Blog-Archive

Claudia Wegener, Jesko Jockenhövel, Mariann Gibbon: 3D-Kino

Rezensiert von Stefan Drößler

Einzelrezension
Seit Beginn der Filmgeschichte gibt es Versuche, Stereoskopie und Film zusammenzubringen. Doch trotz ständig sich verbesserter technischer Entwicklungen und regelmäßig wiederkehrender 3D-Wellen im Kino hat sich das der dreidimensionale Film nie durchsetzen können. Es stellt sich die Frage, warum das Publikum sich nur bedingt auf 3D einlässt und offenbar nach einer kurzen Zeit der neugierigen Erkundung wider zum 2D zurückkehrt. Kann es sein, dass die Industrie eine Technik am Markt durchsetzen möchte, die nur von wenigen Filmautoren als künstlerische Herausforderung angenommen wird und bei weiten Teilen des Publikums keine Akzeptanz findet? Mehr

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Magdalena Plöger-Werner: Wie Onlinerollenspiele süchtig machen

Rezensiert von Christian Roth

Einzelrezension
Magdalena Plöger-Werner untersucht am Beispiel der Computerspiele World of Warcraft und Metin2, auf welche Weise Onlinerollenspiele süchtig machen. Diese sogenannten Massively Multiplayer Online Roleplaying Games (kurz MMPORG) beinhalten vielfältige Spielmechanismen, die eine exzessive Nutzung fördern. Gemäß des gegenwärtigen Forschungsstandes zur Nutzungsmotivation dieses Computerspielgenres legt die Autorin ihrer Analyse folgende Punkte zugrunde: Persistente Onlinewelten (Gefahr, etwas zu verpassen), Bindung an den Avatar (Identifikation durch eigene Gestaltungsmöglichkeiten), Spielen in sozialen Gruppen (Erlangung sozialer Anerkennung und Zugehörigkeit) sowie zeitintensiv angelegte Spielaufgaben (Isolierung vom realen sozialen Umfeld). Mehr

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Leonard Reinecke, Sabine Trepte (Hrsg.): Unterhaltung in neuen Medien

Rezensiert von Kathleen Arendt

Einzelrezension
Sammelbänden widmet man sich oft mit gemischten Gefühlen. Die Lektüre lässt einen mitunter mit dem ernüchterten Gefühl zurück, eine Sammlung von Beiträgen mit stark unterschiedlicher Qualität und einer mehr, aber wahrscheinlich eher minder großen Nähe zum eigentlichen Thema rezipiert zu haben. Oder aber es stellt sich, wie in diesem Fall, das zufriedene Gefühl ein, eine in sich stimmige, qualitativ hochwertige Zusammenstellung von Beiträgen gelesen zu haben, die eine differenzierte Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema bietet. Bei einem am Reißbrett entworfenen Konzeptband wie diesem ist der richtungsweisende Einfluss der Herausgeber(innen) deutlich prägender als beispielsweise bei einem Tagungsband – damit allerdings auch der Anspruch des Lesers. Mehr

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Dominik Petzold: Der Kaiser und das Kino

Rezensiert von Gerald Trimmel

Einzelrezension
Die wissenschaftliche Bearbeitung der ersten Dekade der Filmgeschichte ist bislang nur sehr fragmentarisch erfolgt und hat sich in den meisten Fällen auf technische Aspekte und Rezeptionsbedingungen beschränkt. Die von Dominik Petzold verfasste Studie widmet sich der Analyse der filmischen Inszenierungen von Kaiser Wilhelm II., der Entwicklung einer kaiserlichen Medienpolitik und deren propagandistischen Umsetzung und Verdichtung im Untersuchungszeitraum von 1895 bis Juli 1914 - dem letzten Friedensmonat des Jahres. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden vor allem die Visualisierungsstrategien der monarchischen Herrschaftspraxis im öffentlichen Raum analysiert und in den (film)historischen Kontext eingebettet. Von den über 320 Filmaufnahmen, die von Wilhelm II. bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden waren, ist nur ein kleiner Teil im Bundesarchiv-Filmarchiv Berlin erhalten, teilweise in kompilierter Form, oftmals in der schlechten Bildqualität verschlissener Vorführkopien. Viele der vom Autor verwendeten archivalischen und gedruckten Quellen werden erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Mehr

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Rainer Geißler, Horst Pöttker: Medien und Intergration in Nordamerika

Rezensiert von Katharina Fritsche

Einzelrezension
Dem Forschungsprojekt Mediale Integration von ethnischen Minderheiten an der Universität Siegen ist es zwmedieifelsfrei gelungen, das Themenfeld Migration und Medien in der Kommunikationswissenschaft nachhaltig zu verankern. Im ersten Buch wurde das Modell der medialen Integration entwickelt und das Forschungsfeld umfänglich dargestellt; die Publikation stellt nicht nur mit ihrer gründlich recherchierten Bibliografie ein unerlässliches Nachschlagewerk dar. Auch die folgenden Bände boten Raum für wegweisende Analysen und weitere Erkundungen des Terrains. Dieser Tradition fügt sich die letzte und fünfte Veröffentlichung nahtlos an. Mit ihrer Fokussierung auf die USA und Kanada macht sie die Herausforderungen ethnizitätsübergreifender medialer Kommunikation für die deutschsprachigen Leser_innen zugänglich. Mehr

