Blog-Archive

Guido Bröckling: Das handlungsfähige Subjekt zwischen TV-Diskurs und Netz-Dialog

Rezensiert von Sonja Yeh

Bröckling_Das handlungsfähige SubjektEinzelrezension
Die Dissertation von Guido Bröckling bietet einen Theorierahmen, um über unsere aktuelle Mediengesellschaft kritisch zu reflektieren und dabei die Rolle der Medien für unsere Identitäts- und Wirklichkeitskonstruktion sowie das Potenzial unserer eigenen Handlungsfähigkeit in und mit Medien zu überdenken. Bröckling orientiert sich dabei vornehmlich an Vilém Flussers kommunikationstheoretischen Überlegungen und führt diese mit Ansätzen aus der Medienkompetenzforschung, Medienpädagogik, Mediennutzungs- und Rezeptionsforschung sowie (medien-)philosophischen Denkanstößen zusammen. Abschließend wird ein Vorschlag zur Medienbildung als Weiterführung von Flussers Kommunikologie vorgelegt. Mehr

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Bernd Neumann: Von Augustinus zu Facebook

Rezensiert von Martina Wagner-Egelhaaf

von augustinus zu facebook_zur Geschichte und Theorie der AutobiographieEinzelrezension
Wer in der Autobiographieforschung zuhause ist, greift mit Neugier und großer Erwartung zu Bernd Neumanns neuem Buch, hat der Autor doch mit seiner Dissertation Identität und Rollenzwang. Zur Theorie der Autobiographie aus dem Jahr 1970 einen wahren Meilenstein der Autobiographieforschung vorgelegt. Doch macht sich schnell Enttäuschung breit: Es handelt sich bei dem jetzt erschienenen Werk, ohne dass Verlag oder Autor mit auch nur einem Wort darauf aufmerksam machen, um eine überarbeitete und geringfügig erweiterte Ausgabe der Dissertation. Der bei weitem größte Textteil wurde unverändert übernommen.Mehr

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Birgit Stark, Melanie Magin, Olaf Jandura, Marcus Maurer (Hrsg.): Methodische Herausforderungen komparativer Forschungsansätze

Rezensiert von Ingrid A. Uhlemann

methodische-herausforderungenEinzelrezension
Das vorliegende Buch widmet sich den methodischen Herausforderungen komparativer Forschungsansätze und vereint neben dem einleitenden Text der Herausgeber zum Aufbau des Sammelbands insgesamt 13 Aufsätze, die sich dem Thema auf verschiedene Weise nähern: Einen Überblick über das Thema geben der Beitrag von Frank Esser und die Inhaltsanalyse von Fachliteratur von Birgit Stark & Melanie Magin. Drei Aufsätze beleuchten die Forschung anhand von Praxisbeispielen, die restlichen Autorinnen und Autoren widmen sich gezielt verschiedenen methodischen Ansätzen. Mehr

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Bernhard Pörksen, Hanne Detel: Der entfesselte Skandal

Rezensiert von Hans Mathias Kepplinger

Der entfesselte SkandalEinzelrezension
Die Kernthese von Pörksen und Detel lautet: Das Internet hat einen völlig neuen Skandaltyp geschaffen. Charakteristisch hierfür seien vor allem drei Aspekte – die Bedeutung des Internet als Plattform der Kommunikation; der Verlust der Kontrolle der Skandalisierten über die Kommunikation; die räumliche, zeitliche und soziale Entgrenzung der skandalfähigen Geschehnisse: Alles kann jederzeit weltweit zum Skandal werden - das Vergangene und Aktuelle, das Triviale und Private usw. Die Verfasser entwickeln ihre Überlegungen nach einer beispielgesättigten Einleitung, die sie in ihrem Schlusskapitel fortführen, in drei thematisch gegliederten Kapiteln anhand gut dokumentierter und anschaulich beschriebener Fälle. Zunächst behandeln sie das Verhältnis der "neuen Enthüller" und der "alten Medien" u. a. ausführlich anhand der Anprangerung von Bill Clinton durch den Internet-Aktivisten Matt Drudge sowie der Affäre um die Senatsmitarbeiterin Jessica Cutler nach einer irregeleiteten E-Mail mit exakten Daten über ihre Liebhaber. Mehr

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Ullrich Dittler, Michael Hoyer (Hrsg.): Aufwachsen in sozialen Netzwerken

Rezensiert von Guido Bröckling

Aufwachsen in sozialen NetzwerkenEinzelrezension
Im vorliegenden Sammelband vereinen Ullrich Dittler und Michael Hoyer Beiträge des 4. Medienkongresses Villingen-Schwenningen (2012) zu Chancen und Gefahren von Netzgemeinschaften aus medienpsychologischer und -pädagogischer Perspektive. In der Einleitung fassen die Herausgeber kurz die Schwerpunkte der Beiträge zusammen, verpassen es aber, einen theoretischen Rahmen zu setzen, der die 17 sehr heterogenen Beiträge zusammenführen und ihnen einen roten Faden geben könnte. Um die differenzierten Perspektiven auf die Entwicklung vonSocial Network Services (SNS) dennoch einzuordnen, definieren sie zumindest fünf übergeordnete Themenschwerpunkte. Mehr

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Markus Beiler: Nachrichtensuche im Internet

