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Matthias Marschik, Rudolf Müllner (Hrsg.): “Sind’s froh, dass Sie zu Hause geblieben sind.”

Rezensiert von Rainer Rosenberg

Sammelrezension
“Sind’s froh, dass Sie zu Hause geblieben sind.” Der Satz des österreichischen Radio-Sportreporters Heribert Meisel aus dem Jahr 1949 beim Länderspiel Österreich gegen die Türkei wurde von den Herausgebern ausgewählt, um zu demonstrieren, wofür die Mediatisierung des Sports unter anderem steht: für die Wahlmöglichkeit bei Fernsehübertragungen dranzubleiben oder abzuschalten, bei Zeitungsberichten weiterzublättern, im Internet woanders hinzuklicken. Sport aus “zweiter Hand” genossen ist weniger anstrengend, weniger gemeinschaftsbildend und hat mit den Wirklichkeiten an den Austragungsorten von sportlichen Wettkämpfen nur mittelbar zu tun – mediatisiert eben. Mehr

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Sonja Kretzschmar; Wiebke Möhring; Lutz Timmermann: Lokaljournalismus

Rezensiert von Anne Weibert

Kretzschmar et al.Sammelrezension
Schon der Titel verspricht Umfassendes: Lokaljournalismus heißt der Band von Sonja Kretzschmar, Wiebke Möhring und Lutz Timmermann aus der Reihe “Kompaktwissen Journalismus”. Nicht nur sollen Einsteiger und Profis hiermit gleichermaßen über Stand und Entwicklung des Lokaljournalismus informiert werden, auch werden Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft kombiniert. Das schon im Autorenteam: Dr. Sonja Kretzschmar ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikations- wissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Dr. Wiebke Möhring arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Lutz Timmermann ist Journalist und war unter anderem stellvertretender Chefredakteur der Neuen Westfälischen Bielefeld. [mehr]

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Nea Matzen: Onlinejournalismus

Rezensiert von Stefan Heijnk

Sammelrezension
Nea Matzens Buch mit dem Titel Onlinejournalismus hat in der gedruckten Form etwa die Größe des Postkartenformats A6. Es ist also eher ein Büchlein. Wer es zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird deshalb vielleicht im ersten Augenblick den Gedanken haben: Naja, so klein und dünn (156 Seiten), da kann ja eigentlich nicht viel drin stehen. Doch der Eindruck täuscht gewaltig: Matzens Minihandbuch, im März 2010 erschienen in der Reihe “Wegweiser Journalismus” bei UVK, ist ein kompaktes und ebenso praktisches Kompendium für die onlinejournalistische Tätigkeit. Mit ihrem pragmatischen “So geht’s”- und “Darauf sollten Sie achten”-Ansatz, mit ihren “Merke”- und “Definition”-Kästen, mit Tipps und Tricks und mit zahlreichen Links zu einschlägigen Beispielen legt sie einen gelungenen, unbedingt nützlichen Ratgebertitel auf den Tisch. Noch dazu ist das Ganze flott geschrieben und es gibt eine begleitende Website, auf der die im Buch abgedruckten Links zum komfortablen Anklicken bereitstehen. Abtippen unnötig, so gehört sich das. Mehr

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Gabriele Hooffacker: Online-Journalismus

Rezensiert von Klaus Meier

Sammelrezension
Wer ein Lehrbuch zum Online-Journalismus schreibt, ist nicht zu beneiden. Kaum gedruckt, können Details schon durch aktuelle Entwicklungen überholt sein. Allerdings zeigt sich auch seit mehr als 15 Jahren: Die Grundlagen und Herausforderungen dieses Mediums an den Journalismus bleiben gleich, auch wenn in der Zwischenzeit Phänomene wie Blogs, Twitter oder Facebook hinzugekommen sind. Gabriele Hooffacker hat das Buch Online-Journalismus zum ersten Mal 2001 verfasst und nun zum zweiten Mal aktualisiert. Ein Vergleich der dritten Auflage mit der zweiten belegt, was sich im Internet und im Online-Journalismus verändert hat: Zum einen hat das mehrmediale Arbeiten nicht nur für Online-Journalisten, sondern generell im Journalismus zugenommen. Es ist nachvollziehbar, dass die Autorin das Kapitel “Crossmedia” gestrichen hat und das mehrmediale Arbeiten nun an vielen Stellen im Buch immer wieder thematisiert. Zum anderen ist die Beteiligung von Nutzern in Online-Plattformen in den vergangenen Jahren gestiegen. Entsprechend gewachsen ist das dazugehörige Kapitel. Mehr

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Richard Lance Keeble; John Tulloch; Florian Zollmann (Hrsg.): Peace Journalism, War and Conflict Resolution

Rezensiert von Nadine Bilke

Sammelrezension
Die Schwerpunkte des Bandes sind klar erkennbar: eine inhaltliche Nähe zu den sozialen Bewegungen, eine theoretische Herleitung in der Tradition von Herman/Chomsky, eine örtliche Verankerung in Großbritannien und die Berichterstattung über die Post-9/11-Kriege. Und doch ergibt sich ein umfassenderes Bild, denn die Herausgeber haben auch andere Themen, andere Ansätze und andere (Stand-)Orte in den Band aufgenommen. Gerade wegen dieser Vielfalt wäre eine Einführung in die friedensjournalistischen Begriffe und die unterschiedlichen theoretischen Ansätze wünschenswert gewesen. Die Beiträge im ersten theoretischen Teil leisten eine solche Hinführung nicht: Die grundlegenden ethischen Überlegungen von Christians bleiben z. B. ohne klaren Bezug zum Journalismus. In der Vielfalt der Beiträge werden dennoch die großen Fragen der friedensjournalistischen Theorie deutlich: Ist es ein Konzept für den Mainstream? Macht es Journalisten zur Konfliktpartei? Welche Rolle nehmen Konfliktberichterstatter ein? Und: Wie soll Friedensjournalismus in der Praxis funktionieren? Mehr

