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Frank Bösch; Lucian Hölscher (Hrsg.): Kirchen – Medien – Öffentlichkeit

Rezensiert von Daria Pezzoli-Olgiati

Einzelrezension
Dieses Buch fokussiert ein Thema, das sowohl aus historischer als auch zeitgenössischer Perspektive bedeutsam ist. Es geht um die Präsenz von religiösen Institutionen in der Öffentlichkeit im Spiegel der Medien. Die Wechselwirkung zwischen Kirchen, Medien und Öffentlichkeit wird in diachroner Perspektive anhand von acht soliden Beiträgen und einer vertieften Einführung untersucht. Die Artikel, die vor allem – aber nicht nur – die Situation in Deutschland seit der Nachkriegszeit untersuchen, sind in drei Teile aufgeteilt. Im Teil I, Mediale Interaktionen zwischen Kirche und Welt, wird das Verhältnis zwischen Kirchen und Medien im Lichte der radikalen Transformationen beleuchtet, die die späten Fünfzigerjahre charakterisieren. Die ausgewählten Studien befassen sich mit dem Verhältnis zwischen journalistischer Berichterstattung und Kirchen in Deutschland (N. Hannig) und mit den berühmten evangelikalen crusades des Billy Grahams in den USA etwa zur gleichen Zeit (U. A. Balbier). Mehr

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Lale Behzadi: Sprache und Verstehen

Rezensiert von Ahmad Milad Karimi

Einzelrezension
Lale Behzadi wendet sich in ihrer Studie Sprache und Verstehen einem Thema zu, das weit über die Grenzen der Arabistik und Islamwissenschaft, von sprachphilosophischer und sprachhistorischer Bedeutung reicht. Gegenstand der Untersuchung ist die arabische Sprache. Um zeigen zu können, dass sich die Debatten um die arabische Sprache im Spannungsfeld der theologischen Überlegungen und zugleich unkonventionell geführten sprachkritischen und erkenntnis­theoretischen Diskurse bewegt haben, widmet sich die Autorin dem Literatur­theoretiker und Sprachwissenschaftler, ja dem Universalgelehrten al-Ǧāḥiẓ (ca. 776-868), über den der Historiker Ibn Haldūn in seinem berühmten muqaddima schreibt, dass er einer der ersten Gelehrten gewesen sei, der die Fundamente für eine umgreifende Sprach­wissenschaft gelegt habe und mithin die Bedingung der Möglichkeit ihrer Eigenständigkeit geschaffen habe. Mehr

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Joachim Westerbarkey (Hrsg.): End-Zeit-Kommunikation

Rezensiert von Oliver Bidlo

Einzelrezension
Das Thema Zeit hat in Wissenschaft und Philosophie einen festen Platz. Schon oft und ganz verschieden wurde sich diesem Thema genähert, die Anschlussmöglichkeiten scheinen dabei nahezu unbegrenzt. Der hier besprochene Sammelband, der das Thema Zeit durch die Begrifflichkeit End-Zeit-Kommunikation näher bestimmt, fällt in diesem Zusammenhang zunächst durch seine Heterogenität der Beiträge auf. Er ist kein wirklicher Konzeptband, der durch eine gewisse Vorgabe ein Maß an Stringenz erreicht. Der Grund hierfür liegt wohl in seiner Entstehungsgeschichte, auf die vom Herausgeber im Geleitwort eingegangen wird. Die Textsammlung ist das Ergebnis der letzten Vorlesungsreihe des Herausgebers Joachim Westerbarkey – seines Zeichens pensionierter Hochschullehrer für Publizistik und Kommunikationswissenschaft – an der Universität Münster, zu der Kollegen zu Beiträgen aufgerufen wurden, die inhaltlich mit eigenen Akzenten versehen werden konnten. Mehr

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Klaus Sachs-Hombach (Hrsg.): Bildtheorien