Rezensiert von Christoph Neuberger

Nachrichtensuche Internet_onlineEinzelrezension
Nachrichtensuchmaschinen sollen journalistische Arbeit automatisieren. Deshalb ist die Frage angemessen, ob sie Qualitätserwartungen an den Journalismus gerecht werden. Sie greifen zwar auf fremden Content zurück, doch sollen sie zur Selektion nach journalistischen Maßstäben in der Lage sein. Dabei lässt sich zwischen der aktiven und passiven Nutzung von Nachrichtensuchmaschinen unterscheiden (vgl. 18): Entweder stellt der User selbst eine Anfrage zu einem Thema, das ihn interessiert, und er erhält dazu eine Auswahl an passenden Ergebnissen. Oder aber die Nachrichtensuchmaschine selektiert selbstständig Beiträge zu verschiedenen Themen und bringt sie auf der Homepage in eine bestimmte Reihenfolge, die ihrer Wichtigkeit entsprechen soll. So funktionieren z.B. Google News und netzeitung.de. Zeitungsleser und TV-Nachrichten-Zuschauer erwarten typischerweise ein solches 'Gatekeeping', d.h. eine redaktionelle Vorauswahl und Gewichtung von Themen, um einen Überblick zu gewinnen und die wichtigsten Neuigkeiten zu erfahren. Demgegenüber ist die aktive Suche nach bereits bekannten Themen eher un­ty­pisch für das journalistische Publikum. Auf diese Leistung von Nachrichtensuchmaschinen hat sich jedoch Markus Beiler in seiner empirischen Untersuchung beschränkt, die er im Rahmen seiner Dissertation durchgeführt hat. Er stellt Suchanfragen zu fünf Themen und analysiert die monothematischen Ergebnislisten. Mehr

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Elisabeth Eide, Risto Kunelius (Hrsg.): Media Meets Climate

Rezensiert von Monika Taddicken

MediaMeetsClimate_onlineEinzelrezension
Mit dem Buch Media Meets Climate geben Elisabeth Eide und Risto Kunelius Beiträge des 'MediaClimate network' heraus, ein Zusammenschluss von internationalen ForscherInnen zu der Frage, wie UN-Klimagipfel in internationalen Medien dargestellt werden. Die zentrale Fragestellung des Buches lautet: "what is the role – and responsibility – of journalism in communicating this challenge and the global attempt to solve it" (9). Mehr

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Cordula Nitsch: Journalistische Realität und Fiktion

Rezensiert von Michael Harnischmacher

Realität-und-FiktionEinzelrezension
Die Darstellung des Journalismus in fiktionalen Formaten – in Romanen, Spielfilmen, im Theater – hat die Journalismusforschung schon lange interessiert, auch wenn es keine wirkliche Forschungstradition zu diesem Thema gibt. Arbeiten dazu sind bislang eher sporadisch entstanden und, das macht das Buch von Cordula Nitsch mit einer umfassenden Synopse der bisherigen Forschungsarbeiten deutlich, sehr unterschiedlich in wissenschaftlicher Methode und Ertrag. Vor allem an systematischen, empirischen Untersuchungen mangelt es noch.Mehr

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Peter Szyszka (Hrsg.): Alles nur Theater

Rezensiert von Oliver Raaz

Alles-nur-TheaterEinzelrezension
Ob in Arthur Rimbauds berühmtem Diktum "ICH ist ein anderer" oder in Udo Lindenbergs Liedzeile "Du hast bestimmt ein falsches Bild von mir, so was wie ’n echten Kujau" – die Paradoxien und Probleme von Authentizität sind lange schon Gegenstand hoch- (Rimbaud) genauso wie populärkultureller (Lindenberg) Textproduktion. Umso dringlicher, dass sich mittlerweile auch die Kommunikationswissenschaft anschickt, in der professionellen Kommunikationspraxis allzu gern emphatisch bemühte normative Konzepte wie Authentizität – aber auch: Transparenz, Vertrauen oder CSR – einer theoretisch-distanzierten, bisweilen auch dekonstruktiven Lektüre zu unterziehen. Mehr

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Stig Hjarvard, Mia Lövheim (Hrsg.): Mediatization and Religion

Rezensiert von Rüdiger Funiok

Mediatization and ReligionEinzelrezension
Der Sammelband mit zehn Beiträgen skandinavischer Forscher untersucht die gegenwärtigen Bezüge zwischen Medien, Religion und Kultur in ihren Ländern. Dazu gab es seit 1993 alle zwei Jahre eine Konferenz, seit 2006 sogar einen eigenes Forschungsnetzwerk, an dem Religionssoziologen, Medienforscher und Theologen teilnahmen. Sie wollten einerseits die US-amerikanischen Konzepte von Hoover u. a. in der Tradition der Cultural Studies aufgreifen, andererseits dezidiert die Besonderheiten der skandinavischen Gesellschaften berücksichtigen. Diese seien säkular, mit einer eher passiven lutherischen Staatskirche, aber auch einer erstarkten Präsenz von Religion. Diese neue Öffentlichkeit sei nicht nur der allgemeinen Mediatisierung geschuldet, die auch Kirche und Religion erfasst hat, sondern auch durch aktivere Religionsgemeinschaften ausgelöst, vor allem durch islamische Migranten. Mehr

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