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Gabriele Hooffacker: Online-Journalismus

Rezensiert von Klaus Meier

Einzelrezension
Wer ein Lehrbuch zum Online-Journalismus schreibt, ist nicht zu beneiden. Kaum gedruckt, können Details schon durch aktuelle Entwicklungen überholt sein. Allerdings zeigt sich auch seit mehr als 15 Jahren: Die Grundlagen und Herausforderungen dieses Mediums an den Journalismus bleiben gleich, auch wenn in der Zwischenzeit Phänomene wie Blogs, Twitter oder Facebook hinzugekommen sind. Gabriele Hooffacker hat das Buch Online-Journalismus zum ersten Mal 2001 verfasst und nun zum zweiten Mal aktualisiert. Ein Vergleich der dritten Auflage mit der zweiten belegt, was sich im Internet und im Online-Journalismus verändert hat: Zum einen hat das mehrmediale Arbeiten nicht nur für Online-Journalisten, sondern generell im Journalismus zugenommen. Es ist nachvollziehbar, dass die Autorin das Kapitel "Crossmedia" gestrichen hat und das mehrmediale Arbeiten nun an vielen Stellen im Buch immer wieder thematisiert. Zum anderen ist die Beteiligung von Nutzern in Online-Plattformen in den vergangenen Jahren gestiegen. Entsprechend gewachsen ist das dazugehörige Kapitel. Mehr

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Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze

Rezensiert von Wolfgang R. Langenbucher

Einzelrezension
Vor über vierzig Jahren tauchte der Name dieses Autors - damals noch Eckart Klaus Roloff – erstmals in der kommunikations- wissenschaftlichen Fachliteratur auf: mit einer umfänglichen Dissertation sowie als Koautor verschiedener wissenschaftlicher Studien aus dem Umkreis des so früh verstorbenen, ersten Ordinarius Günter Kieslich (1924-1971) des damals neu gegründeten Salzburger Publizistikinstitutes. Danach führte ihn seine Karriere noch für ein paar Jahre zu der Studiengruppe "Wissenschaft und Journalismus" am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, dann für mehr als zehn Jahre in die Praxis des Bundespressamtes (ganz in die Nähe von Walter J. Schütz) und schließlich in den Journalismus – genauer von 1988 bis 2007 in die Leitung des Ressorts Wissenschaft beim (inzwischen als selbständiges Wochenblatt eingegangenen) Rheinischen Merkur. Diese biographischen und fachhistorischen Vorbemerkungen sind geboten, um das hier anzuzeigende Buch einzuordnen: es ist das monographische Werk eines Wissenschaftsjournalisten, der in einer für Aspekte der Geschichte sensiblen Epoche Publizistikwissenschaft studiert hat und diesem Fach bis heute – ausgewiesen durch eine zahlreiche Veröffentlichungen – eng verbunden blieb. Mehr

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Rainer Rother; Judith Prokasky (Hrsg.): Die Kamera als Waffe

Rezensiert von Ulrich Hägele

ROTHER_KameraEinzelrezension
Als der Vietnamkrieg 1973 seinem Ende entgegen ging, trugen auch die veröffentlichten Bilder zur Kriegsmüdigkeit der USA bei. Der Fotojournalist Ronald Haeberle etwa hatte 1968 die Kriegsverbrechen einer amerikanischen Einheit gegenüber den Bewohnern des Dorfes My Lai auf Farbfilm festgehalten. Die Weltöffentlichkeit war schockiert und in den USA kam es zu einer Wende in der öffentlichen Meinung, die schließlich mit zum Waffenstillstand führte. Die Freizügigkeit der Reporter in Vietnam ging auf die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück: Die Johnson-Administration wollte den totalitären Mechanismen der Propaganda nunmehr eine demokratisch offene Berichterstattung entgegensetzen – in den Jahren danach reglementierten die Militärs unter dem Stichwort 'Embedded Journalists' rasch wieder die journalistische Arbeit. Mehr

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Daniel Sponsel (Hrsg.): Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film

Rezensiert von Lucia Krämer

Einzelrezension
Offenbar als Reaktion auf die (vermeintliche) postmoderne Erosion der Konzepte 'Wahrheit' und 'Realität' lässt sich seit Mitte der 1990er Jahre über alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen hinweg eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Authentizität beobachten. Dieser Trend führte Mitte des ersten Jahrzehnts dieses Millenniums zu einer kleinen, aber dennoch deutlich wahrnehmbaren Welle deutschsprachiger Publikationen zum Thema, darunter der von Daniel Sponsel herausgegebene Band Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film. Mehr

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Jürgen Wilke: Personen, Institutionen, Prozesse

Rezensiert von Maria Löblich

Einzelrezension
Jürgen Wilke hat in diesem Band zehn Arbeiten zur Fachgeschichte versammelt, die er in den 1990er und 2000er Jahren geschrieben hat und die an teilweise entlegenen Stellen erschienen sind oder noch gar nicht veröffentlicht wurden. Auch wenn er im Vorwort schreibt, dass er Fachgeschichte nie schwerpunktmäßig betrieben hat, kristallisiert sich durch die Bündelung der Beiträge doch deutlich sein Blick auf die Geschichte der Kommunikationswissenschaft heraus. Das Buch startet mit der Frage, wie dieser "Spätkömmling" unter den akademischen Disziplinen entstanden ist und wie er sich entwickelt hat. In der Zusammenschau geben die Beiträge zwei Antworten: durch Institutionalisierungsprozesse und (auf der ideengeschichtlichen Ebene) durch die US-amerikanische Mass Communication Research. Mehr

