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Vinzenz Hediger; Patrick Vonderau (Hrsg.): Films that Work

Rezensiert von Kay Hoffmann

Einzelrezension
Der Industrie- und Imagefilm stand lange nicht im Zentrum der Forschung, obwohl er für viele Produktionsfirmen und Filmemacher eine wichtige ökonomische Grundlage darstellte. Es wurden Tausende von Filmen sowohl für die interne als auch die externe Kommunikation produziert. Dies Forschungsdefizit wurde im vergangenen Jahrzehnt glücklicherweise überwunden und es entstanden – auch international – interessante Studien, die von einer Neuausrichtung der Filmwissenschaft profitierten. Nun stehen nicht mehr der Einzelkünstler als Autor oder das außergewöhnliche Einzelstück im Vordergrund, sondern mit dem Konzept der New Film History wurden diese Filme eingebettet in ihre Produktionsbedingungen. Wichtig wurde ebenso, wie sich eine Firma, ein Konzern oder eine ganze Branche verändert haben. Damit verbunden ist eine serielle Filmanalyse, die sich der Masse der Produktionen komparatistisch nähert. Mehr

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Wolfgang Donsbach, Mathias Rentsch, Anna-Maria Schielicke, Sandra Degen: Entzauberung eines Berufs

Rezensiert von Beatrice Dernbach

donsbachetal2009Einzelrezension
Nun hat die “Entzauberung der Welt” auch den Journalismus erfasst. Oder die Wissenschaft vom Journalismus? Der Schöpfer dieses Idioms, Max Weber, meinte damit: “Je mehr der Intellektualismus den Glauben an die Magie zurückdrängt, und so die Vorgänge der Welt ‘entzaubert’ werden, ihren magischen Sinngehalt verlieren, nur noch ‘sind’ und ‘geschehen’, aber nichts mehr ‘bedeuten’, desto dringlicher erwächst die Forderung an die Welt und ‘Lebensführung’ je als Ganzes, daß sie bedeutungshaft und ‘sinnvoll’ geordnet seien.” Wer entzaubert den journalistischen Beruf? Ist es dessen Intellektualisierung durch Akademisierung? Sind es die Menschen, die den Berufsstand der Journalisten regelmäßig auf der Imageskala weit unten ansiedeln? Oder tut es die Journalistik, die die Magie aus sich selbst und ihrem Forschungsgegenstand heraus verdrängt? Auf diese Fragen antwortet der Band der Dresdner Forschergruppe nicht tiefgehend. Der Begriff ‘Entzauberung’ im Titel bleibt somit als originell und journalistisch griffig im Geiste hängen – nur eine bedeutungshafte und sinnvolle Ordnung ergibt sich auch nach Lektüre der 137 Seiten nicht. Mehr

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York Kautt: Image

Rezensiert von Hannes Krämer

UMS826kumediKautt.inddEinzelrezension
York Kautt widmet sich in seiner im Transcript-Verlag erschienenen Dissertation einem zentralen Bezugspunkt moderner Mediengesellschaft – dem Image. Sowohl Politikern, Schauspielern, Wissenschaftlern als auch Konsum-produkten, Firmen, ja sogar finanzökonomischen Anlagemöglichkeiten wird heutzutage ein Image zugesprochen. Kautt nimmt diese begriffliche Prominenz zum Anlass, nach der spezifischen soziokulturellen Konstellation zu fragen, die das Aufkommen des Image-Phänomens begünstigt. Da die im Untertitel angekündigte “Genealogie” aus system- und medientheoretischer Perspektive geschieht, wird diese Ausgangslage entsprechend übersetzt als die “Frage nach einer historischen Konstellation […], in der die Annahme und Akzeptanz bestimmter Mitteilungen zum Problem wird”. Mehr

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