Blog-Archive

Eckart Conrad Lutz, Martina Backes, Stefan Matter (Hrsg.): Lesevorgänge

Rezensiert von Eckhard Meineke

Einzelrezension
2007 fand in Freiburg/Schweiz ein mediävistisches Kolloquium zum dortigen Teilprojekt "Texte und Bilder – Bildung und Gespräch. Mediale Bedingungen und funktionale Interferenzen" des Nationalen Forschungsschwerpunktes Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Historische Perspektiven der Universität Zürich statt. E. C. Lutz führt mit "Lesevorgänge. Vom punctus flexus zur Medialität. Zur Einleitung" in den Gegenstand ein. M. Curschmann behandelt in "Herrscher-Portraits in Bild und Schrift. Frühe Kulturen – abendländisches Mittelalter" Handschriften des Mittelalters als Zeugnis des Anspruchs auf Macht, Kult und Gedächtnis; ausgehend von altägyptischen und sumerischen Herrscherbildern werden Stifterbilder von Evangeliaren analysiert. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Marco Dohle: Unterhaltung durch traurige Filme

Rezensiert von Meike Uhrig

Einzelrezension
Marco Dohle behandelt in seiner Dissertation, die er der kommunikationswissenschaftlichen Rezeptionsforschung zuordnet, in insgesamt zehn Kapiteln die Rezeption trauriger Filminhalte. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil und die Darstellung einer empirischen Untersuchung. Dohles zentrale Forschungsfrage lautet "Welche Bedeutung haben Metaemotionen für die Rezeption trauriger Filme?" Dabei konzentriert er seine Untersuchung in erster Linie auf den prä-kommunikativen Rezeptionsprozess, die "Gründe und Motive" der Rezeption trauriger Inhalte, und bezieht sich besonders auf die Ausführungen von Oliver (1993) zur Rolle von Metaemotionen, die er in einem mehrdimensionalen Ansatz weiterentwickelt. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Gholam Khiabany: Iranian Media

Rezensiert von Christine Horz

Einzelrezension
Die Mediensysteme des globalen Südens sind in den vergangenen Jahren zunehmend in das Sichtfeld kommunikationswissenschaftlicher Forschung gerückt. Gerade die Proteste nach den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 in der Islamischen Republik Iran (neben den als Arabellion bezeichneten Umwälzungen im Nahen Osten im Jahr 2011) können als ein Auslöser des gestiegenen Interesses an den Mediensystemen und der Mediennutzung in dieser Region gelten. Den medienaffinen Schichten in Iran 2009 war durch Twitter-Nachrichten ein Richtungswechsel des flow of information gelungen, was viele westliche Beobachter auf die Dynamik der Medienkommunikation in einer 'traditionell' bezeichneten Gesellschaft aufmerksam gemacht hat. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Oswald Bauer: Zeitungen vor der Zeitung

Rezensiert von Jürgen Wilke

Einzelrezension
Die neuzeitliche, periodisch erscheinende Zeitung, deren Beginn heute auf das Jahr 1605 datiert wird, hatte, wie man weiß, verschiedene Vorläufer. Dazu gehörten u. a. die sogenannten Fuggerzeitungen, ein voluminöser Komplex von hand- geschriebenen Nachrichten, die in dem Augsburger Handelshaus der Fugger in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gesammelt wurden. Zwar hat dieser Komplex schon früher wiederholt Beachtung gefunden, so durch Johannes Kleinpaul (1921), Mathilde Fitzler (1937) und andere. Gleichwohl hat sich ihm die Forschung erst neuerdings (wieder) mit besonderer Intensität zugewandt. Dazu gehören außer Einzelstudien die Edition der Regesten der Fuggerschen Geschäfts-korrespondenz, die Digitalisierung des Quellenkorpus durch die Österreichische Nationalbibliothek und ein von dort inzwischen versandter eigener Newsletter. Einen Höhepunkt dieser Neube-schäftigung stellt jetzt das Buch von Oswald Bauer dar, das als Dissertation aus dem Graduiertenkolleg Wissensfelder der Neuzeit der Universität Augsburg unter der Anleitung von Johannes Burkhardt und Wolfgang E. J. Weber hervorgegangen ist. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Werner Früh, Benjamin Bigl, Sebastian Heinisch, Markus Schubert, Jasper A. Friedrich (Hrsg.): Empirisch-praktisch forschen

