Blog-Archive

Norbert Schulz-Bruhdoel; Michael Bechtel: Medienarbeit 2.0

Rezensiert von Vanessa Giese

Einzelrezension
Mit Medienarbeit 2.0 möchten Norbert Schulz-Bruhdoel und Michael Bechtel “Crossmedia-Lösungen” bieten und ein “Praxisbuch für PR und Journalismus von morgen sein”. Was die zwei Autoren jedoch auf redundanten 240 Seiten offerieren, sind Halbwissen und Konzeptlosigkeit. Schon vor der Lektüre lässt der Untertitel des Werks aufhorchen: “Praxisbuch für PR und Journalismus” – diese Verquickung geht nicht zusammen, möchte man vermuten. Beim Lesen bewahrheitet sich die Annahme schnell: Die Zielgruppe des Buchs ist unklar. In weiten Strecken sind die Texte auf PR-Manager zugeschnitten, einzelne Abschnitte beschäftigen sich allerdings aus journalistischem Blickwinkel mit Fragestellungen zu aktuellen Medienentwicklungen. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Frank Fechner; Axel Wössner: Journalistenrecht

Rezensiert von Udo Branahl

Fechner&Wössner2009Einzelrezension
Unter dem Titel “Journalistenrecht” haben Frank Fechner und Axel Wössner einen Text vorgelegt, der “40 brisante Fragen aus dem journalistischen Alltag” beantworten soll. Die Fragen reichen von der Themenfindung über Recherche und Veröffentlichung bis zum Wiederaufgreifen eines Themas. Ihre Auswahl beruht auf einer Umfrage der Autoren unter “Print-, Rundfunk- und Online-Journalisten”. Sie sind dementsprechend auf die Bedürfnisse von journalistischen Praktikern gut abgestimmt. Die Autoren beanspruchen, diese Fragen “praxistauglich, medienübergreifend und wissenschaftlich fundiert” zu erörtern. Nach der Lektüre soll der Journalist “für ein Gespräch mit einem Juristen gut gerüstet sein”. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Michael Meyen, Claudia Riesmeyer: Diktatur des Publikums

Rezensiert von Johannes Raabe

Einzelrezension
Michael Meyen, in der Vergangenheit vor allem mit Studien zu den DDR-Medien, zur Mediennutzung und mit Veröffentlichungen zur Geschichte der Disziplin an die Fachöffentlichkeit getreten, hat sich in den letzten Jahren dem Feld der Journalismusforschung zugewandt und 2009 zwei Journalistenstudien vorgelegt: gemeinsam mit Nina Springer eine Untersuchung über freie Journalisten in Deutschland (siehe r:k:m-Rezension von Siegfried Weischenberg vom September 2009) und kurz darauf mit seiner Mitarbeiterin Claudia Riesmeyer die hier angezeigte Veröffentlichung einer Untersuchung über Journalisten in Deutschland. Ausgangspunkt der Studie ist eine knappe, pauschalkritische Auseinandersetzung mit klassischen Arbeiten der Journalismusforschung von Kepplinger, Köcher und Donsbach einerseits, Weischenberg und Mitarbeitern andererseits. Sie dient der Legitimation des eigenen Vorhabens und der Begründung für ein alternatives methodisches Vorgehen. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Benjamin Fretwurst: Nachrichten im Interesse der Zuschauer

Rezensiert von Roland Göbbel

Einzelrezension
Benjamin Fretwurst verfolgt mit seiner Dissertationsstudie das ehrgeizige Vorhaben, die in der Kommunikationswissenschaft etablierte Nachrichtenwerttheorie konzeptionell und empirisch neu zu bestimmen. Konkret geht er dabei der Frage nach, ob Fernsehnachrichten als Ergebnis des journalistischen Selektionsprozesses den Interessen und Relevanzzuschreibungen ihrer Zuschauer entsprechen. In der Einleitung bedient sich Fretwurst zunächst eines unkonventionellen dramaturgischen Kniffes: einer Ergebnisvorschau, die die Tendenz der Resultate bereits vorwegnimmt. Dies erweist sich für die weitere Lektüre als vorteilhaft, da die “schwimmenden Konfidenzintervalle” als Modus der Ergebnisdarstellung eingeführt und die grundlegenden Ziele der Studie greifbar gemacht werden. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christoph Bertling: Sportainment

Rezensiert von Michael Schaffrath

bertling2009Einzelrezension
Christoph Bertling widmet sich einem Thema, das in der sportpublizistischen Literatur bisher nur rudimentär berücksichtigt wurde, womit der Arbeit ein gewisses Maß an Originalität zu attestieren ist. Die Relevanz der Fragestellung ist sicher gegeben, die zu ihrer Beantwortung gewählten theoretischen wie empirischen Herangehensweisen sind aber mit einigen Defiziten behaftet. Auffallend ist zunächst das eklatante Missverhältnis zwischen dem theoretischen Teil mit 219 Seiten und dem empirischen Part mit “nur” 43 Seiten. Zu Beginn wird der zentrale Begriff der “nichtfiktiven Unterhaltung” facettenreich und quellenmäßig gut verortet aufgearbeitet, um auf dieser Basis neue Begriffsbestimmungen zu entwickeln. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker, Bernd Semrad (Hrsg.): Journalistische Persönlichkeit

