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Sonja Kretzschmar; Wiebke Möhring; Lutz Timmermann: Lokaljournalismus

Rezensiert von Anne Weibert

Kretzschmar et al.Einzelrezension
Schon der Titel verspricht Umfassendes: Lokaljournalismus heißt der Band von Sonja Kretzschmar, Wiebke Möhring und Lutz Timmermann aus der Reihe “Kompaktwissen Journalismus”. Nicht nur sollen Einsteiger und Profis hiermit gleichermaßen über Stand und Entwicklung des Lokaljournalismus informiert werden, auch werden Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft kombiniert. Das schon im Autorenteam: Dr. Sonja Kretzschmar ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikations- wissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Dr. Wiebke Möhring arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Lutz Timmermann ist Journalist und war unter anderem stellvertretender Chefredakteur der Neuen Westfälischen Bielefeld. [mehr]

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Caroline Meyer: Der Eidophor

Rezensiert von Joachim Paech

Einzelrezension
Während des Films von Frank Tashlin Will Success Spoil Rock Hunter? [Sirene in Blond] aus dem Jahr 1957 kommt es zu einer Unterbrechung. Tony Randall tritt vor einen Vorhang (im Film) und wendet sich an die Zuschauer (im Kino). Er führt ihnen vor, wie es aussehen würde, wenn sie ihn, Tony Randall, jetzt auf einem der winzigen, grauen Fernsehbildschirme sehen müssten, die dabei sind, dem Kino Konkurrenz zu machen. Dann geht es weiter im CinemaScope-Film in Farbe mit der bildfüllenden Jayne Mansfield, die man(n) so nur im Kino erleben kann. In dieser Szene artikulierte sich der Ärger Hollywoods über das Fernsehen, das sich seit den 1950er Jahren mit staatlicher Unterstützung überaus erfolgreich in den privaten Haushalten durchsetzte. Weniger bekannt ist, dass auch die Enttäuschung darüber eine Rolle gespielt hat, dass die Kinobranche daran gehindert wurde, ein eigenes ‘Kinofernsehen’ zu betreiben, das alternativ zum privaten kleinen, grauen Heimfernsehen mit einer elektronischen Großprojektion in Farbe als ‘public service’ im Kino hätte auftreten können. Die technischen Voraussetzungen dafür waren mit dem Eidophor, der Schweizer Erfindung eines Großbildprojektionssystems, Ende der 1950er Jahre Realität. Mehr

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Edgar S. Hasse: Weihnachten in der Presse

Rezensiert von Detlev Dormeyer

Einzelrezension
Bei dem Werk handelt es sich um eine Dissertation eines Journalisten mit langer Berufserfahrung an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald. Das Werk enthält sieben Hauptteile: A. Einleitung; B. Forschungsstand; C. Forschungsgeschichte; D. Thematische Grundlagen für die empirischen Analysen; E. Methode; F. Empirie; G. Gesamtergebnisse, Interpretation und Diskussion. Als Anhang folgen: H. Konsequenzen; I. Grafiken; J. Literaturverzeichnis, Quellen, Hilfsmittel; Codebuch. Der Ansatz dieser Arbeit ist umfassend. In der Einleitung werden das Ziel und die Hypothesen kurz vorgestellt. Es geht darum, die gängige These vom Säkularisierungsschub, mit dem als Gegenbewegung eine Zunahme der religiösen Individualisierung und Privatisierung negativ korreliert, empirisch zu überprüfen. An solchen empirischen Untersuchungen mangelt es bisher. Insbesondere ist “ein neues mediales Interesse an Religion und Religiosität zu berücksichtigen” und entsprechend eine ab 1980 ansteigende journalistische Wahrnehmung von christlichen und religiösen Themen. [mehr]

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Nea Matzen: Onlinejournalismus