Rezensiert von Klaus Beck

Einzelrezension
Achtzehnmal haben insgesamt 22 Kolleginnen und Kollegen nicht nur empirisch-praktisch geforscht, sondern ihre Ergebnisse und Befunde zu Ehren von Hans-Jörg Stiehler auch zu Papier gebracht. Eine Festschrift soll den Jubilar würdigen und ehren, und zwar auf persönliche Art und Weise. Und das gelingt dem vorliegenden Band gleich auf doppelte Weise: Zum einen natürlich wie es sich gehört durch eine Stiehler-Bibliographie und editorische Notizen sowie Anmerkungen in den einzelnen Beiträgen von Freunden, Kollegen und Wegefährten, ergänzt durch eine Reihe von Fotos, die Stiehler bei seinen akademischen und sportlichen Leidenschaften zeigen. Zum anderen aber gelingt es dem Band gerade durch die inhaltliche Heterogenität seiner Beiträge, der Vielfalt von Stiehlers Interessen Rechnung zu tragen und gleichzeitig seine Forschungsschwerpunkte hervortreten zu lassen: Da sind natürlich jeweils gleich mehrere Beiträge über Medien und Sport sowie diejenigen zur Nutzung und Rezeption des Rundfunks und über die Methodik ihrer Erforschung. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Gisela Brünner: Gesundheit durchs Fernsehen

Rezensiert von Shirley Beul

Einzelrezension
Das Buch befasst sich mit der massenmedialen Vermittlung von Gesundheitsinformation. Speziell werden im Fernsehen ausgestrahlte Gesundheitssendungen fokussiert; das Spektrum reicht von Gesundheitsmagazinen bis hin zu Medizintalks. Es adressiert nach eigener Aussage eine heterogene Leserschaft mit differierenden Vorkenntnissen: Neben Linguisten werden Journalisten, Medienfachleute und -interessierte, Angehörige von Gesundheitsberufen sowie all diejenigen angesprochen, die sich mit der Vermittlung von Fachwissen an Laien auseinandersetzen. Zielsetzung ist es, Gesundheitssendungen zu präsentieren und zu analysieren, um zu ermitteln, wie sie der Aufgabe gerecht werden, einem breiten Laienpublikum Medizin- und Gesundheitswissen näher zu bringen, Rat zu geben, zu aktivem Gesundheitshandeln anzuregen und gleichzeitig zu unterhalten. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Katja Schmitz-Dräger: Vom “Wunder von Bern” bis “Schwarz-Rot-Geil”

Rezensiert von Reimar Zeh

Einzelrezension
Fußballweltmeisterschaften sind herausragende Ereignisse für die teilnehmenden Nationen. Vieles spricht dafür, dass diese Ereignisse weit über den Sport hinaus von Bedeutung sind. Wettkämpfe dieser Art sind im besonderen Maße Medienereignisse bzw. mediatisierte Ereignisse. Betrachtet man die Berichterstattung darüber, lässt sich einiges über die gesellschaftliche Bedeutung der Turniere ablesen. Schmitz-Dräger vergleicht die Berichterstattung der Bild-Zeitung zu den Fußballweltmeisterschaften 1954, 1974 und 2006 und wählt einen sehr interessanten Blickwinkel, um die Entwicklung dieses Boulevardmediums nachzuzeichnen. Für die Autorin steht die Konstruktion des Nationalen im Mittelpunkt. Nationale Identität lässt sich, wie auch hier erneut deutlich wird, gut mit Emotionen verbinden, die gerade bei internationalen Sportereignissen fast unweigerlich bedient werden. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Andreas Hiller: Das Schulbuch zwischen Internet und Bildungspolitik