Rezensiert von Viktor Bedö

Einzelrezension
Eine der expliziten Zielsetzungen des Bandes Bildtheorien ist das Identifizieren von Anhaltspunkten zur Beantwortung der Frage, ob Bildgebrauch zu den Schlüsselmerkmalen des Menschen gerechnet werden könne. Diese Zielsetzung wird nicht nur durch den Begriff 'Anthropologie' im Untertitel des Bandes widergespiegelt, sondern auch durch den in der Einführung preisgegebenen Arbeitstitel Bild und menschliches Selbstverständnis. Hier erscheint auch eine etwas andere Formulierung derselben Frage, nämlich ob Bildgebrauch auf die selbe Weise wie Sprache ein unverwechselbares und notwendiges Merkmal des Menschen sei. Bildlichkeit, beziehungsweise die Frage nach einem visualistic turn, wird also schon in der Einleitung in einem direkten Vergleich oder auch Gegenüberstellung mit Sprachlichkeit behandelt. Mehr

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Stephan Braese: Eine europäische Sprache

Rezensiert von Ulrike Haß

Einzelrezension
Spätestens am Ende des 18. Jahrhunderts begannen die in den deutschen Kleinstaaten lebenden Juden sich außer einer regionalen Spielart des Jiddischen, neben dem Hebräischen und weiteren Sprachen wie Polnisch, Französisch usw. der sich soeben entwickelnden überregionalen deutschen Standardsprache zu bedienen und sie auf diese Weise allererst mit zu konstituieren. Thema des zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft angesiedelten Buches ist die Art und Weise sowie die Reflexion und Haltung, mit der einige bedeutende Repräsentanten der 'deutschen' Juden diesen Sprachwechsel bzw. diese Mehrsprachigkeit kulturell umsetzten. Umsetzung und Performanz nennt der Autor zu Recht "deutsche Sprachkultur von Juden". Deutsche Sprachkultur, weil es um die deutsche Sprache geht, die erst im langen 19. Jahrhundert ihre Entwicklung aus einer Vielzahl lokaler und regionaler Dialekte zu einer letztere überdachenden, überregionalen und (ansatzweise) normierten Sprache vollzog. An dieser Entwicklung mit ihrem spezifischen Resultat, der deutschen National-, Literatur- oder Kultursprache (die Bezeichnungen sind keineswegs fest und drücken komplexe Ideologien aus), haben viele Faktoren Anteil. Mehr

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Johannes Roschlau (Hrsg.): Träume in Trümmern

Rezensiert von Michael Wedel

Einzelrezension
Wohl kein zweites nationales Kino ist in seiner geschichtlichen Entwicklung derart markant von gesellschaftspoli- tischen Diskontinuitäten gekennzeichnet wie der deutsche Film. Dies scheint die Periodisierung für die Filmgeschichts- schreibung zu erleichtern und eine Orientierung an den Kerndaten der politischen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert zwangsläufig zu machen. Entsprechend wird der historische Verlauf des deutschen Films in einschlägigen Überblicksdarstellungen wie in Arbeiten zu einzelnen Epochen zumeist in enger Analogie zur staats- und gesellschafts- geschichtlichen Entwicklung gefasst und in die Zeit des Wilhelminischen Films (1895-1918), Weimarer Kinos (1919-1933), NS-Films (1933-1945), des Nachkriegsfilms in Ost und West bis Mitte der 1960er Jahre (Ende der Adenauer-Ära bzw. 11. Plenum des ZK der SED), des Neuen Deutschen Films bis 1982 (dem Todesjahr Rainer Werner Fassbinders und zugleich Beginn der Kanzlerschaft Helmut Kohls) sowie des Gegenwartsfilm im wiedervereinigten Deutschland seit 1990 unterteilt. Mehr

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Beatrice Dernbach: Die Vielfalt des Fachjournalismus

Rezensiert von Lutz Frühbrodt

Einzelrezension
Fachjournalismus? Der Begriff kursiert nun schon seit über einem Jahrzehnt verstärkt in der Medienszene. Ein Fachjournalisten-Verband hat sich etabliert. Und erste anwendungs- orientierte Fachliteratur, meist von Praktikern für Praktiker, ist erschienen – zuletzt die zweite, völlig überarbeitete Auflage von Fachjournalismus. Expertenwissen professionell vermitteln, herausgegeben von Siegfried Quandt und dem Deutschen Fachjournalisten- verband. Inzwischen sind zwar auch zahlreiche Untersuchungen zu den einzelnen Ausprägungen des Fachjournalismus veröffentlicht worden. Doch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen als Ganzes hat bisher noch Seltenheitswert, weshalb es allein schon deshalb löblich ist, dass Beatrice Dernbach eine umfassende und systematische Annäherung an das Thema unternommen hat. Mehr

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Tobias Bevc; Holger Zapf (Hrsg.): Wie wir spielen, was wir werden

Rezensiert von Nicola Döring und Alexander Bohn

Einzelrezension
Der Herausgeberband Wie wir spielen, was wir werden von Holger Zapf und Tobias Bevc ist bemüht, sich dem "Kulturphänomen" Computerspiel aus verschiedenen, vornehmlich medien-, kultur- und politikwissenschaftlichen Perspektiven zu nähern. Der Band betrachtet zahlreiche Spielgenres (Action Adventures, Strategiespiele, Simulationen, MMORPG und Casual Games). Die zukunftsträchtigen Social Games, Minigames und Mobile Games werden indessen leider nicht einbezogen. Im Mittelpunkt der Aufsatzsammlung steht die Frage, wie Computerspiele auf Kultur und Subkultur einerseits und auf die ComputerspielerInnen andererseits wirken. Mehr

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Jens Woelke; Marcus Maurer; Olaf Jandura (Hrsg.): Forschungsmethoden für die Markt- und Organisationskommunikation

Rezensiert von Wolfgang Fuchs

Einzelrezension
Publikationen, die sich aus einer akademischen Perspektive mit der Erforschung vor allem der Marktkommunikation beschäftigen, sind relativ selten. Zurstiege (2007) hat hier eines der wenigen Bücher der letzten Jahre publiziert. Im Wesentlichen sind viele Forschungsvorhaben und -studien in einen konkreten Verwertungs- zusammenhang eingebettet und kommerziell geprägt. Insofern ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass die Herausgeber dieses Buches einen weiteren Beitrag zu einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesem weiten und dynamischen Themenfeld leisten wollen. Die einzelnen Artikel dieses Buches decken dabei sehr divergente – allerdings auch nur punktuelle Bereiche ab: Von Methoden für die Markt- und Werbeforschung, Ansätzen zur Werbe- und Kommunikationsplanung über Ansätze der PR-Evaluation bis hin zu Methoden zur Erforschung der Organisationskommunikation. Diese Zusammenstellung erscheint ein wenig willkürlich. Auch die Zuordnung zu den einzelnen thematischen Schwerpunkten ist manchmal schwer nach zu vollziehen, z. B. die Einordnung des Beitrages von Jandura und Donsbach in den Schwerpunkt Kommunikationsplanung und nicht unter dem Fokus Werbeforschung. Mehr

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Irene Ziehe; Ulrich Hägele (Hrsg.): Digitale Fotografie

Rezensiert von Stefanie Loh

Einzelrezension
Mit der Einführung der digitalen Technik in der Fotografie sind widersprüchliche Vorstellungen und Wertungen verknüpft. Während einige Vertreter meinen, es handele sich um ein nicht zu vergleichendes Verfahren respektive um vollkommen unterschiedliche Bilder, verfechten andere die Ansicht, dass nicht der digitale Zustand zu einem grundsätzlichem anderen Umgang mit diesen Fotografien geführt habe, sondern vielmehr die Dimensionen der Verbreitung durch dessen Einbindung in das Internet. Der Band Digitale Fotografie – Kulturelle Praxen eines neuen Mediums stellt sich 20 Jahre nach Einführung digitaler Fotografie die Aufgabe, die widersprüchlichen Positionen um die Frage nach einem Paradigmenwechsel zusammenzuführen. Darüber hinaus formulieren die Herausgeber Problemfelder gegenwärtiger Forschungsbereiche: welche Veränderungen ergeben sich für klassische Felder der Fotografie, welche sind im Bereich nicht professioneller Fotografie zu verzeichnen und letztlich, wie wirkt sich die digitale Fotografie auf die Pragmatik in Archiven und auf Online-Plattformen wie Flickr und StudiVZ aus? Mehr

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