Blog-Archive

Stephan Günzel: Egoshooter

Rezensiert von Stefan Höltgen

Egoshooter_onlineEinzelrezension
Die akademische Beschäftigung mit Computerspielen existiert seit etwa zwei Jahrzehnten und ist aus der Frage hervorgegangen, mit welcher Art Medium wir es eigentlich zu tun haben, wenn wir mit dem Computer spielen. Zwei oft zitierte Positionen sehen das Computerspiel entweder als eine Art interaktiver Film oder Literatur, das daher mit 'narratologischen' Methoden untersucht werden kann, oder betonen den 'ludologischen' Aspekt der Interaktivität – zeitweise unter Marginalisierung des narrativen Charakters von Computerspielen. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Rudolf Stöber: Neue Medien. Geschichte. Von Gutenberg bis Apple und Google

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Neue MedienEinzelrezension
Neue Medien. Geschichte ist in gewisser Weise eine stark überarbeitete Neuauflage der zweibändigen Mediengeschichte von Rudolf Stöber, die 2003 im Westdeutschen Verlag veröffentlicht wurde. In dieser ersten Auflage wurde Mediengeschichte noch nach einzelnen Medienformen unterschieden (u. a. Presse, Rundfunk, Film), ein Verfahren, dass den Autor auf konzeptioneller Ebene wenig zufrieden stellte. Im vorliegenden Band orientiert sich die Geschichtsschreibung nun an Phasen des Erscheinens und der Etablierung neuer Medien, nicht mehr nur an der Medienform. Stöber konzentriert sich auf die "Geschichte der Verbreitungsmedien" (20) in der Neuzeit und zählt dazu vor allem die Presse, Telefon und Telegraphie, Film, Rundfunk und Fernsehen, sowie Computer und Computernetzwerke. All diese Medien werden in den drei Phasen ihrer zeitgenössischen Emergenz präsentiert: 'Invention - Innovation - Diffusion'. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Tomáš Lipták, Jurij Murašov (Hrsg.): Schrift und Macht

Rezensiert von Ulrich Schmid

Schrift und Macht_onlineEinzelrezension
Der von den Konstanzer Literaturwissenschaftlern Tomáš Lipták und Jurij Murašov herausgegebene Sammelband beschäftigt sich mit einem wichtigen Kapitel der sowjetischen Kulturgeschichte. Im frühen Stalinismus festigte der Diktator nicht nur seine Macht, sondern baute auch ein totalitäres Mediensystem auf, das der Kommunikation seiner Macht diente. Die stalinistische Herrschaft gründete nicht zuletzt auf einer fast magischen Semiotik, in deren Fluchtpunkt der demiurgische Herrscher selbst als letzter Sinnstifter stand. Mehr

Getagged mit: ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Gerda Baumbach: Schauspieler

Rezensiert von Nic Leonhardt

Schauspieler_onlineEinzelrezension
Was ist Schauspielen? Was macht ein Schauspieler? Was macht Schauspieler aus? Diese Fragen beschäftigen seit Jahrhunderten nicht nur Theaterpraktiker, sondern auch Theoretiker, Philosophen, Literaten. In den vergangenen Jahren erfuhren sie eine erfreuliche Renaissance innerhalb der Theaterwissenschaft. Nun hat Gerda Baumbach, Professorin für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig, den ersten von zwei Bänden zu Schauspieler. Historische Anthropologie des Akteurs veröffentlicht und damit einen differenzierten theateranthropologischen Blick auf die Schauspiel-Geschichte(n) vorgelegt. Der erste Band ist mit 'Schauspielstile' überschrieben, der zweite mit dem Untertitel 'Historien' angekündigt. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Zur Geschichte des Hörfunks in der DDR

Rezensiert von Andy Räder

HörfunkDDR_onlineSammelrezension
Als der Hörfunk, der in den 1930er Jahren die "Schwelle zum Massenmedium" überschritt, ohne tief greifende Zäsur in den 1960er Jahren durch den Siegeszug des Fernsehens als prägendes Massenmedium abgelöst wurde, war der Radiohimmel über Deutschland längst geteilt. In der Bundesrepublik konnten sich die einzelnen Landesanstalten vergleichsweise eigenständig entwickeln. Dagegen war der Hörfunk in der DDR zentralisiert und maßgeblich parteipolitisch geprägt. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Sammelrezension

Fernando Ramos Arenas: Der Auteur und die Autoren

Rezensiert von Psacale Anja Dannenberg

Einzelrezension
Fernando Ramos Arenas beschäftigt sich in seiner Dissertation mit dem Begriff des Auteur, der in den Fünfzigerjahren von Pariser Filmkritikern erstmals auf den Film angewandt wurde. Es war der Versuch, den Film von der Vorherrschaft nicht nur der Literatur zu emanzipieren, sondern ihn als allen anderen Künsten gleichgestellte Kunstform zu etablieren. Arenas zeichnet die Geschichte des Autorenkonzepts bis in die Gegenwart sowie ihre Umsetzung in den Filmen der Nouvelle Vague und in Dogme 95 nach. Er stellt zwei Hauptthesen an den Beginn seiner Arbeit: Der Begriff des Auteur werde von den jeweils gültigen historischen Diskursen bestimmt. Außerdem sei der Auteur sei eine von der Filmkritik erschaffene Instanz, deren praktische Umsetzung in der Filmproduktion mit Modifikationen der theoretischen Ansätze einhergehe. Mehr

Getagged mit: ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Astrid Erll, Ann Rigney (Hrsg.): Mediation, Remediation and the Dynamics of Cultural Memory

Rezensiert von Jana Magdanz

Einzelrezension
Die Aufsatzsammlung Mediation, Remediation and the Dynamics of Cultural Memory, herausgegeben von Astrid Erll und Ann Rigney, stellt einen wichtigen Schritt dar, das Verhältnis zwischen Kultur und Erinnerung als ein wesentliches Thema interdisziplinärer Forschung auf hohem Niveau auszuleuchten, wie es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder angeregt und gefordert wurde (Erll 2008: 1; Confino 1997: 1390; Welzer 2002: 10; Matussek 2003). Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christine Stenzer: Hauptdarsteller Schrift

Rezensiert von Torsten Näser

Einzelrezension
Die Wissenschaft rekurriert immer wieder auf die Dichotomie von (Film-)Bild und Schrift. Mal wird sie zum Gründungsmythos von Subdisziplinen stilisiert wie im Fall der Visuellen Anthropologie, deren frühe Fürsprecherin Margaret Mead in ihr auch einen Kontrapunkt zur Ethnologie als einer "Discipline of Words" verstand. Mal manifestiert sich die Zweiteilung in den kulturtheoretisch als Einschnitt apostrophierten turns, bspw. dann, wenn der iconic turn als Gegenentwurf des linguistic turns begriffen wird. Dass solche Zuspitzungen die feinen Nuancen hybrider Medialität zugunsten der Reproduktion eines binären Systems verschleiern, haben skeptische KulturwissenschaftlerInnen stets geahnt. Dass man sie nun mit einem konkreten Lesetipp in das Reich "ideologische[r] Diskurse" verweisen kann, ist der Publikation von Christine Stenzer zu verdanken. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Hans Helmut Prinzler: Licht und Schatten

Rezensiert von Patrick Rössler

Licht und SchattenEinzelrezension
Weshalb bloß sollte man sich als Kommunikations- bzw. Medienwissenschaftler für ein Coffee Table Book interessieren, dessen maßgeblicher Inhalt aus Bildern – in diesem Falle 335 Filmstandfotos – besteht? Das keine einzige Fussnote aufweist, dafür größten Wert auf eine zwischentonreiche Abbildungsqualität legt? Dessen Verfasser weniger durch akademische Referenzen besticht denn durch seine Verdienste um die Bewahrung des filmhistorischen Erbes von Deutschland? Es gibt, soviel sei vorweg geschickt, mehr als gute Grunde dafür – Gründe, die tatsächlich jenseits des individuellen Lustgewinns beim Betrachten eines schlichtweg schönen Buchs liegen, sich dem Fachpublikum aber vielleicht erst auf den zweiten Blick erschließen. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Stephanie Warnke: Stein gegen Stein. Architektur und Medien im geteilten Berlin 1950 – 1970

Rezensiert von Stefanie Gerke

Stein gegen Stein2_onlineEinzelrezension
Das wissenschaftliche Interesse an deutscher Nachkriegsarchitektur wächst. Zahlreiche aktuelle Publikationen widmen sich den spezifischen Entstehungsbedingungen und formalen Aspekten zwischen 1950 und 1970 entstandener Bauten. Das Thema hat vermutlich deshalb Konjunktur, weil bei vielen dieser Gebäude heute eine Entscheidung ansteht: Sanierung oder Abbruch? Als Aufhänger dienen vielen Untersuchungen die vermeintlich durchgängig kritischen Stimmen der Öffentlichkeit. So sei eine Revision der Nachkriegsarchitektur schon allein deshalb angebracht, weil sie von einem Großteil der Bevölkerung pauschal als unansehnlich und problematisch kritisiert würde – oftmals zu Unrecht. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension