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Historischer Fotojournalismus

Rezensiert von Patrick Rössler

Rasende ReporterEinzelrezension
Zwei gewichtige Bücher, zwei bildgewaltige Bände. Zweimal Bildmedien der Zwischenkriegszeit, und zweimal die Ergebnisse großangelegter Forschungsprojekte: Das eine, DFG-gefördert, zum “Blick von unten” aus Sicht der proletarischen Fotografie; das andere aus Mitteln des österreichischen Pendants (Austrian Science Fund) zum Verhältnis von Presse, Fotografie und Gesellschaft in der Alpenrepublik. Und jedes für sich ein Meilenstein der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der visuellen Kommunikation aus historischer Perspektive, Referenzwerke für jedes einschlägige Bücheregal. Dazu noch ein eher akademisch angelegter Band, der ebenfalls für sich reklamiert, eine (aber sicher nicht die) Geschichte des Fotojournalismus zu schreiben: Die Auseinandersetzung mit jenem “iconic turn”, den auch die zunehmende Verbreitung von Medienbildern im 20. Jahrhundert auslöste, hat derzeit zweifellos Konjunktur. Mehr

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Hans Helmut Prinzler: Licht und Schatten

Rezensiert von Patrick Rössler

Licht und SchattenEinzelrezension
Weshalb bloß sollte man sich als Kommunikations- bzw. Medienwissenschaftler für ein Coffee Table Book interessieren, dessen maßgeblicher Inhalt aus Bildern – in diesem Falle 335 Filmstandfotos – besteht? Das keine einzige Fussnote aufweist, dafür größten Wert auf eine zwischentonreiche Abbildungsqualität legt? Dessen Verfasser weniger durch akademische Referenzen besticht denn durch seine Verdienste um die Bewahrung des filmhistorischen Erbes von Deutschland? Es gibt, soviel sei vorweg geschickt, mehr als gute Grunde dafür – Gründe, die tatsächlich jenseits des individuellen Lustgewinns beim Betrachten eines schlichtweg schönen Buchs liegen, sich dem Fachpublikum aber vielleicht erst auf den zweiten Blick erschließen. Mehr

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Bernd Stiegler (Hrsg.): Texte zur Theorie der Fotografie

Rezensiert von Carolin Artz

Einzelrezension
Die Frage, ob es eine Theorie der Fotografie gibt und wie eine solche Theorie aussehen könnte, ist vielfach diskutiert worden. Mit der von ihm herausgegebenen Anthologie gibt Bernd Stiegler, Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Konstanz, keine Antwort auf diese Frage. Stattdessen begegnet er der “unüberschaubaren Vielfalt von Texten und Ansätzen” mit einer Kategorisierung in sechs Themenfelder, die er als wiederkehrende Motive fototheoretischer Auseinandersetzungen ausmacht. Unter jeder der sechs Kategorien subsumiert er einige von ihm als wesentlich charakterisierte Texte und trägt somit zu einer fototheoretischen Kanonbildung beziehungsweise -festigung bei. Jedem der sechs Themenblöcke – Fotografie und das Reale, Fotografie und Indexikalität, Fotografie und Kunst, Fotografie und Wahrnehmung, Fotografie und Gesellschaft sowie Fotografie im digitalen Zeitalter – stellt Stiegler einen kurzen, einleitenden Text voran, der das Thema vertieft und die Auswahl der Texte begründet. Mehr

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