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Peter J. Schulz, Uwe Hartung, Simone Keller (Hrsg.): Identität und Vielfalt der Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Philomen Schönhagen

schulzetal2008Einzelrezension
Der Band zur Jahrestagung der DGPuK 2008 in Lugano enthält unterschiedlichste Beiträge aus verschiedenen Forschungsgebieten des Fachs, wie bei solch breit angelegten Konferenzen nicht anders zu erwarten ist. Zudem war in diesem Fall die “Vielfalt” der Kommunikationswissenschaft ausdrücklich Programm. Allerdings muss man feststellen, dass der Tagungsband diese Vielfalt, jedenfalls mit Blick auf theoretische Perspektiven und Fachtraditionen, deutlich weniger widerspiegelt, als dies bei der Tagung der Fall war. Das Gros der Beiträge, ebenso wie der Autorinnen und Autoren, ist der zentralen sozialwissenschaftlichen Fachtradition zuzurechnen. Man erhält jedoch durchaus interessante Einblicke in die Vielfalt der kommunikationswissenschaftlichen Forschung. Mehr

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Frank Bösch, Constantin Goschler (Hrsg.): Public History

Rezensiert von Martina Thiele

bösch&goschlerEinzelrezension
Mit der Vergangenheit beschäftigt sich nicht nur der Historiker, der einen Lehrstuhl für Geschichte innehat. Auch “fachfremde” Wissenschaftler sowie Zeitzeugen, Schriftsteller, Juristen und Journalisten schreiben über geschichtliche Themen. Mit dem Band “Public History” spüren die Autorinnen und Autoren den Trennlinien nach zwischen Wissenschaft, Publizistik und Schriftstellerei, zwischen Fakten und Fiktionen. Das Besondere an diesem Buch aber besteht darin, dass die Herausgeber Frank Bösch und Constantin Goschler – beide Inhaber von Lehrstühlen für Geschichte – nun gerade nicht beklagen, wie sehr die universitäre Geschichtsforschung durch “Laienhistoriker” gestört wird, sondern im Gegenteil die Anstöße, die durch Public History erfolgt sind, als außerordentlich wichtig erachten für die Geschichtswissenschaft und die Gesellschaft insgesamt. Mehr

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Johanna Dorer, Brigitte Geiger, Regina Köpl (Hrsg.): Medien – Politik – Geschlecht

Rezensiert von Ulla Wischermann

doreretal2008Einzelrezension
Ausgangspunkt dieses von österreichischen Kommunikations- wissenschaftlerinnen herausgegebenen Sammelbandes ist die Feststellung, dass die klassische politische Kommunikationsforschung im deutschsprachigen Raum, insbesondere die einschlägigen Handbücher, einem geschlechtsblinden Diskurs folgen. Nach wie vor sei generalisierend die Rede “von Politikern, von Journalisten, von Spindoktoren und nicht zuletzt von Bürgern und Rezipienten” und die Thematik werde allgemein verortet im Spektrum von Öffentlichkeits- und Demokratietheorien, in denen die Kategorie Geschlecht nur unzulänglich berücksichtigt sei. Dieses Forschungsdesiderat zu kritisieren und die Strukturkategorie Geschlecht in die Analyse politischer Kommunikation zu integrieren, ist das Ziel der hier versammelten Beiträge. Mehr

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Vanessa Diemand, Uwe Hochmuth, Christina Lindner, Peter Weibel (Hrsg.): Ich, Wir und Die Anderen

Rezensiert von Christian Katzenbach

diemandetal2009Einzelrezension
Bücher zum so genannten Web 2.0 oder auch Social Web muss man derzeit nicht lange suchen, sie häufen sich auf Verlagslisten, Tischen und Bildschirmen. Dieser Sammelband, der auf einer vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und der Hochschule für Gestaltung (HFG) in Karlsruhe organisierten Tagung im November 2007 basiert, fällt – oder sticht – aus dieser Masse an Literatur insofern heraus, als er das Thema nicht aus der Perspektive der üblichen kommunikationswissenschaftlichen Verdächtigen heraus betrachtet (Journalismus, Öffentlichkeit, PR, Marketing), sondern aus einer breiteren, eher kulturwissenschaftlichen Blickrichtung. In der Gliederung des Bandes, die sich an der “Sozialität der Beteiligungsformen” orientieren will, werden die genannten kommunikationswissenschaftlichen Fragestellungen vor allem im Abschnitt “Die Anderen” verhandelt. Davor liegen Beiträge zur Beteiligung des Einzelnen (“Ich”) und zu Vergemeinschaftungsprozessen (“Wir”). Mehr

