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Barbara Thomaß (Hrsg.): Migration und Vielfalt im öffentlichen Rundfunk

Rezensiert von Petra Herczeg

migration_und_vielfalt_thomassEinzelrezension
Die Anthologie von Barbara Thomaß hat ihre Grundlage in einem Studierendenprojekt an der Ruhr-Universität Bochum. Wie die Professorin für Mediensysteme im Vorwort beschreibt, ging es dabei um ‘Diversity in den Medien’ und ‘Diversity Management’. Die Studierenden haben also für das Thema „Feuer gefangen“ und ihre Abschlussarbeiten zum Thema ‘Diversity’ verfasst. Die Artikel des daraus entstandenen Sammelbandes befassen sich mit der übergeordneten Fragestellung, welchen Beitrag Medien in sechs europäischen öffentlichen Rundfunkanstalten leisten können, um kulturelle Vielfalt zu fördern. Die Palette der analysierten Sender reicht dabei vom Westdeutschen Rundfunk über den ORF und die BBC bis zum spanischen Fernsehen. Auch die inhaltlichen Grundlagen divergieren – zwischen Seifenoper, Tatort und Wetten, dass..?. Mehr

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Ben Bachmair (Hrsg.): Medienbildung in neuen Kulturräumen

Rezensiert von Christian Zange

Einzelrezension
Das Sammelwerk Medienbildung in neuen Kulturräumen vereint 23 wissenschaft- liche Texte aus der britischen und deutschen Diskussion zu Medien- kompetenz, Medienbildung und Lernen mit neuen Medien. Durch die Texte ziehen sich eine Reihe von Kernthesen: (a) Medien haben sich zur vierten Sozialisationsinstanz entwickelt und müssen schon alleine deshalb im Rahmen pädagogischer Interventionen berücksichtigt werden; (b) die vielzitierte Medienkompetenz (vgl. Baacke 1996) ist nur ein Teilbereich medienpädagogischer Arbeit. Medienbildung geht einen Schritt weiter, in dem es nicht allein darum geht, kompetent mit Medien umzugehen. Medien werden vielmehr zentraler Bestandteil der Bildung selbst. Eine Frage an die Medienpädagogik lautet deshalb: Wie können Medien möglichst optimal im Rahmen der Bildung eingesetzt werden; (c) Durch den Einsatz neuer Medien bilden sich neue Kommunikations- räume und damit neue Kultur- und Lernräume heraus. Durch die Allgegenwärtigkeit der neuen Medien eröffnet sich in diesen Räumen vielfach die Chance, informelles und formelles Lernen zu verbinden. Mehr

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Aspekte eines Tabubruchs: Thilo Sarrazins Deutschland schafft sich ab

Rezensiert von Daniel Müller

Einzelrezension
Viel ist schon über Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab debattiert worden; auch massenmedial so viel, dass das blasierte “zu viel” früh, so Pi mal Daumen nach der zweiten von gefühlt unendlich vielen Talkshows, zum Standardrepertoire der Reaktionen auf die Reaktionen gehörte (wobei bei vielen merklich das Beleidigtsein dominierte: nicht selbst eingeladen zu werden, mit der eigenen Werkausgabe nicht einmal 1% der Sarrazinschen Auflage zu erreichen, etc.). Die sich verzweigenden Repliken, Dupliken, Tripliken der Pround Contra-Fraktion etc. zur Causa Sarrazin – im Jargon der bildungsbürgerlichen Medien – sind jedenfalls ebenso interessant wie das Buch selbst. Ein dem vorgenannten verwandter Topos war, natürlich, der Déjà-vu-Charakter des Ganzen. Es stimmt, alles ist irgendwie schon dagewesen, von der Grundhaltung des Buches bis in die Titelphrase hinein (man denke an Hurra, wir kapitulieren! eines anderen lustvollen Provokateurs, Tabubrechers und Islamverächters, Henryk M. Broder) über den vielfach als Hauptschwäche des Buches angesehenen biologistischen Determinismus (man denke an die Debatte um The Bell Curve von Richard J. Herrnstein und Charles Murray) bis hin zu den sozialstrukturellen Daten, die Sarrazin ja weder erfunden noch selbst erhoben hat. Mehr

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Kathrin Kissau, Uwe Hunger: Politische Sphären von Migranten im Internet

Rezensiert von Anne Weibert

kissau&hunger2009Einzelrezension
Welche Möglichkeiten eröffnet das Internet für politische Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe von Migranten in Deutschland und in den jeweiligen Herkunftsländern? Was charakterisiert politische Angebote, die von Migranten im Internet genutzt werden; welche Ausprägungen hat politisches Engagement online? Antworten auf diese Fragen ermitteln die Autoren in ihrem Buch über Politische Sphären von Migranten im Internet am Beispiel postsowjetischer, türkischer und kurdischer Migranten in Deutschland – Ergebnis des Forschungsprojekts “Politisches Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland” 2007/2008 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster. Mehr

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