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Hans Mathias Kepplinger: Nonverbale Medienkommunikation

Rezensiert von Nina Haferkamp

Einzelrezension
In seinem Buch Nonverbale Medienkommunikation stellt Hans Mathias Kepplinger empirische Befunde zusammen, die sich mit der Produktion und Wirkung visueller, d. h. nonverbaler, Gestaltungsmerkmale beschäftigen. Im Spezifischen fokussiert er so genannte “Darstellungseffekte”. Darunter werden “alle Wirkungen von Fernsehfilmen und Pressefotos betrachtet, die auf der nonverbalen Selbstdarstellung der abgebildeten Personen sowie ihrer visuellen Darstellung durch Fotografen, Kameraleute, Beleuchter, Tontechniker, Cutter, Metteure und Journalisten beruhen”. Dabei macht der Autor deutlich, dass jene Darstellungseffekte das Endprodukt eines mehrstufigen Wirkungsprozesses sind, der neben dem realen nonverbalen Verhalten einer Person (d. h. der gezeigten Gestik und Mimik) besonders auch das darstellte Verhalten inkludiert, welches durch Aufnahmen, Schnitt und Montage beeinflusst ist. Mehr

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Matthias Bauer, Christoph Ernst: Diagrammatik

Rezensiert von Sybille Krämer

Einzelrezension
Im Sog des iconic turn, angesiedelt im Umfeld der Entstehung einer Bildwissenschaft einerseits sowie der Anerkennung einer Erkenntnisfunktion des Visuellen andererseits, hat sich ein interdisziplinäres Forschungsfeld auskristallisiert, dessen Charakterisierung nun erstmals als deutschsprachige Monographie vorliegt. Es geht um die Diagrammatik, die von den Autoren Matthias Bauer und Christoph Ernst als ein kultur- und medienwissenschaftliches Forschungsfeld eingeführt wird. Methodisch sollen Phänomenologie und Semiotik versöhnt werden; im Resultat entsteht eine pragmatisch orientierte Theorie der Diagrammatik unter besonderer Berücksichtigung ihrer epistemischen Rolle. Kaum ein anderes Werk auf diesem Feld verbindet einen grundlagentheoretischen Anspruch mit der Ausbreitung solcher Materialfülle sowie der Rezeption, aber auch Zusammenführung solcher Vielzahl verarbeiteter Autoren. Doch wie zumeist: diese Fülle hat auch ihren Preis. Die Mannigfaltigkeit der Phänomene und Positionen sowie eine nicht zu verleugnende Willkürlichkeit in der Auswahl und Deutung derjenigen Autoren, die sich in die Ahnenreihe diagrammatischer Vorarbeiter einreihen dürfen oder als deren aktuelle Forschungsrichtung gelten können, drohen das Projekt in seinem Gegenstand ausufern zu lassen und in seiner ‘Botschaft’ etwas zu verwässern. Mehr

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Peter J. Schulz, Uwe Hartung, Simone Keller (Hrsg.): Identität und Vielfalt der Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Philomen Schönhagen

schulzetal2008Einzelrezension
Der Band zur Jahrestagung der DGPuK 2008 in Lugano enthält unterschiedlichste Beiträge aus verschiedenen Forschungsgebieten des Fachs, wie bei solch breit angelegten Konferenzen nicht anders zu erwarten ist. Zudem war in diesem Fall die “Vielfalt” der Kommunikationswissenschaft ausdrücklich Programm. Allerdings muss man feststellen, dass der Tagungsband diese Vielfalt, jedenfalls mit Blick auf theoretische Perspektiven und Fachtraditionen, deutlich weniger widerspiegelt, als dies bei der Tagung der Fall war. Das Gros der Beiträge, ebenso wie der Autorinnen und Autoren, ist der zentralen sozialwissenschaftlichen Fachtradition zuzurechnen. Man erhält jedoch durchaus interessante Einblicke in die Vielfalt der kommunikationswissenschaftlichen Forschung. Mehr

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Moritz Ballensiefen: Bilder machen Sieger – Sieger machen Bilder

Rezensiert von Benjamin Drechsel

Einzelrezension
Der pictorial turn zieht immer weitere Kreise. Unterdessen häufen sich die systematischen Bemühungen um die Erforschung visueller politischer Kommunikation. Politikwissenschaftliche Arbeiten in diesem Bereich waren bislang oft an der Schnittfläche zur Kunstgeschichte angesiedelt und argumentierten insofern aus einer Außenseiterposition heraus. Ganz anders die hier zu besprechende Dissertation von Moritz Ballensiefen, dem es auf etwa 400 Seiten gelungen ist, visuelle Politik ganz und gar aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zu erfassen. Ballensiefens Arbeit beruht auf zwei Grundannahmen: Einerseits hält er Bilder für zentrale Instrumente politischer Kommunikation in der Mediengesellschaft; andererseits macht er zu Recht geltend, dass die Politikwissenschaft viele Bereiche dieses Themenfeldes bislang weitgehend vernachlässigt hat. Dazu zählt er auch die von den Parteien unabhängige Medienkommunikation zu Wahlkampfzeiten. Mehr

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