Rezensiert von Christoph Neuberger
Nachrichtensuchmaschinen sollen journalistische Arbeit automatisieren. Deshalb ist die Frage angemessen, ob sie Qualitätserwartungen an den Journalismus gerecht werden. Sie greifen zwar auf fremden Content zurück, doch sollen sie zur Selektion nach journalistischen Maßstäben in der Lage sein. Dabei lässt sich zwischen der aktiven und passiven Nutzung von Nachrichtensuchmaschinen unterscheiden (vgl. 18): Entweder stellt der User selbst eine Anfrage zu
einem Thema, das ihn interessiert, und er erhält dazu eine Auswahl an passenden Ergebnissen. Oder aber die Nachrichtensuchmaschine selektiert selbstständig Beiträge zu
verschiedenen Themen und bringt sie auf der Homepage in eine bestimmte Reihenfolge, die ihrer Wichtigkeit entsprechen soll. So funktionieren z.B.
Google News und
netzeitung.de. Zeitungsleser und TV-Nachrichten-Zuschauer erwarten typischerweise ein solches ‘Gatekeeping’, d.h. eine redaktionelle Vorauswahl und Gewichtung von Themen, um einen Überblick zu gewinnen und die wichtigsten Neuigkeiten zu erfahren. Demgegenüber ist die aktive Suche nach bereits bekannten Themen eher untypisch für das journalistische Publikum. Auf diese Leistung von Nachrichtensuchmaschinen hat sich jedoch Markus Beiler in seiner empirischen Untersuchung beschränkt, die er im Rahmen seiner Dissertation durchgeführt hat. Er stellt Suchanfragen zu fünf Themen und analysiert die monothematischen Ergebnislisten.
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