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Roger Blum: Unseriöser Journalismus?

Rezensiert von Guido Keel

Blum-Journalismus-9783867645874.inddEinzelrezension

Die Frage ist aktuell, und sie weckt Emotionen: Ist der Journalismus unseriös? Oder: Ist er unseriöser geworden? Vor allem in Deutschland wird in letzter Zeit wieder intensiver und mit großer Empörung über journalistische Qualität diskutiert, der Vorwurf der Lügenpresse ist nur eine Ausprägung davon. Roger Blum greift im Titel seines neuen Buches diese Frage direkt auf, relativiert sie aber gleich im Untertitel, der besser beschreibt, worum es in seiner Analyse geht: Beschwerden gegen Radio und Fernsehen in der Schweiz. Mit dieser Sammlung blickt der Autor zurück auf acht Jahre als Präsident der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen in der Schweiz (UBI) und auf eine Auswahl von 74 Beschwerdefällen, die in der Zeit von 2008 bis 2015 anfielen. Mehr

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Europäische (Publikums-)Öffentlichkeit

Rezensiert von Julia Lönnendonker

Einzelrezension
Der Begriff der Europäischen Öffentlichkeit erlebte seit den frühen 1990ern einen enormen Bedeutungszuwachs in den Politik- und Sozialwissenschaften. Im Zuge der fortschreitenden europäischen Integration und der Übertragung von Entscheidungskompetenzen von der nationalen auf die europäische Ebene verstärkte sich die Diskussion um ein Legitimationsdefizit auf europäischer Ebene, das sich vor allem in einer mangelnden politischen Öffentlichkeit zu zeigen scheint. Obwohl gerade die Erweiterungsrunde im Jahr 2004 das Legitimationsproblem intensivierte, schwächte das Interesse der wissenschaftlichen Forschung zum Thema Europäische Öffentlichkeit doch gerade Mitte des neuen Jahrzehnts wieder ab. Umso begrüßenswerter sind die beiden hier vorliegenden Bände, die sich aus ganz unterschiedlicher Perspektive dem Thema widmen. Mehr

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Daniel Müller; Annemone Ligensa; Peter Gendolla (Hrsg.): Leitmedien

Rezensiert von Manuel Wendelin

Einzelrezension
Dass schon ‘Medium’ ein Begriff ist, über dessen Definition man wunderbar streiten kann, ist bekannt. Dieses Schicksal teilt der Terminus mit anderen Grundbegriffen wie dem der ‘Kommunikation’ oder dem der ‘Öffentlichkeit’. Im alltäglichen (wissenschaftlichen) Gebrauch werden solche Differenzen meist problemlos umschifft. Diese Praxis der Umgehung von unüberbrückbaren Klüften ist notwendig, um diesseits des endlosen Nachdenkens über sprachliche Grundlagen überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. Hin und wieder kommt es aber vor, dass bewusste Entscheidungen für die Verwendung eines bestimmten Medienbegriffs getroffen und begründet werden müssen. Spätestens in solchen Situationen ist man dankbar für die in der Literatur vorhandenen Systematisierungen. Das ist nicht anders, wenn es um die Forschung zu Leitmedien geht. Im Unterschied zum Medienbegriff sind tiefer gehende begriffliche Auseinandersetzungen hier aber kaum vorhanden. Gleiches gilt für die Systematisierung des Forschungsstands. Vor dem Hintergrund der offensichtlich immer häufiger werdenden Verwendung des Wortes “Leitmedien”, ist dieser Befund das zentrale Relevanzargument für den von Daniel Müller, Annemone Ligensa und Peter Gendolla herausgegebenen Zweibänder. Mehr

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Michael Meyen, Claudia Riesmeyer: Diktatur des Publikums

Rezensiert von Johannes Raabe

Einzelrezension
Michael Meyen, in der Vergangenheit vor allem mit Studien zu den DDR-Medien, zur Mediennutzung und mit Veröffentlichungen zur Geschichte der Disziplin an die Fachöffentlichkeit getreten, hat sich in den letzten Jahren dem Feld der Journalismusforschung zugewandt und 2009 zwei Journalistenstudien vorgelegt: gemeinsam mit Nina Springer eine Untersuchung über freie Journalisten in Deutschland (siehe r:k:m-Rezension von Siegfried Weischenberg vom September 2009) und kurz darauf mit seiner Mitarbeiterin Claudia Riesmeyer die hier angezeigte Veröffentlichung einer Untersuchung über Journalisten in Deutschland. Ausgangspunkt der Studie ist eine knappe, pauschalkritische Auseinandersetzung mit klassischen Arbeiten der Journalismusforschung von Kepplinger, Köcher und Donsbach einerseits, Weischenberg und Mitarbeitern andererseits. Sie dient der Legitimation des eigenen Vorhabens und der Begründung für ein alternatives methodisches Vorgehen. Mehr

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