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Rudolf Stöber, Michael Nagel, Astrid Blome, Arnulf Kutsch (Hrsg.): Aufklärung der Öffentlichkeit – Medien der Aufklärung

Rezensiert von Mike Meißner

Aufklärung der Öffentlichkeit - Medien der AufklärungEinzelrezension
Die Herausgeberinnen und Herausgeber um Rudolf Stöber haben achtzehn Beiträge zusammengestellt, welche dem vielseitig interessierten und engagierten Pressehistoriker und Germanisten Holger Böning zum 65. Geburtstag gewidmet sind. In drei Hauptteilen steuern Weggefährtinnen und -gefährten des Jubilars Gedanken zu (1) Medien als Diskussionsforen der frühen Aufklärung, (2) Konzepten der Öffentlichkeit in der Hochaufklärung, sowie (3) zur Aufklärung als fortwährendem Anliegen bei. Dazu hat Wilbert Ubbens in gewohnt sorgfältiger Weise eine 35-seitige Personalbibliographie erstellt. An der Tabula Gratulatoria (einer erweiterten Gratulantenliste, die 83 Namen enthält) ist bereits ersichtlich, dass es sich hier nicht um einen Kommunikationswissenschaftler im engeren Sinne handelt, denn dergleichen findet sich in Festschriften für diese kaum. Dennoch sind seine Arbeiten, neben Monographien und Aufsätzen auch einige Bibliographien, für das Fach von Bedeutung. Aufgrund der vielseitigen Themen, die sich auch in der Festschrift widerspiegeln, werden im Folgenden insbesondere jene Beiträge berücksichtigt, die sich eingehender mit Aspekten öffentlicher Kommunikation auseinandersetzen. Mehr

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David King: Die Kommissare verschwinden

Rezensiert von Evelyn Runge

Die Kommissare verschwindenEinzelrezension
Die drei Männer in der Bildmitte – selbst in Uniform und Anzug – sind umgeben von einer Menge Uniformierter, einige mit Pistolenhalftern an der rechten Hüfte. Die ihnen am nächsten stehenden fünf Personen sind gesichtslos: Bis auf die Schultern und den Brustbereich sind schwarze Flächen zu sehen. Auf den ersten Blick sieht es aus, als seien den Männern Kapuzen über den Kopf gestülpt worden. Kapuzen, die aus schwarzer Tinte bestehen: “Kein surrealistischer Maler könnte solch eine verstörende Vision schaffen“, schreibt David King (207f.). Der Fotohistoriker und Designer befasst sich seit Jahrzehnten mit politischen Bildern aus der Sowjetunion. Die Auslöschung von Kommissaren aus Fotografien hatte System; oft folgte der Auslöschung aus den Bildern die Ermordung der jeweiligen Porträtierten. Übrig blieb einer: Josef W. Stalin.Mehr

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Martha Kuhnhenn: Glaubwürdigkeit in der politischen Kommunikation

Rezensiert von Saskia Sell

Glaubwürdigkeit in der politischen KommunikationEinzelrezension
Mit ihrer Dissertation macht Kuhnhenn die Relevanz und die Anknüpfungsmöglichkeiten sprachwissenschaftlicher Analysemethoden für das Feld der Medien- und Kommunikationsforschung deutlich. Die Frage nach Glaubwürdigkeit berührt dabei einen Kernbereich der politischen Kommunikationsforschung. Wie diese durch sprachliche Mittel unterstützt und in der Auseinandersetzung mit Medientexten von Rezipienten und Rezipientinnen einzelnen politischen Akteuren zugeschrieben wird, steht im Vordergrund ihrer demokratietheoretisch gerahmten Analyse. Glaubwürdigkeit politischer Kommunikation ist für Kuhnhenn die Voraussetzung für Vertrauen in politische Akteure und damit “von basaler Bedeutung für das Funktionieren einer Demokratie”. Mehr

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Historischer Fotojournalismus

