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Daniel Sponsel (Hrsg.): Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film

Rezensiert von Lucia Krämer

Einzelrezension
Offenbar als Reaktion auf die (vermeintliche) postmoderne Erosion der Konzepte 'Wahrheit' und 'Realität' lässt sich seit Mitte der 1990er Jahre über alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen hinweg eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Authentizität beobachten. Dieser Trend führte Mitte des ersten Jahrzehnts dieses Millenniums zu einer kleinen, aber dennoch deutlich wahrnehmbaren Welle deutschsprachiger Publikationen zum Thema, darunter der von Daniel Sponsel herausgegebene Band Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film. Mehr

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Jürgen Wilke: Personen, Institutionen, Prozesse

Rezensiert von Maria Löblich

Einzelrezension
Jürgen Wilke hat in diesem Band zehn Arbeiten zur Fachgeschichte versammelt, die er in den 1990er und 2000er Jahren geschrieben hat und die an teilweise entlegenen Stellen erschienen sind oder noch gar nicht veröffentlicht wurden. Auch wenn er im Vorwort schreibt, dass er Fachgeschichte nie schwerpunktmäßig betrieben hat, kristallisiert sich durch die Bündelung der Beiträge doch deutlich sein Blick auf die Geschichte der Kommunikationswissenschaft heraus. Das Buch startet mit der Frage, wie dieser "Spätkömmling" unter den akademischen Disziplinen entstanden ist und wie er sich entwickelt hat. In der Zusammenschau geben die Beiträge zwei Antworten: durch Institutionalisierungsprozesse und (auf der ideengeschichtlichen Ebene) durch die US-amerikanische Mass Communication Research. Mehr

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Richard Lance Keeble; John Tulloch; Florian Zollmann (Hrsg.): Peace Journalism, War and Conflict Resolution

Rezensiert von Nadine Bilke

Einzelrezension
Die Schwerpunkte des Bandes sind klar erkennbar: eine inhaltliche Nähe zu den sozialen Bewegungen, eine theoretische Herleitung in der Tradition von Herman/Chomsky, eine örtliche Verankerung in Großbritannien und die Berichterstattung über die Post-9/11-Kriege. Und doch ergibt sich ein umfassenderes Bild, denn die Herausgeber haben auch andere Themen, andere Ansätze und andere (Stand-)Orte in den Band aufgenommen. Gerade wegen dieser Vielfalt wäre eine Einführung in die friedensjournalistischen Begriffe und die unterschiedlichen theoretischen Ansätze wünschenswert gewesen. Die Beiträge im ersten theoretischen Teil leisten eine solche Hinführung nicht: Die grundlegenden ethischen Überlegungen von Christians bleiben z. B. ohne klaren Bezug zum Journalismus. In der Vielfalt der Beiträge werden dennoch die großen Fragen der friedensjournalistischen Theorie deutlich: Ist es ein Konzept für den Mainstream? Macht es Journalisten zur Konfliktpartei? Welche Rolle nehmen Konfliktberichterstatter ein? Und: Wie soll Friedensjournalismus in der Praxis funktionieren? Mehr

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Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis

Rezensiert von Andrea Czepek

Einzelrezension
Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Kriminalität und Katastrophen, – die "großen K" dominieren nach wie vor die Themen, über die in Deutschland aus Afrika berichtet wird. Dass Afrika in der deutschen Medienberichterstattung marginalisiert und, wenn überhaupt, negativ dargestellt wird, ist lange bekannt. Umso erschütternder ist es, wenn Lutz Mükke in seiner Studie feststellt, dass sich die Vernachlässigung Afrikas in den letzten zwei Jahrzehnten eher verschärft als verbessert hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges sei das Interesse an Afrika noch geringer geworden; Verlage und Sendeanstalten haben massiv Korrespondentenbüros und –stellen abgebaut. Mehr

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Mickey Huff; Peter Phillips and Project Censored: Censored 2011

Rezensiert von Peter Ludes

Einzelrezension
"Warum haben die Zeitungen, die Medien, haben wir Journalisten (...) nicht eher gewarnt (...) aus Ahnungslosigkeit, Ignoranz oder was sonst?" So fragte Heike Faller in "Musste das sein?" am 14. April im Zeit-Magazin in bezug auf die (Berichterstattung über die) globale Bankenkrise seit 2008. Und so sollten sich noch viele JournalistInnen und KommunikationswissenschaftlerInnen fragen, wenn sie (endlich) die seit 35 Jahren jährlich publizierten Top 25 der am meisten "zensierten" Nachrichten zur Kenntnis nehmen - und neue Formen der "Zensur", die Project Censored v. a. für die USA folgendermaßen kennzeichnet: "A censored news story contains information that the public has a right and a need to know, but to which the public has had limited access." Mehr

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Ralf Hohlfeld; Philipp Müller; Annekathrin Richter; Franziska Zacher (Hrsg.): Crossmedia