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Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis

Rezensiert von Andrea Czepek

Sammelrezension
Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Kriminalität und Katastrophen, – die “großen K” dominieren nach wie vor die Themen, über die in Deutschland aus Afrika berichtet wird. Dass Afrika in der deutschen Medienberichterstattung marginalisiert und, wenn überhaupt, negativ dargestellt wird, ist lange bekannt. Umso erschütternder ist es, wenn Lutz Mükke in seiner Studie feststellt, dass sich die Vernachlässigung Afrikas in den letzten zwei Jahrzehnten eher verschärft als verbessert hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges sei das Interesse an Afrika noch geringer geworden; Verlage und Sendeanstalten haben massiv Korrespondentenbüros und –stellen abgebaut. Mehr

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Mickey Huff; Peter Phillips and Project Censored: Censored 2011

Rezensiert von Peter Ludes

Sammelrezension
“Warum haben die Zeitungen, die Medien, haben wir Journalisten (…) nicht eher gewarnt (…) aus Ahnungslosigkeit, Ignoranz oder was sonst?” So fragte Heike Faller in “Musste das sein?” am 14. April im Zeit-Magazin in bezug auf die (Berichterstattung über die) globale Bankenkrise seit 2008. Und so sollten sich noch viele JournalistInnen und KommunikationswissenschaftlerInnen fragen, wenn sie (endlich) die seit 35 Jahren jährlich publizierten Top 25 der am meisten “zensierten” Nachrichten zur Kenntnis nehmen – und neue Formen der “Zensur”, die Project Censored v. a. für die USA folgendermaßen kennzeichnet: “A censored news story contains information that the public has a right and a need to know, but to which the public has had limited access.” Mehr

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Ralf Hohlfeld; Philipp Müller; Annekathrin Richter; Franziska Zacher (Hrsg.): Crossmedia

Rezensiert von Ilona Wuschig

Sammelrezension
Ausgerechnet in Passau, einem Städtchen in geografischer Randlage, Medientage abzuhalten, klänge nach einem Widerspruch in sich – schreibt im Vorfeld Ralf Hohlfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikations- wissenschaften an der dortigen Universität, und Mitherausgeber des vorliegenden Sammelbands. Ein etwas schräger Einstieg in ein Buch, das den Titel Crossmedia trägt. Denn Crossmedia – das hat etwas mit Digitalisierung und Web, mit Computern und Netbooks, mit Smartphones und Tablets zu tun; mit all den netten Dingen, Gadgets und Devices (um im Slang der Kenner zu bleiben), die eines gemeinsam haben: Sie machen uns immer unabhängiger von dem Ort, an dem wir leben. Sie vernetzen New York und Berlin, genauso wie Potsdam, Peseckendorf, Pirmasens – und Passau. Mehr

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Michael Wenzler: Journalisten und Eliten

Rezensiert von Matthias Degen

WenzlerSammelrezension
Das Zusammenwirken von Akteuren und Kommunikatoren in der Politik wird in der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend mit dem negativ konnotierten Signum des “Lobbyismus” belegt. In der Kommunikationswissenschaft ist die jeweilige Perspektive – aus Sicht des Journalismus oder der Public Relations – zumeist forschungsleitend. Michael Wenzler bemüht sich um eine neutrale Analyse politischer kommunikativer Strukturen. In seiner ursprünglich als Dissertation eingereichten Untersuchung belegt er, dass sich Interaktions- und Kommunikationskulturen in verschiedenen Politikfeldern voneinander unterscheiden. Hierzu wählt er zwei Politikfelder aus, die zunächst keine angenommenen Überschneidungen aufweisen: die Energie- und die Kulturpolitik, begrenzt auf den politischen Raum der Schweiz. [mehr]

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Projekt Wikileaks

Rezensiert von Martin Welker

Sammelrezension
Zwei Bücher – ein Thema. Beide Werke sind etwa zur gleichen Zeit erschienen, etwa gleich umfangreich (ca. 300 Seiten) und liegen im Preis in einer ähnlichen Kategorie (15 bis 20 Euro). Beide Bände konzentrieren sich v. a. auf die Ereignisse ab dem Jahr 2007. Und doch sind die Bücher diametral verschieden. Denn während die Spiegel-Journalisten Rosenbach und Stark intensiv recherchiert haben und damit aus einer geordneten und unabhängigen Warte über Wikileaks berichten können, erzählt Domscheit-Berg aus einer Art emotionalen Insider-Perspektive über seine Arbeit beim Wikileaks-Projekt. Rosenbach und Stark objektivieren, Domscheit-Berg subjektiviert. Erstere weisen ihre Quellen in zahlreichen Fußnoten aus, letzterer schildert seine Erfahrung auf seine Erinnerungen gestützt aus der Ich-Perspektive. Erstere haben das Buch selbst geschrieben, Domscheit-Berg hatte mit Tina Klopp eine versierte Journalistin und Ghostwriterin an seiner Seite. Dennoch präsentiert sich der Text von Domscheit-Berg umgangssprachlicher als das Spiegel-Buch. Erst die Lektüre beider Texte ergibt ein facettenreiches Gesamtbild im Hinblick auf Wikileaks, insbesondere zu Julian Assange. In Bezug auf die Diskussion relevanter gesellschaftlich-politischer Fragen ist das Spiegel-Buch das gelungenere. Mehr

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