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Sonja Yeh: Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich

Rezensiert von Günter Helmes

Anything goesEinzelrezension
Die in Münster entstandene Dissertation ist dankbar aufzunehmen. Sie trägt mit ihrer Grundintention, dem perspektivenreichen, systematischen Theorievergleich unter Berücksichtigung historischer und funktionaler Kontexte, nicht nur eindrucksvoll dazu bei, ein internationales Forschungsdesiderat zu beheben – dafür steht eine Fülle von hier im einzelnen nicht zu referierenden Ergebnissen und Einsichten; sie kann darüber hinaus auch als gute Einführung in die Theoriewelten McLuhans, Baudrillards, Virilios, F. Kittlers und Flussers gelesen werden. Für den zuletzt genannten Sachverhalt sprechen nicht allein der sowohl Primär- als auch Sekundärquellen (vgl. das 23-seitige Literaturverzeichnis) betreffende Kenntnisreichtum und die uneingeschränkte Argumentationssicherheit der Verfasserin, sondern maßgeblich auch der einsichtige Aufbau, die luzide Darbietung (bspw. immer wieder die Präsentation von Zwischenergebnissen), die damit einhergehende sehr gute Lesbarkeit sowie die dank zahlreicher informationsgesättigter Tabellen und Abbildungen hohe Anschaulichkeit der Studie.Mehr

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Guido Bröckling: Das handlungsfähige Subjekt zwischen TV-Diskurs und Netz-Dialog

Rezensiert von Sonja Yeh

Bröckling_Das handlungsfähige SubjektEinzelrezension
Die Dissertation von Guido Bröckling bietet einen Theorierahmen, um über unsere aktuelle Mediengesellschaft kritisch zu reflektieren und dabei die Rolle der Medien für unsere Identitäts- und Wirklichkeitskonstruktion sowie das Potenzial unserer eigenen Handlungsfähigkeit in und mit Medien zu überdenken. Bröckling orientiert sich dabei vornehmlich an Vilém Flussers kommunikationstheoretischen Überlegungen und führt diese mit Ansätzen aus der Medienkompetenzforschung, Medienpädagogik, Mediennutzungs- und Rezeptionsforschung sowie (medien-)philosophischen Denkanstößen zusammen. Abschließend wird ein Vorschlag zur Medienbildung als Weiterführung von Flussers Kommunikologie vorgelegt. Mehr

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Vilém Flusser: Kommunikologie weiter denken

Rezensiert von Oliver Bidlo

flusser_2009Einzelrezension
Vilém Flussers Bochumer Vorlesungen wirken im Buchformat vordergründig in doppelter Hinsicht anachronistisch. Zum einen, weil sie in einer Zeit erscheinen, in der eher der umgekehrte Weg Verbreitung findet: Heutzutage wird ein geschriebenes Buch in der Regel zu einem Hörbuch umgesetzt; zum anderen, weil Flusser selbst in seinen theoretischen Überlegungen sowohl die Schrift als auch das Schreiben als nicht zukunftsträchtig ansah. Dennoch ist es erfreulich, dass die Bochumer Vorlesungen nun als Buchedition vorliegen. Das kurze Vorwort von Friedrich A. Kittler, der Flusser von Ende Mai bis Ende Juni 1991 als Gastprofessor nach Bochum einlud, nennt bereits einige Charakteristika der gehaltenen Vorlesungen: gerafft, akustisch aufgenommen, frei gesprochen. Mehr

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