Rezensiert von Jennifer Sloane

Einzelrezension
Das Internet hat nicht nur einen medial-kulturellen Wandel ausgelöst, der sich auf Unterricht und Lernen auswirkt, sondern es beeinflusst auch das Schulbuch als Leitmedium und damit die staatlichen Einflussmöglichkeiten in der Schulbildung. Dies untersucht Andreas Hiller in seiner Dissertation aus dem Jahr 2011. Ausgehend vom Bildungsmonopol des Staates erörtert er dessen sich wandelnde Steuerungsmöglichkeiten, die er exemplarisch an den Bereichen 'Bildungsinhalte' und 'Unterrichtsprozess' darstellt. Den theoretischen Hintergrund bilden dabei die Konzepte des Sicherheitsdispositivs und der gouvernementalen Regierungsformen von Michel Foucault. Die wachsende, leicht zugängliche mediale Vielfalt, die sich wandelnde Wissenskultur sowie veränderte institutionelle Bedingungen führen zu einer Unterwanderung des Schulbuchs als Leitmedium und (staatlichen) Steuerungsinstrument. Das Internet eröffnet neue informelle und optionale Lernkontexte und Medienpraktiken. Auf ihnen liegt das Hauptinteresse der Arbeit. Im Gegensatz zu Schulbüchern als zentral vorgegebenen Wissensmedien entziehen sich dezentrale Medienpraktiken im Internet einer staatlichen Einflussnahme – werden aber von Jugendlichen in großem Maße genutzt. Mehr

Getagged mit: , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Frank Littek: Storytelling in der PR

Rezensiert von Ralf Spiller

littekEinzelrezension
Storytelling ist ein Modethema geworden. Es wird in Zusammenhang mit Mitarbeiterkommunikation, Wissensmanagement, Werbung, Vertrieb und einigen anderen Themen gebraucht. Eine Reihe von neuen Büchern sind in dem Zusammenhang in den letzten drei Jahren auf den Markt gekommen. Frank Littek hat sich dem Thema angenommen, wie Storytelling in der PR eingesetzt werden kann. Der Autor beginnt das Buch mit einer kleinen Geschichte und macht damit deutlich, wie sehr Menschen dazu neigen in Geschichten zu denken. Anschließend erläutert er kurz ein Basiskonzept des Storytellings, den Monomythos des Mythenforschers Joseph Campbell. Es folgen rund 70 Seiten allgemeine Ausführungen zur PR-Arbeit (Pressemitteilung, Feature, Reportage, Interview), wie man sie in jedem durchschnittlichen PR-Ratgeber finden kann. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Antje Robrecht (2010): “Diplomaten in Hemdsärmeln?”

Rezensiert von Sven Engesser

Einzelrezension
Antje Robrechts Arbeit Diplomaten in Hemdsärmeln? wurde 2009 vom Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Universität Marburg als Dissertation angenommen. Die Untersuchung beschäftigt sich mit Auslandskorrespondenten als Akteuren in den deutsch-britischen Beziehungen von 1945 bis 1962. Damit ist sie am Schnittpunkt von Geschichts- und Kommunikationswissenschaft angesiedelt. Eine solche Ausrichtung birgt Chancen und Risiken zugleich. Einerseits kann die Arbeit vom Forschungsstand, den theoretischen Ansätzen und dem Methodenrepertoire zweier Disziplinen profitieren. Andererseits betrachten Vertreter beider Fächer die Arbeit naturgemäß aus der Perspektive ihrer Heimatdisziplin und legen in erster Linie die damit verbundenen Bewertungsmaßstäbe daran an. Dem kann sich auch der Verfasser dieser Rezension nicht entziehen, der mit der Kommunikationswissenschaft einem Fach angehört, dass in der Nachkriegszeit eine "sozialwissenschaftliche Wende" (Löblich 2010) vollzogen hat und heutzutage im Kern empirisch ausgerichtet ist. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension