Rezensiert von Klaus Kamps
Ein zentrales Leitbild der Kommunikationswissenschaft dürfte zweifellos sein, dass (freie) Medien ein Wesensmerkmal demokratischer Kultur sind. Die Medien als Träger und Spiegelbild einer ‘öffentlichen Meinung’, als gesellschaftliches Kritik- und Kontrollorgan finden sich dann in vielen normativen wie normsetzenden Überlegungen wieder – in der Bundesrepublik z. B. prominent platziert im Spiegel-Urteil des Bundesverfassungs- gerichts 1966. Freilich greift die Rede von den Medien offenkundig zu kurz, da bedarf es kaum eines Blicks in den Zeitungskiosk oder auf die Programmangebote der Fernsehsender. Die ‘Mediengesellschaft’, wie sie gerne apostrophiert wird, kommt gelegentlich merkwürdig daher, vor allem aber recht differenziert. Wenn dann eine wie auch immer konkretisierte ‘politische’ Rolle von Medien in den Blick gerät, taucht häufig die Idee der Qualitätsmedien auf. Mehr