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Guido Schröder: Positive Medienökonomik

Rezensiert von Marie Luise Kiefer

schroder2008Einzelrezension
Der Autor will mit diesem Buch, dem seine Dissertation zugrunde liegt, das Defizit medienökonomischer Theoriebildung abbauen – und das unter Rückgriff ausschließlich auf das Instrumentarium der (neo)klassischen Ökonomik. Interdisziplinär geprägten Versuchen, eine Medienökonomik zu entwickeln, erteilt er eine Absage: Das Einfügen ökonomikfremder Modellelemente aus der Publizistikwissenschaft, der Soziologie oder Politologie bedeute weniger eine „Ergänzung des ökonomischen Ansatzes, sondern vor allem dessen Relativierung“, was die Gefahr berge, dass eine so entwickelte Medienökonomik an wissenschaftlichem Gehalt verlöre und für konkrete Probleme nur beliebige Erklärungen anzubieten hätte. Mehr

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Ulrich Sarcinelli, Jens Tenscher (Hrsg.): Politikherstellung und Politikdarstellung

Rezensiert von Peter Filzmaier

sarcinellitenscher2008Einzelrezension
Zugegeben: Der erste und oberflächliche Blick auf den Buchtitel löst keine wissenschaftlichen Spannungsgefühle aus. Als Beitrag zur politischen Kommunikation führen die Titelworte „Politikherstellung“ und „Politikdarstellung“ zur falschen (!) Erwartungshaltung, dem Leser würden letztlich altbekannte Theorien und/oder lediglich aktualisierte Befunde zur Empirie serviert. Noch dazu, wenn die Herausgeber Ulrich Sarcinelli und Jens Tenscher – gegenwärtig an der Universität Koblenz-Landau tätig – sowie fast alle Autorinnen und Autoren als führende Politik- und Kommunikationswissenschaftler zu diesem Themenbereich ohnehin eine lange Referenzliste von Publikationen vorzuweisen haben. Mehr

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Andres Hutter: Watchblogs: Medienkritik 2.0?

Rezensiert von Tobias Eberwein

hutter2009Einzelrezension
Der Medienjournalismus steckt in einer Dauerkrise. Auch unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage hat die journalistische Berichterstattung über Journalismus und Medien mit Problemen zu kämpfen, die eine Erfüllung ihrer Informations-, Orientierungs-, Kritik- und Kontrollfunktion scheinbar zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. Besonders heikel sind dabei die Fallstricke, die sich aus der unumgehbaren Selbstbezüglichkeit medienjournalistischer Thematisierungsstrategien ergeben: Wird über Vorgänge im eigenen Medienbetrieb berichtet, besteht die Gefahr einer PR-gerechten Beschönigung; steht ein Konkurrent im Fokus der Berichterstattung, ist es besonders verlockend, positive Inhalte herunterzuspielen, Negatives hingegen aufzubauschen. Angesichts dieses Dilemmas verwundert es kaum, dass viele Tageszeitungen sich auf ihren Medienseiten (sofern es diese überhaupt gibt) auf unverfängliche Fernseh-Vorschauen zurückziehen. Unbefangene Medienkritik sieht anders aus. Mehr

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Ann Spangenberg: Kommunikative Identität im Roman der Angelsächsischen Postmoderne

Rezensiert von Simon Meier

spangenberg2009Einzelrezension
Wie geht die Angelsächsische Postmoderne mit poststrukturalistischen Thesen von der Auflösung des Bildes des kernhaften, autonomen Subjektes wie auch des genialen Künstlers um? Diese Frage steht im Zentrum der vorliegenden Studie. Drei exemplarische Romane, Fowles’ The French Lieutenant’s Woman, Ackroyds Chatterton und Byatts Possession, werden daraufhin untersucht, "welche Konsequenzen sie aus der Annahme ziehen, es gebe kein autonomes Subjekt, dessen individueller Kern jenseits sozialer Zusammenhänge verortet ist". Zwei für gewöhnlich vertretene Deutungen, "dass es ohne autonomes Subjekt keine Handlungsmacht gibt, sondern eine totale Fremdbestimmung besteht, oder, dass die Auflösung eines statischen Selbst die Freiheit eines Spiels mit Identitätsfragmenten bedeute", erweisen sich hier gleichermaßen als unzutreffend. Dem hält Ann Spangenberg ein Konzept kommunikativer Identität entgegen, das aus ihrer Sicht in allen drei Romanen aufscheint und beide Extreme vermittelt. Mehr

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Marina Sverdel: Medienoligarchen

Rezensiert von Silvia Ettl-Huber

sverdel2008Einzelrezension
Das Buch "Medienoligarchen" basiert auf der Diplomarbeit einer ukrainischstämmigen Studentin an der Universität Dortmund. Von dieser Anlage her verspricht es die landeskompetente Einsichtnahme in den ukrainischen Medienmarkt – ein Umstand, der für die deutschsprachige Wissenschaft in jedem Fall von Interesse ist. Das Buch umfasst 164 Seiten Textteil, weitere 99 Seiten sind Anhang (vor allem transkribierte Interviews). Wer unter dem Titel "Medienoligarchen" eine Beschreibung der Eigentümer und deren Einflussnahme auf die ukrainischen Medien erwartet, wird enttäuscht sein. Der Begriff und das Thema "Medienoligarchen" findet im Buch keine Verarbeitung. Es wird vielmehr unterstellt, dass das ukrainische Mediensystem von Oligarchen dominiert wäre. Auskünfte über tatsächliche Besitzverhältnisse konnte die Autorin nicht bekommen. Dementsprechend tut der Titel nur seine werblichen Zwecke, was die Lesenden möglicherweise etwas frustriert zurück lässt. Mehr

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