Rezensiert von Carsten Brosda

Einzelrezension
Festschriften sind bisweilen eine schwierige Sache. Im schlechten Fall gleichen sie dem Gemischtwarenangebot eines durchschnittlichen bundesdeutschen Kaufhauses, ohne eigenes Profil und damit auch ohne nötige Prägnanz. Ganz anders dagegen der Band Journalistische Persönlichkeit. Fall und Aufstieg eines Phänomens, den Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker und Bernd Semrad anlässlich der Emeritierung von Wolfgang R. Langenbucher vorgelegt haben. Genauso wie der Jubilar hat auch dieser Band ein Programm: die Rehabilitierung der Kategorie der Persönlichkeit in der Journalismusforschung, nicht zuletzt mit dem Ziel, auch historische und kulturelle Dimensionen journalistischer Kommunikation sichtbar zu machen. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Jan Schmidt: Das neue Netz

Rezensiert von Wolfgang Schweiger

Einzelrezension
Soeben blättert der Rezensent die aktuelle UVK-Verlagszeitschrift durch – und was sieht er? Unter der Rubrik “UVK – Die Besten” steht im Bereich “Kommunikationswissenschaft” das zu besprechende Buch auf Platz 3. Zwar erfährt man nichts über das Zustandekommen dieses Rankings. Dass Hermann Meyns Klassiker “Massenmedien in Deutschland” auf Platz 1 steht, legt die Messlatte aber fraglos hoch. Vermutlich wird ein Band über ein neues Phänomen wie das Social Web, das sich wie alle Online-Entwicklungen mit immenser Dynamik entwickelt, nicht zu einem ‘Longrunner’ wie die “Massenmedien”, dennoch ist an dem Vergleich etwas dran. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Wolfgang Donsbach, Mathias Rentsch, Anna-Maria Schielicke, Sandra Degen: Entzauberung eines Berufs

Rezensiert von Beatrice Dernbach

donsbachetal2009Einzelrezension
Nun hat die “Entzauberung der Welt” auch den Journalismus erfasst. Oder die Wissenschaft vom Journalismus? Der Schöpfer dieses Idioms, Max Weber, meinte damit: “Je mehr der Intellektualismus den Glauben an die Magie zurückdrängt, und so die Vorgänge der Welt ‘entzaubert’ werden, ihren magischen Sinngehalt verlieren, nur noch ‘sind’ und ‘geschehen’, aber nichts mehr ‘bedeuten’, desto dringlicher erwächst die Forderung an die Welt und ‘Lebensführung’ je als Ganzes, daß sie bedeutungshaft und ‘sinnvoll’ geordnet seien.” Wer entzaubert den journalistischen Beruf? Ist es dessen Intellektualisierung durch Akademisierung? Sind es die Menschen, die den Berufsstand der Journalisten regelmäßig auf der Imageskala weit unten ansiedeln? Oder tut es die Journalistik, die die Magie aus sich selbst und ihrem Forschungsgegenstand heraus verdrängt? Auf diese Fragen antwortet der Band der Dresdner Forschergruppe nicht tiefgehend. Der Begriff ‘Entzauberung’ im Titel bleibt somit als originell und journalistisch griffig im Geiste hängen – nur eine bedeutungshafte und sinnvolle Ordnung ergibt sich auch nach Lektüre der 137 Seiten nicht. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Streifzüge durch das Kulturgedächtnis. Ein Essay zu Gerhard Pauls Das Jahrhundert der Bilder

Rezensiert von Daniel Hornuff

Sarrotti2Einzelrezension

Wer heute die Lage der Bildwissenschaft betrachtet, wird Eigentümliches feststellen: Obwohl sie ihren Gegenstand im Titel trägt, beschäftigt sie sich nur am Rande und vereinzelt, geradezu in Ausnahmefällen mit Bildern. Ungleich intensiver bespiegelt sie sich dagegen selbst. Sie lotet ihre Diskurse bis zur Verselbständigung der Diskurse aus; sie wendet ihre Methoden wieder und wieder, bis vor lauter Methodenvorschlägen mehr Verwirrung als Klärung erreicht wurde; sie hält nach allgemeinen und übergeordneten Kategorien Ausschau und sieht sich folglich gezwungen, Jeweiliges und Spezifisches zu vernachlässigen; sie will einen umklammernden Rahmen für möglichst alle Wissenschaften ziehen, die sich mit Bildern in jeder nur denkbaren Weise befassen und muss erkennen, dass dieses Vorhaben in keinen auch nur halbwegs vernünftigen Rahmen einzugrenzen ist. Wer bildwissenschaftlich arbeitet und dabei solch einen Allgemeinheitsanspruch vertritt, läuft akut Gefahr, bloß metadiskursiv, abstrakt und damit eher beliebig als konkret zu arbeiten. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Essay

Michael Steinbrecher: Olympische Spiele und Fernsehen

Rezensiert von Jan Lucas

steinbrecher2009Einzelrezension
Michael Steinbrecher ist vor allem durch seine Bildschirmpräsenz als Sportreporter bekannt. Mit dem vorliegenden Werk, welches auf seiner im Jahr 2008 abgeschlossenen Dissertation beruht, begegnet er uns als Wissenschaftler, der sich intensiv mit dem Verhältnis der (öffentlich-rechtlichen) Fernsehsender zu den medialen Megaereignissen der olympischen Spiele befasst. Den Kern der Arbeit stellt eine empirische Analyse der Olympiaberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender über sechs olympische Spiele (drei Sommer- sowie drei Winterspiele) im Zeitraum von 1996 bis 2006 dar. Erstmals wird hier das olympische Sportprogramm von ARD und ZDF in unterschiedliche, objektivierbare Kategorien der Berichterstattung unterteilt und der jeweilige zeitliche Anteil dieser Elemente an der gesamten Olympiaberichterstattung sekundengenau gemessen. Hiermit stellt Steinbrecher eine empirische Grundlage für eine tiefergehende Diskussion und Analyse der sportjournalistischen Begleitung der olympischen Spiele durch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten bereit. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension
  1 2 3 4 5 6 7 8