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Helmut Kopetzky: Objektive Lügen, subjektive Wahrheiten

Rezensiert von Pascale Anja Dannenberg

Objektive LügenEinzelrezension
"Ein[en] Werkstattbericht mit Textbeispielen, Notizen und Korrespondenzen 1971 bis 2012" verspricht der Feature-Journalist Helmut Kopetzky, aber vor allem ein "Plädoyer für das 'Radio in der Ersten [sic!] Person Singular', das hinter dem einzelnen 'Stück' deutlich erkennbare Autoren-ICH". Das Plädoyer ist ihm als solches gelungen, spürt man beim Lesen doch die durch diese Ankündigung erwartete Leidenschaft des Autors fürs eigene, subjektive Schaffen. Mehr

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Jürgen Riethmüller: Der graue Schwan

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Der graue SchwanEinzelrezension
Notorisch und wohlfeil ist die öffentliche Rede von der Wissensgesellschaft – gewissermaßen als historische Kategorie in der angeblich unausweichlichen Modernisierungsabfolge, als soziologische Zeitdiagnose oder als metaphorische Attribuierung diverser postmoderner Phänomene und Tendenzen. Speziellere Perspektiven kaprizieren sich relativ beliebig auf die anhaltende Digitalisierung und Medialisierung, markiert vom eingängigen Etikett des Web 2.0, auf strukturelle Transformationen gewerblicher Arbeit, wo kognitive, sogenannte wissensbasierte Produktionsabläufe, komplexe Dienstleistungs- und Logistikprozeduren dominieren, oder auf globalisierte, zunehmend dichter, differenzierter, aber auch standardisierter werdende Ströme materieller und symbolischer Waren, um nur einige Paradigmen anzuführen. Mehr

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Konrad Dussel: Pressebilder in der Weimarer Republik

Rezensiert von Ursula E. Koch

Pressebilder in der Weimarer RepublikEinzelrezension
Seit den 1980er Jahren nimmt die Erforschung illustrierter Zeitschriften, populärer Magazine, Satire-Journale oder auch Plakate aus der Zeit der Weimarer Republik in erfreulicher Weise zu. Dagegen wurde die im Vergleich zu London und Paris relativ spät, d. h. ab Mitte der 1920er Jahre, erfolgte systematische Bebilderung der deutschen Tagespresse bislang erst ansatzweise untersucht. Das von dem Historiker Konrad Dussel, dem auch einschlägige Veröffentlichungen zur deutschen Tagespresse und zum Rundfunk zu verdanken sind, vorgelegte Buch ist aus einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Fallstudie zu Visualisierungsmöglichkeiten und -strategien der deutschen Presse in der Weimarer Republik hervorgegangen. Mehr

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Florian Jäkel: Netzneutralität im Internet

Rezensiert von Jan Krone

Netzneutralität im InternetEinzelrezension
Die Netzneutralität im Internet, der diskriminierungsfreie Transport von Datenpaketen in IP-gestützten Netzwerken, ist in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft bislang ein Nischenthema. Wenngleich die Vertriebswege für publizistische Inhalte in Deutschland, etwa das Pressevertriebssystem und Must-Carry-Regelungen für die Verbreitung von AV-Inhalten, die Subdisziplin Medienökonomie praktisch von Beginn an unter dem Eindruck des ungehinderten Zugangs zu Informationen und der öffentlichen Kommunikation (Informationsfreiheit/Vielfalt) beschäftigt haben. Diese Form der Einlassung in die Strukturen des Kommunikationsraumes findet insbesondere dort seine Grenzen, wo das Gebiet der Massenmedien verlassen wird: Die Debatte um Roaminggebühren (regulierte Netzneutralität) in der Festnetz- und Mobilfunkkommunikation etwa ist nur mehr Agenda der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Mehr

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Peter Stücheli-Herlach, Daniel Perrin (Hrsg.): Schreiben mit System

Rezensiert von Helmut Ebert

Schreiben-mit-SystemEinzelrezension
Das Buch wendet sich an Praktizierende sowie an Studierende und Dozierende von Fach- und Hochschulen. Es enthält 13 Einzelbeiträge und ein Glossar. Teil I legt dar, dass Schreiben mit System als Message Design im Rahmen von "Public Storytelling-Management" zu verstehen ist. Teil II präsentiert sieben Beiträge, die teils Textsorten und Kommunikationsformen behandeln ('PR-Konzept', 'Geschäftsbericht', 'Medienmitteilung', 'Kunden- und Mitarbeiterzeitschrift') und teils Schreibdomänen thematisieren ('Politikkommunikation', 'Wissenschaftspublizistik'). Teil III beinhaltet sechs Beiträge, die sich mit Vernetzungsmustern (Internet), Textmustern (Textsorten), Sprechmustern (Reden), Kontaktmustern (E-Mails), Strukturierungsmustern (Textdesign) und Produktionsmustern (Schreibcoaching und -werkstatt) befassen. Teil IV beschließt das Buch mit einem Glossar. Mehr

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Uwe Breitenborn, Gerlinde Frey-Vor, Christian Schurig (Hrsg.): Medienumbrüche im Rundfunk seit 1950

