Rezensiert von Sigrid Kannengießer
“Where have all the Cyberfeminists gone?” fragen Radhika Gajjala und Yeon Ju Oh in der Einleitung des von ihnen herausgegebenen Sammelbands
Cyberfeminism 2.0. Nach der Euphorie der 1990er Jahre, in der Feministinnen durch das Internet neue Möglichkeiten für die Ermächtigung und Emanzipation von Frauen wahrnahmen, muss heute kritisch hinterfragt werden, ob sich diese Erwartung erfüllt hat oder Geschlechterungleichheiten in Internetmedien fortgeschrieben oder sogar neu hergestellt werden. Was bedeutet also z. B. Cyberfeminismus in Zeiten, in denen Frauen als Konsumentinnen omnipräsent im Internet sind? Und welche Rolle spielen Feministinnen in Sozialen Netzwerken oder der digitalen Spielkultur, wenn gleichzeitig behauptet wird, Feminismus wäre nicht länger notwendig? Diese und andere Fragen greifen die Buchbeiträge auf, wobei jeder Artikel Ergebnisse empirischer Fallstudien präsentiert, in denen Webseiten, Blogs und Foren aus einer feministischen und/oder Geschlechterperspektive analysiert werden.
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