Rezensiert von Ilona Wuschig

Einzelrezension
Ausgerechnet in Passau, einem Städtchen in geografischer Randlage, Medientage abzuhalten, klänge nach einem Widerspruch in sich - schreibt im Vorfeld Ralf Hohlfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikations- wissenschaften an der dortigen Universität, und Mitherausgeber des vorliegenden Sammelbands. Ein etwas schräger Einstieg in ein Buch, das den Titel Crossmedia trägt. Denn Crossmedia - das hat etwas mit Digitalisierung und Web, mit Computern und Netbooks, mit Smartphones und Tablets zu tun; mit all den netten Dingen, Gadgets und Devices (um im Slang der Kenner zu bleiben), die eines gemeinsam haben: Sie machen uns immer unabhängiger von dem Ort, an dem wir leben. Sie vernetzen New York und Berlin, genauso wie Potsdam, Peseckendorf, Pirmasens - und Passau. Mehr

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Eric Karstens; Jörg Schütte: Praxishandbuch Fernsehen

Rezensiert von Michael Steinbrecher

Einzelrezension
Ein Praxishandbuch Fernsehen? Was habe ich mir darunter vorzustellen? Die erste Assoziation: Es gibt schon viele praktisch orientierte Ratgeber, die sich mit redaktionellen Fernsehberufen und Darstellungsformen beschäftigen. Wie erstelle ich ein Drehbuch? Was muss ich im Interview beachten? Welche Tipps gibt es für die Moderation von TV-Sendungen? Diese Publikationen sind oft anschauliche Einstiegslektüre. Mehr nicht (und mehr wollen sie auch nicht sein). Die zweite Assoziation: Brauchen wir noch eins von dieser Sorte? Erik Karstens und Jörg Schütte wollen mehr, sogar deutlich mehr. Ihr Ziel: Beschreiben, "wie TV-Sender" arbeiten. Schon der Umfang des Buches (439 Seiten inkl. Anhang) signalisiert den Anspruch: Nicht weniger als ein Standartwerk ist beabsichtigt. Als solches wird das 1999 erstmals erschienene und nun in zweiter Neuausgabe veröffentlichte Praxishandbuch auch angekündigt. Mehr

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Robert Grünewald; Ralf Güldenzopf; Melanie Piepenschneider (Hrsg.): Politische Kommunikation

Rezensiert von Ulrich Heisterkamp

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Die Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) widmet sich der politischen Kommunikation, die als Teilgebiet politischer Bildungsarbeit im digitalen Zeitalter des Web 2.0 stetig an Relevanz gewinnt. Die Affinität der parteinahen politischen Stiftung zu ihrer Mutterpartei CDU spiegelt sich in einzelnen Beiträgen des Bandes wider, der unter anderem eine Bilanz der rasanten Entwicklung des Internetauftritts der CDU/CSU-Bundestagsfraktion seit den Anfängen 1995 enthält. Jedoch wahren die Verfasser stets die wissenschaftliche Objektivität, so dass die Lektüre unabhängig von parteipolitischen Präferenzen aufschlussreich ist. Mehr

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Michael Wenzler: Journalisten und Eliten

Rezensiert von Matthias Degen

WenzlerEinzelrezension
Das Zusammenwirken von Akteuren und Kommunikatoren in der Politik wird in der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend mit dem negativ konnotierten Signum des "Lobbyismus" belegt. In der Kommunikationswissenschaft ist die jeweilige Perspektive – aus Sicht des Journalismus oder der Public Relations – zumeist forschungsleitend. Michael Wenzler bemüht sich um eine neutrale Analyse politischer kommunikativer Strukturen. In seiner ursprünglich als Dissertation eingereichten Untersuchung belegt er, dass sich Interaktions- und Kommunikationskulturen in verschiedenen Politikfeldern voneinander unterscheiden. Hierzu wählt er zwei Politikfelder aus, die zunächst keine angenommenen Überschneidungen aufweisen: die Energie- und die Kulturpolitik, begrenzt auf den politischen Raum der Schweiz. [mehr]

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Kai Fehse: Neurokommunikation

Rezensiert von Andranik Tumasjan

Einzelrezension
Ob in den populären Medien oder in der wissenschaftlichen Literatur – neurowissenschaftliche Ansätze haben Konjunktur. Bereits in den 1990er Jahren wurde von US-Präsident Bush die "Decade of the Brain" ausgerufen und entsprechende Forschung stark gefördert. Auch in den Wirtschaftswissenschaften – insbesondere in der Ökonomie und im Marketing – hat sich in den letzten Jahren ein starkes Interesse für neurowissenschaftliche Ansätze herausgebildet, in dessen Folge sich seit einigen Jahren "Neuroökonomie" und "Neuromarketing" als Teildisziplinen zu etablieren beginnen. Dieser Entwicklung Rechnung tragend, befasst sich Kai Fehses 2009 erschienenes Buch Neurokommunikation mit dem Aspekt der Werbewirkungsforschung, indem es klassische sozialwissenschaftliche Erkenntnisse der Werbekommunikation mit aktuellen neurowissenschaftlichen Literatur integriert, um ein neues Modell der Werbewirkung, das CASE2-Modell, zu entwickeln. Mehr

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