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Richard Lance Keeble; John Tulloch; Florian Zollmann (Hrsg.): Peace Journalism, War and Conflict Resolution

Rezensiert von Nadine Bilke

Einzelrezension
Die Schwerpunkte des Bandes sind klar erkennbar: eine inhaltliche Nähe zu den sozialen Bewegungen, eine theoretische Herleitung in der Tradition von Herman/Chomsky, eine örtliche Verankerung in Großbritannien und die Berichterstattung über die Post-9/11-Kriege. Und doch ergibt sich ein umfassenderes Bild, denn die Herausgeber haben auch andere Themen, andere Ansätze und andere (Stand-)Orte in den Band aufgenommen. Gerade wegen dieser Vielfalt wäre eine Einführung in die friedensjournalistischen Begriffe und die unterschiedlichen theoretischen Ansätze wünschenswert gewesen. Die Beiträge im ersten theoretischen Teil leisten eine solche Hinführung nicht: Die grundlegenden ethischen Überlegungen von Christians bleiben z. B. ohne klaren Bezug zum Journalismus. In der Vielfalt der Beiträge werden dennoch die großen Fragen der friedensjournalistischen Theorie deutlich: Ist es ein Konzept für den Mainstream? Macht es Journalisten zur Konfliktpartei? Welche Rolle nehmen Konfliktberichterstatter ein? Und: Wie soll Friedensjournalismus in der Praxis funktionieren? Mehr

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Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis

Rezensiert von Andrea Czepek

Einzelrezension
Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Kriminalität und Katastrophen, – die "großen K" dominieren nach wie vor die Themen, über die in Deutschland aus Afrika berichtet wird. Dass Afrika in der deutschen Medienberichterstattung marginalisiert und, wenn überhaupt, negativ dargestellt wird, ist lange bekannt. Umso erschütternder ist es, wenn Lutz Mükke in seiner Studie feststellt, dass sich die Vernachlässigung Afrikas in den letzten zwei Jahrzehnten eher verschärft als verbessert hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges sei das Interesse an Afrika noch geringer geworden; Verlage und Sendeanstalten haben massiv Korrespondentenbüros und –stellen abgebaut. Mehr

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Mickey Huff; Peter Phillips and Project Censored: Censored 2011

Rezensiert von Peter Ludes

Einzelrezension
"Warum haben die Zeitungen, die Medien, haben wir Journalisten (...) nicht eher gewarnt (...) aus Ahnungslosigkeit, Ignoranz oder was sonst?" So fragte Heike Faller in "Musste das sein?" am 14. April im Zeit-Magazin in bezug auf die (Berichterstattung über die) globale Bankenkrise seit 2008. Und so sollten sich noch viele JournalistInnen und KommunikationswissenschaftlerInnen fragen, wenn sie (endlich) die seit 35 Jahren jährlich publizierten Top 25 der am meisten "zensierten" Nachrichten zur Kenntnis nehmen - und neue Formen der "Zensur", die Project Censored v. a. für die USA folgendermaßen kennzeichnet: "A censored news story contains information that the public has a right and a need to know, but to which the public has had limited access." Mehr

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Ralf Hohlfeld; Philipp Müller; Annekathrin Richter; Franziska Zacher (Hrsg.): Crossmedia

Rezensiert von Ilona Wuschig

Einzelrezension
Ausgerechnet in Passau, einem Städtchen in geografischer Randlage, Medientage abzuhalten, klänge nach einem Widerspruch in sich - schreibt im Vorfeld Ralf Hohlfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikations- wissenschaften an der dortigen Universität, und Mitherausgeber des vorliegenden Sammelbands. Ein etwas schräger Einstieg in ein Buch, das den Titel Crossmedia trägt. Denn Crossmedia - das hat etwas mit Digitalisierung und Web, mit Computern und Netbooks, mit Smartphones und Tablets zu tun; mit all den netten Dingen, Gadgets und Devices (um im Slang der Kenner zu bleiben), die eines gemeinsam haben: Sie machen uns immer unabhängiger von dem Ort, an dem wir leben. Sie vernetzen New York und Berlin, genauso wie Potsdam, Peseckendorf, Pirmasens - und Passau. Mehr

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Eric Karstens; Jörg Schütte: Praxishandbuch Fernsehen

Rezensiert von Michael Steinbrecher

Einzelrezension
Ein Praxishandbuch Fernsehen? Was habe ich mir darunter vorzustellen? Die erste Assoziation: Es gibt schon viele praktisch orientierte Ratgeber, die sich mit redaktionellen Fernsehberufen und Darstellungsformen beschäftigen. Wie erstelle ich ein Drehbuch? Was muss ich im Interview beachten? Welche Tipps gibt es für die Moderation von TV-Sendungen? Diese Publikationen sind oft anschauliche Einstiegslektüre. Mehr nicht (und mehr wollen sie auch nicht sein). Die zweite Assoziation: Brauchen wir noch eins von dieser Sorte? Erik Karstens und Jörg Schütte wollen mehr, sogar deutlich mehr. Ihr Ziel: Beschreiben, "wie TV-Sender" arbeiten. Schon der Umfang des Buches (439 Seiten inkl. Anhang) signalisiert den Anspruch: Nicht weniger als ein Standartwerk ist beabsichtigt. Als solches wird das 1999 erstmals erschienene und nun in zweiter Neuausgabe veröffentlichte Praxishandbuch auch angekündigt. Mehr

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