Blog-Archive

Roland Adrowitzer, Ernst Gelegs: Schöne Grüße aus dem Orbán-Land

Rezensiert von Nora-Sophie Eschbach

Schöne Grüße aus dem Orbán-LandEinzelrezension
In der Berichterstattung der letzten Monate und Jahre wird immer wieder der Wandel Ungarns von einem Musterland in Osteuropa, von einem Beispiel für die Irreversibiltät von politischen Veränderungen hin zur Demokratie zu einem abschreckenden Exempel ganz anderer Art beschrieben. Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit, politisch motivierte Entlassungen und Vertreibungen, Angriffe und Übergriffe auf Minderheiten, gravierende Eingriffe in die Verfassung und Gesetzeslage: Die Liste der bedenklichen Entwicklungen erscheint erschreckend lang. Wie ist die Situation in Ungarn wirklich einzuschätzen? Mehr

Getagged mit: , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Josef Trappel, Hannu Nieminen, Lars Nord (Hrsg.): The Media for Democracy Monitor

Rezensiert von Florin Büchel

Einzelrezension
Ein vitales Mediensystem ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für Demokratie. In komplexen Gesellschaften informieren Medien den Bürger, vermitteln integrativ zwischen Politik und Zivilgesellschaft und schauen den Mächtigen als ‘vierte Gewalt’ auf die Finger – im Idealfall. Denn kann man bei ‘etablierten’ Demokratien davon ausgehen, dass Medien diese zentralen Funktionen auch wirklich erfüllen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt The Media for Democracy Monitor nach. Ziel ist, die Medien in zehn Ländern systematisch auf die Erfüllung demokratierelevanter Funktionen zu untersuchen. Nicht Medieninhalte, sondern strukturelle Komponenten der Mediensysteme seien zu überprüfen – der gesellschaftliche Rahmen dient als Grundvoraussetzung für guten Journalismus. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Stephan Eisel: Internet und Demokratie

Rezensiert von Martin Emmer

Einzelrezension
Potenzielle Leser dieses Buchs sollten sich von Anfang an im Klaren darüber sein, dass das zu Beginn formulierte Ziel dieses Buchs, einen “nüchterne(n) Blick auf die Chancen und Gefahren” des Internets zu werfen, nicht einmal ansatzweise eingelöst wird. Das Buch sollte eher gelesen werden als ein exemplarisches Panorama der Ratlosigkeit und der Ängste großer Teile der etablierten politischen Klasse im Umgang mit der Digitalisierung unserer Gesell- schaft, insbesondere des konservativen Lagers – und als solches hat es durchaus Informationswert. Der Leser wird Zeuge wie der Autor – langjähriges Mitglied und Mitarbeiter von CDU, Konrad-Adenauer-Stiftung und Deutschem Bundestag – über dreihundert Seiten versucht, seine kognitive Dissonanz im Umgang mit digitalen Medien zu bewältigen. Dabei nimmt er wenig Rücksicht auf die breite Faktenlage, eine widerspruchsfreie Argumentation oder ordentliche Quellenarbeit, wenn er sich und die Leser ständig entweder der Irrelevanz und Wirkungslosigkeit oder der dramatischen Gefährlichkeit ‘des Internets’ für den politischen Prozess versichern muss. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christoph Meißelbach: Web 2.0 – Demokratie 3.0?

Rezensiert von Christoph Bieber

Einzelrezension
Der Ende 2009 erschienene Band mit dem zahlenspielerischen Titel Web 2.0 – Demokratie 3.0? versucht sich an einer schwierigen Aufgabe. Auf gerade mal 126 Seiten (zuzüglich eines 20-seitigen Literaturverzeichnisses) setzt sich der Autor mit demokratischen Potenzialen des Internets auseinander, stellt dabei die technologischen Grundlagen der “GKI” (der Globalen Kommunikations-Infrastruktur) vor, strukturiert den Gegenstand entlang politik- wissenschaftlicher und soziologischer Großtheorien, evaluiert Theorie und Empirie der digitalen Demokratie und wagt unter der etwas bemüht klingenden Überschrift “Politische Software – Es sind Updates verfügbar!” auch noch einen Ausblick in die Zukunft der politschen Online-Nutzung. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Johanna Dorer, Brigitte Geiger, Regina Köpl (Hrsg.): Medien – Politik – Geschlecht

Rezensiert von Ulla Wischermann

doreretal2008Einzelrezension
Ausgangspunkt dieses von österreichischen Kommunikations- wissenschaftlerinnen herausgegebenen Sammelbandes ist die Feststellung, dass die klassische politische Kommunikationsforschung im deutschsprachigen Raum, insbesondere die einschlägigen Handbücher, einem geschlechtsblinden Diskurs folgen. Nach wie vor sei generalisierend die Rede “von Politikern, von Journalisten, von Spindoktoren und nicht zuletzt von Bürgern und Rezipienten” und die Thematik werde allgemein verortet im Spektrum von Öffentlichkeits- und Demokratietheorien, in denen die Kategorie Geschlecht nur unzulänglich berücksichtigt sei. Dieses Forschungsdesiderat zu kritisieren und die Strukturkategorie Geschlecht in die Analyse politischer Kommunikation zu integrieren, ist das Ziel der hier versammelten Beiträge. Mehr

Getagged mit: , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Kathrin Kissau, Uwe Hunger: Politische Sphären von Migranten im Internet

Rezensiert von Anne Weibert

kissau&hunger2009Einzelrezension
Welche Möglichkeiten eröffnet das Internet für politische Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe von Migranten in Deutschland und in den jeweiligen Herkunftsländern? Was charakterisiert politische Angebote, die von Migranten im Internet genutzt werden; welche Ausprägungen hat politisches Engagement online? Antworten auf diese Fragen ermitteln die Autoren in ihrem Buch über Politische Sphären von Migranten im Internet am Beispiel postsowjetischer, türkischer und kurdischer Migranten in Deutschland – Ergebnis des Forschungsprojekts “Politisches Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland” 2007/2008 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension