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Aspekte eines Tabubruchs: Thilo Sarrazins Deutschland schafft sich ab

Rezensiert von Daniel Müller

Essay
Viel ist schon über Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab debattiert worden; auch massenmedial so viel, dass das blasierte “zu viel” früh, so Pi mal Daumen nach der zweiten von gefühlt unendlich vielen Talkshows, zum Standardrepertoire der Reaktionen auf die Reaktionen gehörte (wobei bei vielen merklich das Beleidigtsein dominierte: nicht selbst eingeladen zu werden, mit der eigenen Werkausgabe nicht einmal 1% der Sarrazinschen Auflage zu erreichen, etc.). Die sich verzweigenden Repliken, Dupliken, Tripliken der Pround Contra-Fraktion etc. zur Causa Sarrazin – im Jargon der bildungsbürgerlichen Medien – sind jedenfalls ebenso interessant wie das Buch selbst. Ein dem vorgenannten verwandter Topos war, natürlich, der Déjà-vu-Charakter des Ganzen. Es stimmt, alles ist irgendwie schon dagewesen, von der Grundhaltung des Buches bis in die Titelphrase hinein (man denke an Hurra, wir kapitulieren! eines anderen lustvollen Provokateurs, Tabubrechers und Islamverächters, Henryk M. Broder) über den vielfach als Hauptschwäche des Buches angesehenen biologistischen Determinismus (man denke an die Debatte um The Bell Curve von Richard J. Herrnstein und Charles Murray) bis hin zu den sozialstrukturellen Daten, die Sarrazin ja weder erfunden noch selbst erhoben hat. Mehr

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