Rezensiert von Hans-Dieter Kübler
Notorisch und wohlfeil ist die öffentliche Rede von der Wissensgesellschaft – gewissermaßen als historische Kategorie in der angeblich unausweichlichen Modernisierungsabfolge, als soziologische Zeitdiagnose oder als metaphorische Attribuierung diverser postmoderner Phänomene und Tendenzen. Speziellere Perspektiven kaprizieren sich relativ beliebig auf die anhaltende Digitalisierung und Medialisierung, markiert vom eingängigen Etikett des Web 2.0, auf strukturelle Transformationen gewerblicher Arbeit, wo kognitive, sogenannte wissensbasierte Produktionsabläufe, komplexe Dienstleistungs- und Logistikprozeduren dominieren, oder auf globalisierte, zunehmend dichter, differenzierter, aber auch standardisierter werdende Ströme materieller und symbolischer Waren, um nur einige Paradigmen anzuführen. Mehr