus der Berichterstattung, ist es besonders verlockend, positive Inhalte herunterzuspielen, Negatives hingegen aufzubauschen. Angesichts dieses Dilemmas verwundert es kaum, dass viele Tageszeitungen sich auf ihren Medienseiten (sofern es diese überhaupt gibt) auf unverfängliche Fernseh-Vorschauen zurückziehen. Unbefangene Medienkritik sieht anders aus. Mehr

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Marina Sverdel: Medienoligarchen

Rezensiert von Silvia Ettl-Huber

sverdel2008Einzelrezension
Das Buch “Medienoligarchen” basiert auf der Diplomarbeit einer ukrainischstämmigen Studentin an der Universität Dortmund. Von dieser Anlage her verspricht es die landeskompetente Einsichtnahme in den ukrainischen Medienmarkt – ein Umstand, der für die deutschsprachige Wissenschaft in jedem Fall von Interesse ist. Das Buch umfasst 164 Seiten Textteil, weitere 99 Seiten sind Anhang (vor allem transkribierte Interviews). Wer unter dem Titel “Medienoligarchen” eine Beschreibung der Eigentümer und deren Einflussnahme auf die ukrainischen Medien erwartet, wird enttäuscht sein. Der Begriff und das Thema “Medienoligarchen” findet im Buch keine Verarbeitung. Es wird vielmehr unterstellt, dass das ukrainische Mediensystem von Oligarchen dominiert wäre. Auskünfte über tatsächliche Besitzverhältnisse konnte die Autorin nicht bekommen. Dementsprechend tut der Titel nur seine werblichen Zwecke, was die Lesenden möglicherweise etwas frustriert zurück lässt. Mehr

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