Rezensiert von Markus Behmer

Medienumbrüche-RundfunkEinzelrezension
Dokumentiert wird hier die Jahrestagung 2012 des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, die in Kooperation mit dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig stattfand. Tagungsbände sind oft kunterbunte Wundertüten. So auch der vorliegende. Mehr

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Basiswissen für die Medienpraxis

Rezensiert von Markus Paul

Sport-BasiswissenSammelrezension
Eine Umkleidekabine in den Katakomben eines Fußball-Stadions. Es ist Pause. Man sieht eine Toilette. Hier erleichtern sich zwei Spieler, dazwischen der Moderator eines Sportsenders. Dann kommt der Werbespruch: "Mittendrin statt nur dabei". Der Spot ist zum geflügelten Wort geworden – und er beschreibt ein strukturelles Grunddilemma des gesamten Sportjournalismus: die richtige Balance von Distanz und Nähe. Und gerade der Sportjournalismus krankt daran, oftmals allzu nah zu sein. Denn wer mittendrin ist, behält selten den Überblick. Ein denkbar schlechter Standort für Journalisten. Mehr

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Tristan Thielmann, Erhard Schüttpelz (Hrsg.): Akteur-Medien-Theorie

Rezensiert von Johanne Mohs

Thielmann_Akteur-Medien-TheorieEinzelrezension
Der von Erhard Schüttpelz und Tristan Thielmann herausgegebene Sammelband Akteur-Medien-Theorie widmet sich den medientheoretischen Implikationen der maßgeblich vonBruno Latour entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Ausgehend von der Annahme, dass "[e]in gewisser Teil der ANT [...] immer schon Medientheorie gewesen" ist, stellt der umfangreiche Band klassische Texte der ANT von Bruno Latour und Antoine Hennion sowie aktuelle sozialwissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Untersuchungen nebeneinander, die den impliziten Medienbegriff der ANT veranschaulichen sollen. Die Herausgeber nehmen sich mit ihrem Vorhaben einer medientheoretischen Konjunktur an, die oft als die "auffälligste" oder "interessanteste" Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Medienforschung aus den letzten Jahren oder auch als ihre "überaus vielversprechende Neuformulierung" bezeichnet wurde. Mehr

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Bernard Schüler: Der Ullstein Verlag und der Stummfilm

Rezensiert von Patrick Rössler

Schüler_Der Ullstein Verlag und der StummfilmEinzelrezension
Kaum ein Branchenkongress ohne Vortrag über Triple Play, kaum ein Filmfestival ohne Vermarktertreffen – crossmediale Verwertungsketten sind inzwischen eher die Regel denn die Ausnahme in der Content-Produktion. Ein Phänomen des Internet-Zeitalters oder zumindest der explosionsartigen Ausweitung des Medienmarktes seit den 1980er Jahren, könnte man meinen, aber weit gefehlt: Schon eingangs der Weimarer Republik schmiedeten der einflussreiche Ullstein-Verlag und die zweitgrößte deutsche Filmfirma, die Decla-Bioscop AG, eine strategische Allianz. Die Uco-Film GmbH als gemeinsames Tochterunternehmen hatte einzig den Zweck, die zuvor in der Berliner Illustrierten Zeitung, einem der Flaggschiffe des Hauses Ullstein, erschienenen Fortsetzungsromane auf die Leinwand zu bringen. Diese enge Partnerschaft zwischen Presse und Film war seinerzeit tatsächlich noch ohne Vorbild, denn der Schritt des Kinos von der Jahrmarktattraktion zu einer ernstzunehmenden kulturellen Unternehmung lag noch nicht lange zurück, und seinen unzweifelhaften kommerziellen Potenzialen haftete noch immer ein zweifelhaftes Image an. Mehr

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Wissenschaftler und Medien

Rezensiert von Beatrice Dernbach

prominente-WissenschaftlerSammelrezension
Die Beziehung zwischen Wissenschaftlern und Medien steht seit Jahren auf der Aufmerksamkeitsagenda der Forschung; seit einiger Zeit liegt dieses Thema stärker im Fokus kommunikationswissenschaftlicher Studien und Publikationen. Warum – so die generalisierte Kernfrage – lassen sich ForscherInnen und JournalistInnen auf dieses bisweilen immer noch schwierige Miteinander ein? Katharina Fuhrin und Daniel Nölleke nähern sich aus den beiden möglichen, unterschiedlichen Perspektiven: Die freie Journalistin, an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu diesem Thema promoviert, fragt im wahrsten Sinne des Wortes 21 Wissenschaftler nach ihrer Motivation, in die Medien zu gehen; ihr Kollege, Akademischer Rat an der Universität Münster, untersucht, wie und warum Medien bestimmte Experten aussuchen. Gleichwohl beide Publikationen (als Dissertationen in München bzw. Münster eingereicht) einen Beitrag zur Forschung auf diesem Gebiet leisten, sind sie sowohl in quantitativer (siehe Seitenzahl) als auch in qualitativer Hinsicht sehr unterschiedlich. Mehr

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