Rezensiert von Stefan Heijnk

Einzelrezension
Nea Matzens Buch mit dem Titel Onlinejournalismus hat in der gedruckten Form etwa die Größe des Postkartenformats A6. Es ist also eher ein Büchlein. Wer es zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird deshalb vielleicht im ersten Augenblick den Gedanken haben: Naja, so klein und dünn (156 Seiten), da kann ja eigentlich nicht viel drin stehen. Doch der Eindruck täuscht gewaltig: Matzens Minihandbuch, im März 2010 erschienen in der Reihe “Wegweiser Journalismus” bei UVK, ist ein kompaktes und ebenso praktisches Kompendium für die onlinejournalistische Tätigkeit. Mit ihrem pragmatischen “So geht’s”- und “Darauf sollten Sie achten”-Ansatz, mit ihren “Merke”- und “Definition”-Kästen, mit Tipps und Tricks und mit zahlreichen Links zu einschlägigen Beispielen legt sie einen gelungenen, unbedingt nützlichen Ratgebertitel auf den Tisch. Noch dazu ist das Ganze flott geschrieben und es gibt eine begleitende Website, auf der die im Buch abgedruckten Links zum komfortablen Anklicken bereitstehen. Abtippen unnötig, so gehört sich das. Mehr

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Sandra Ziegenhagen: Zuschauer-Engagement

Rezensiert von Andreas Fahr

Einzelrezension
Die Unzufriedenheit mit der Validität von quantitativen Reichweitenmessungen zur Erhebung von Relevanz, Zuwendung und innerer Beteiligung der Rezipienten an den präsentierten Medienbotschaften wird sowohl in der angewandten als auch in der akademischen Forschung immer wieder betont. Nach der anfänglichen Begeisterung für das Involvement-Konzept kehrte auch hier – zumindest was einen breiten Einsatz in kommerzieller und wissenschaftlicher Forschung angeht – Ernüchterung ein: Die individuelle innere Beteiligung ließ sich – in erster Linie auf Grund von Messproblemen und fehlender Einigung über valide Indikatoren – nicht als “Währung” implementieren. In das Konzept “Engagement” wird – wie schon der Titel der hier besprochenen Diplomarbeit impliziert – erneut große Hoffnung gesetzt. Um es gleich vorwegzunehmen: Als (Haupt-)”Währung” der Fernsehindustrie wird sich Engagement ebenso wenig etablieren können wie das Involvement-Konzept. Gleichwohl sind beide theoretischen Konstrukte deswegen nicht irrelevant – sie können durchaus dazu beitragen, die Beziehung zwischen Rezipienten und Medienbotschaften inhaltlich präziser zu beschreiben und zu erklären als dies reine Reichweitendaten jemals könnten. Mehr

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Gabriele Hooffacker: Online-Journalismus

Rezensiert von Klaus Meier

Einzelrezension
Wer ein Lehrbuch zum Online-Journalismus schreibt, ist nicht zu beneiden. Kaum gedruckt, können Details schon durch aktuelle Entwicklungen überholt sein. Allerdings zeigt sich auch seit mehr als 15 Jahren: Die Grundlagen und Herausforderungen dieses Mediums an den Journalismus bleiben gleich, auch wenn in der Zwischenzeit Phänomene wie Blogs, Twitter oder Facebook hinzugekommen sind. Gabriele Hooffacker hat das Buch Online-Journalismus zum ersten Mal 2001 verfasst und nun zum zweiten Mal aktualisiert. Ein Vergleich der dritten Auflage mit der zweiten belegt, was sich im Internet und im Online-Journalismus verändert hat: Zum einen hat das mehrmediale Arbeiten nicht nur für Online-Journalisten, sondern generell im Journalismus zugenommen. Es ist nachvollziehbar, dass die Autorin das Kapitel “Crossmedia” gestrichen hat und das mehrmediale Arbeiten nun an vielen Stellen im Buch immer wieder thematisiert. Zum anderen ist die Beteiligung von Nutzern in Online-Plattformen in den vergangenen Jahren gestiegen. Entsprechend gewachsen ist das dazugehörige Kapitel. Mehr

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Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze

Rezensiert von Wolfgang R. Langenbucher

Einzelrezension
Vor über vierzig Jahren tauchte der Name dieses Autors – damals noch Eckart Klaus Roloff – erstmals in der kommunikations- wissenschaftlichen Fachliteratur auf: mit einer umfänglichen Dissertation sowie als Koautor verschiedener wissenschaftlicher Studien aus dem Umkreis des so früh verstorbenen, ersten Ordinarius Günter Kieslich (1924-1971) des damals neu gegründeten Salzburger Publizistikinstitutes. Danach führte ihn seine Karriere noch für ein paar Jahre zu der Studiengruppe “Wissenschaft und Journalismus” am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, dann für mehr als zehn Jahre in die Praxis des Bundespressamtes (ganz in die Nähe von Walter J. Schütz) und schließlich in den Journalismus – genauer von 1988 bis 2007 in die Leitung des Ressorts Wissenschaft beim (inzwischen als selbständiges Wochenblatt eingegangenen) Rheinischen Merkur. Diese biographischen und fachhistorischen Vorbemerkungen sind geboten, um das hier anzuzeigende Buch einzuordnen: es ist das monographische Werk eines Wissenschaftsjournalisten, der in einer für Aspekte der Geschichte sensiblen Epoche Publizistikwissenschaft studiert hat und diesem Fach bis heute – ausgewiesen durch eine zahlreiche Veröffentlichungen – eng verbunden blieb. Mehr

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Rainer Rother; Judith Prokasky (Hrsg.): Die Kamera als Waffe

Rezensiert von Ulrich Hägele

ROTHER_KameraEinzelrezension
Als der Vietnamkrieg 1973 seinem Ende entgegen ging, trugen auch die veröffentlichten Bilder zur Kriegsmüdigkeit der USA bei. Der Fotojournalist Ronald Haeberle etwa hatte 1968 die Kriegsverbrechen einer amerikanischen Einheit gegenüber den Bewohnern des Dorfes My Lai auf Farbfilm festgehalten. Die Weltöffentlichkeit war schockiert und in den USA kam es zu einer Wende in der öffentlichen Meinung, die schließlich mit zum Waffenstillstand führte. Die Freizügigkeit der Reporter in Vietnam ging auf die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück: Die Johnson-Administration wollte den totalitären Mechanismen der Propaganda nunmehr eine demokratisch offene Berichterstattung entgegensetzen – in den Jahren danach reglementierten die Militärs unter dem Stichwort ‘Embedded Journalists’ rasch wieder die journalistische Arbeit. Mehr

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Daniel Sponsel (Hrsg.): Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film

Rezensiert von Lucia Krämer

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Offenbar als Reaktion auf die (vermeintliche) postmoderne Erosion der Konzepte ‘Wahrheit’ und ‘Realität’ lässt sich seit Mitte der 1990er Jahre über alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen hinweg eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Authentizität beobachten. Dieser Trend führte Mitte des ersten Jahrzehnts dieses Millenniums zu einer kleinen, aber dennoch deutlich wahrnehmbaren Welle deutschsprachiger Publikationen zum Thema, darunter der von Daniel Sponsel herausgegebene Band Der schöne Schein des Wirklichen: Zur Authentizität im Film. Mehr

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Jürgen Wilke: Personen, Institutionen, Prozesse

Rezensiert von Maria Löblich

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Jürgen Wilke hat in diesem Band zehn Arbeiten zur Fachgeschichte versammelt, die er in den 1990er und 2000er Jahren geschrieben hat und die an teilweise entlegenen Stellen erschienen sind oder noch gar nicht veröffentlicht wurden. Auch wenn er im Vorwort schreibt, dass er Fachgeschichte nie schwerpunktmäßig betrieben hat, kristallisiert sich durch die Bündelung der Beiträge doch deutlich sein Blick auf die Geschichte der Kommunikationswissenschaft heraus. Das Buch startet mit der Frage, wie dieser “Spätkömmling” unter den akademischen Disziplinen entstanden ist und wie er sich entwickelt hat. In der Zusammenschau geben die Beiträge zwei Antworten: durch Institutionalisierungsprozesse und (auf der ideengeschichtlichen Ebene) durch die US-amerikanische Mass Communication Research. Mehr

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