Rezensiert von Patrick Rössler

Rasende ReporterEinzelrezension
Zwei gewichtige Bücher, zwei bildgewaltige Bände. Zweimal Bildmedien der Zwischenkriegszeit, und zweimal die Ergebnisse großangelegter Forschungsprojekte: Das eine, DFG-gefördert, zum “Blick von unten” aus Sicht der proletarischen Fotografie; das andere aus Mitteln des österreichischen Pendants (Austrian Science Fund) zum Verhältnis von Presse, Fotografie und Gesellschaft in der Alpenrepublik. Und jedes für sich ein Meilenstein der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der visuellen Kommunikation aus historischer Perspektive, Referenzwerke für jedes einschlägige Bücheregal. Dazu noch ein eher akademisch angelegter Band, der ebenfalls für sich reklamiert, eine (aber sicher nicht die) Geschichte des Fotojournalismus zu schreiben: Die Auseinandersetzung mit jenem “iconic turn”, den auch die zunehmende Verbreitung von Medienbildern im 20. Jahrhundert auslöste, hat derzeit zweifellos Konjunktur. Mehr

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Stephanie Heinecke: Fit fürs Fernsehen

Rezensiert von Christoph Bertling

Fit fürs FernsehenEinzelrezension
Ausgangsbeobachtung der vorliegenden Arbeit ist die Allgegenwärtigkeit des Sports in den Medien sowie der immer stärker werdende Konkurrenzkampf von Sportarten um mediale Aufmerksamkeit. Dies führt die Autorin zur Frage wer diese Entwicklung auslöst und warum gerade in den vergangenen Jahren eine besonders starke Medialisierung im Sport zutage tritt. Formuliertes Ziel der Untersuchung ist es somit, “Medialisierung anhand des gesellschaftlichen Teilsystems Sport zu analysieren, genauer gesagt anhand des modernen Spitzensports und seinem Zusammenspiel mit dem Medium Fernsehen“ (27f.). Die Studie geht dabei von der Grundthese aus, dass “seit 1984 in sämtlichen untersuchten Sportarten Anpassungen an die Bedürfnisse und Anforderungen des Fernsehens vorgenommen wurden. Es wird angenommen, dass sich solche Maßnahmen auf der Programmebene manifestieren und damit anhand von Regeländerungen erkennbar sind”. Mehr

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Max Weber als Klassiker der Journalistik und Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Horst Pöttker

tb_PTO_1T5-Weischenberg_18717-4-31HC.inddEinzelrezension
Zwei Monographien Siegfried Weischenbergs als Informationsquellen und Kontrastfolien

Zu seinem 150. Geburtstag am 21. April 2014 hat die Post dem deutschen Gründervater (und -mythos) der Sozialwissenschaften eine Sondermarke gewidmet. Der Autor der beiden Monographien über Max Weber, die den folgenden Überlegungen als Reservoir von Informationen und Argumenten, aber auch als Kontrastfolien dienen, klebt sie auf seine Briefe an Kollegen. Der folgende Essay plädiert ebenso wie Siegfried Weischenbergs Bände dafür, Max Weber nicht zuletzt als Klassiker der Journalistik und Kommunikationswissenschaft ernst, oder wenigstens: endlich gründlich zur Kenntnis zu nehmen. In der Empfehlung zur Rezeption von Webers Schriften, um sich davon in diesen Disziplinen anregen zu lassen, stimmen Bände und Essay überein. Mit Weischenberg teile ich die Überzeugung, dass in Webers Werk ein enormes Potential besonders für das Fach Journalistik steckt. Dass das noch längst nicht ausgeschöpft ist, hängt auch mit divergenten, von gegenseitiger Ignoranz gehemmten Entwicklungen der Fächer Kommunikationswissenschaft einerseits und Soziologie andererseits zusammen. Was die Art und Weise betrifft, wie Webers Werk innovativ für die Kommunikationswissenschaft rezipiert werden kann, worin seine Bedeutung vor allem für die Journalistik besteht, gibt es zwischen Weischenbergs Bänden und den folgenden Argumenten für eine fachspezifische “Klassifikation” Webers auch Unterschiede. Mehr

