Rezensiert von Manuel Wendelin
Dass schon ‘Medium’ ein Begriff ist, über dessen Definition man wunderbar streiten kann, ist bekannt. Dieses Schicksal teilt der Terminus mit anderen Grundbegriffen wie dem der ‘Kommunikation’ oder dem der ‘Öffentlichkeit’. Im alltäglichen (wissenschaftlichen) Gebrauch werden solche Differenzen meist problemlos umschifft. Diese Praxis der Umgehung von unüberbrückbaren Klüften ist notwendig, um diesseits des endlosen Nachdenkens über sprachliche Grundlagen überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. Hin und wieder kommt es aber vor, dass bewusste Entscheidungen für die Verwendung eines bestimmten Medienbegriffs getroffen und begründet werden müssen. Spätestens in solchen Situationen ist man dankbar für die in der Literatur vorhandenen Systematisierungen. Das ist nicht anders, wenn es um die Forschung zu Leitmedien geht. Im Unterschied zum Medienbegriff sind tiefer gehende begriffliche Auseinandersetzungen hier aber kaum vorhanden. Gleiches gilt für die Systematisierung des Forschungsstands. Vor dem Hintergrund der offensichtlich immer häufiger werdenden Verwendung des Wortes “Leitmedien”, ist dieser Befund das zentrale Relevanzargument für den von Daniel Müller, Annemone Ligensa und Peter Gendolla herausgegebenen Zweibänder.
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