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Bärbel Beinhauer-Köhler: Gelenkte Blicke

Rezensiert von Anna-Katharina Höpflinger

Einzelrezension
Der Streit um die sogenannten Mohammed-Karikaturen oder die Zerstörung der Buddha-Figuren in Pakistan lässt bisweilen die visuelle Seite des Islam in den Hintergrund treten. Dass visuelle Kulturen jedoch auch in dieser Religion eine wichtige und farbenfrohe Rolle einnehmen, zeigt Bärbel Beinhauer-Köhler in ihrem Buch Gelenkte Blicke auf, wobei sie auf die Rekonstruktion der innerislamischen habituellen Umgangsformen mit dem Sichtbaren fokussiert. Mehr

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Medien der Nation

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Sammelrezension
Zu Ironie der Geschichte gehört, dass nach ihrem von Francis Fukuyama postulierten Ende die Nation als geschichtlicher Akteur wichtiger denn je geworden ist. Obwohl Fukuyama mehr Schelte als Lob für seine Thesen erntete, bleibt doch festzuhalten, dass nationale Identität in Zeiten globalisierter Güter- und Risikoverteilung der ständigen Mobilisierung bedarf. Die Nation kann sich, mit wenigen Ausnahmen, vielerorts nicht mehr auf jene naturalisierte Selbstverständlichkeit berufen, mit der sie aus den Umwälzungen des 18. und 19. Jahrhunderts als neue soziale und politische Organisationsform hervortrat. Ausgehend von Benedict Andersons Studie Imagined Communities ist sowohl in der Politikwissenschaft als auch in der Journalismusforschung die Rolle der (Massen-) Medien für die Konstitution nationaler Identitäten fester Bestandteil der Forschungsliteratur geworden. Allerdings tritt mit der zunehmenden globalen Präsenz medial vermittelter Nationenbilder nicht nur eine eine Erosion, sondern auch eine Erstarkung jener partikularen Identitäten hervor, die wiederum durch mediale Strategien entweder befördert oder revidiert werden. Mehr

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Andreas Graf von Bernstorff: Einführung in das Campaigning

Rezensiert von Ralf Spiller

Einzelrezension
Bücher zur Planung und Durchführung von Kampagnen gibt es eine ganze Menge, jedoch nur wenige die sich speziell oder im Schwerpunkt mit NGO-Kampagnen beschäftigen. Ein schmaler Band, erschienen im Carl-Auer-Verlag, nimmt sich nun in kompakter Form auf knapp 120 Seiten diesem Schwerpunkt an. Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert. Das erste handelt vom Handwerk des Campaignings. Dabei werden anhand von Beispielen wichtige Elemente und Handlungsfiguren der Kampagnenführung dargestellt. Die kurz skizzierten Kampagnen, illustriert mit einigen aufschlussreichen Fotos, stammen aus der deutschen Umweltbewegung oder – noch genauer – aus der eigenen Kampagnenarbeit des Autors für die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Mehr

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GamesCoop: Theorien des Computerspiels

Rezensiert von Stefan Höltgen

Einzelrezension
Das Feld der Game Studies wächst nicht allein mit der Anzahl der Akademiker, die selbst gespielt haben und immer noch spielen - mithin also zur Generation derjenigen zählen, die an dieser Kulturpraxis überhaupt erst teilhaben konnten und heute 45 Jahre oder jünger sind. Nein, es mischen sich wie bei allen Cultural-Studies-Themenfeldern auch andere Disziplinen ein, die den Gegenstand Computerspiel von ihrer je eigenen Warte aus betrachten und ihn mit den je eigenen Methoden analysieren. Ein Überblick über die Theorien des Computerspiels erscheint somit aufgrund der Heterogenität und Menge an Ansätzen ein gewagtes Unterfangen. Der Versuch, darüber einen Überblick zu verschaffen, hätte notwendigerweise den Ruch einer Kanonisierung. Mehr

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Christian Schicha, Carsten Brosda (Hrsg.): Handbuch Medienethik

Rezensiert von Rainer Leschke

Einzelrezension
Handbücher in einem Feld zu schreiben, das alles andere als gesichert ist, ist prinzipiell ein ziemlich mutiges, wenn nicht gar ein tollkühnes Unterfangen. Da es in der Medienethik sicher nicht die Normen sind, die feststehen, sondern man sich – wenn überhaupt – allenfalls noch auf die Fragen einigen kann, sind es diese Fragen, die das Handbuch Medienethik versammelt. Und an diesen muss es sich messen lassen. Nun stehen Fragen selten in einem luftleeren Raum, sondern sie sind in ein mehr oder minder systematisches Gerüst eingehängt. Insofern ist es dieses systematische Gerüst, das zunächst einmal diskutiert werden muss. Mehr

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