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Peter Glotz: Das Gespräch ist die Seele der Demokratie

Rezensiert von Carsten Brosda

Das Gespräch ist die Seele der DemokratieEinzelrezension
Ein Anflug von Melancholie lässt sich kaum vermeiden, wenn man den im Nomos-Verlag erschienenen Sammelband Das Gespräch ist die Seele der Demokratie zur Hand nimmt, in dem Wolfgang R. Langenbucher und Hans Wagner medien- und kommunikationspolitische Texte von Peter Glotz zusammengetragen haben. Wortgewaltig und präzise, leidenschaftlich und zugleich auf der Höhe der jeweiligen Debatte belegt das Vermächtnis des sozialdemokratischen Medienpolitikers, zu welchen gesellschaftlichen Beiträgen das kommunikationswissenschaftliche Instrumentarium fähig ist, wenn man es nur zur Anwendung bringen will. Es zeigt damit zugleich, welche Perspektive uns in den aktuellen Diskussionen über die Zukunft der digitalen Öffentlichkeit bisweilen schmerzlich fehlt. Mehr

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Bettina Schwarzer, Sarah Spitzer (Hrsg.): Digitale Spiele im interdisziplinären Diskurs

Rezensiert von Claudia Wilhelm

Digitale Spiele im interdisziplinären DiskursEinzelrezension
Der von Bettina Schwarzer und Sarah Spitzer herausgegebene Band versammelt Aufsätze zur technischen Entwicklung, zu aktuellen Phänomenen im Bereich Online-Spiele und Social Media, lerntheoretischen Aspekten und zur Vermarktung digitaler Spiele. Er möchte damit eine interdisziplinäre Perspektive auf aktuelle Entwicklungen im Forschungsfeld digitale Spiele bieten. Mehr

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Janis Brinkmann: Ein Hauch von Jasmin

Rezensiert von Sabrina Schmidt

ein Hauch von JasminEinzelrezension
Mit euphorischen Neologismen wie ‘Arabellion’ bejubelte die deutsche Presse jene Protestbewegungen und Transformationsprozesse, die im Dezember 2010 in Tunesien ihren Anfang nahmen. Die ‘Arabische Revolution’ verhieß Wandel, auch im Sinne einer Wahrnehmungsverbesserung der traditionell konfliktorientierten Islamberichterstattung. Janis Brinkmanns Studie Ein Hauch von Jasmin nimmt dieses Veränderungspotential in den Blick und untersucht das Medienbild des Islams vor, während und nach der Revolution in der deutschen Presselandschaft. Mehr

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Susanne Kinnebrock, Christian Schwarzenegger, Thomas Birkner (Hrsg.): Theorien des Medienwandels

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Theorien des MedienwandelsEinzelrezension
Spätestens mit der sogenannten Digitalisierung immer mehr gesellschaftlicher Bereiche, nicht nur der Medien, ist Wandel – oder eingeschränkter: Medienwandel – zu einem bestimmenden, aber auch inflationär verwendeten Schlagwort avanciert. Gleichwohl – oder gerade deshalb – ist es aus analytischer Sicht reichlich diffus, ungenau und arbiträr, nur ein “vages Konzept“ geblieben, das zudem mit verwandten oder auch synonym gebrauchten Begriffen wie Veränderung, Entwicklung, Transformation, Evolution, Revolution oder Umbruch konkurriert oder auch beliebig ausgetauscht wird, wie die Herausgebenden in ihrer Einleitung betonen. Dennoch war es Grund genug für die Fachgruppe Kommunikationsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), 2013 in Augsburg ihre Jahrestagung zum Thema “Theorien des Medienwandels” abzuhalten und die dort gehaltenen Beiträge sowie hinzugebetene in diesem Sammelband zu publizieren. Mehr

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