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Frank Bösch: Öffentliche Geheimnisse

Rezensiert von Thomas Birkner

bösch2009Einzelrezension
Sex sells! Schon vor 1900 druckten die Zeitungen und Illustrierten in Großbritannien und Deutschland gerne Bilder von nackten afrikanischen Brüsten. Als jedoch die sexuelle Ausbeutung von Afrikanerinnen durch Kolonialbeamte über die Medien in der Öffentlichkeit bekannt wurde, kam es zu handfesten Skandalen. Definiert als durch Veröffentlichung entstandene Empörung über einen Normbruch, hat der Historiker Frank Bösch Skandale in den Mittelpunkt seines Buches zum Zusammenhang von Politik und Medien in den Jahren 1880 bis 1914 gestellt. Darin bündelt er auch seine aufwändigen Recherchen zur Medialisierung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Insgesamt untersucht Bösch sechs Skandalfelder: Homosexualität, Ehebruch, Kolonialismus, Journalismus, Königshäuser und Korruption. Mehr

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Kathrin Kissau, Uwe Hunger: Politische Sphären von Migranten im Internet

Rezensiert von Anne Weibert

kissau&hunger2009Einzelrezension
Welche Möglichkeiten eröffnet das Internet für politische Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe von Migranten in Deutschland und in den jeweiligen Herkunftsländern? Was charakterisiert politische Angebote, die von Migranten im Internet genutzt werden; welche Ausprägungen hat politisches Engagement online? Antworten auf diese Fragen ermitteln die Autoren in ihrem Buch über Politische Sphären von Migranten im Internet am Beispiel postsowjetischer, türkischer und kurdischer Migranten in Deutschland – Ergebnis des Forschungsprojekts “Politisches Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland” 2007/2008 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster. Mehr

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Jens Bergmann, Bernhard Pörksen (Hrsg.): Skandal!

Rezensiert von Claudia Gerhards

bergmannpoerksenEinzelrezension
Skandale haben Hochkonjunktur. Auch Bücher über das Entstehen ebensolcher. Skandale sind keineswegs – wie oft angenommen – ein überflüssiges Übel der heutigen (Medien-)Gesellschaft. Sie haben vielmehr wichtige Funktionen: Sie geben Aufschluss über den moralischen Haushalt einer Gesellschaft, spiegeln Normen, Tabus und Zeitgeist wider und können zugleich Trendsetter und Multiplikator gesellschaftlichen Wandels sein. Skandale bieten der Gesellschaft die Möglichkeit, sich ihrer eigenen Normen zu vergewissern und diese gegebenenfalls neu zu verhandeln. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei Medien ein, ohne die Skandale nicht öffentlich werden würden. Charakteristisch für einen Skandal ist schließlich, dass eine moralische Verfehlung vorliegt, diese enthüllt wird und eine weithin geteilte Empörung folgt. Mehr

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Bernard Stiegler: Die Logik der Sorge

Rezensiert von Matthias Karmasin

stiegler2008Einzelrezension
Der Text ist ein – in französischer Tradition – provokant formulierter Essay. Susanne Baghestani, die die Kapitel eins bis sechs der französischen Originalsausgabe, die den vorliegenden Band bilden, übersetzt hat, hat gute Arbeit geleistet. Das Buch ist gut lesbar und spiegelt doch den speziellen Zugang des Autors wider. Allein sein deutscher Titel wird dem eigentlichen Anliegen Stieglers nicht ganz gerecht. (Schade, dass der Suhrkamp Verlag im Falle der jüngst erschienenen Zweitauflage keinen angemesseneren Untertitel gewählt hat.) Im Original heißt das Buch Prendre Soin. De la jeunesse et des génerations. Und genau darum geht es Stiegler auch: um das Verschwinden der Kindheit, um das Verhältnis von Kindern und Erwachsenen, um den Generationenvertrag, der auch die Erziehung und die Fürsorge beinhaltet, um die Möglichkeiten der Übernahme von Verantwortung und um die Frage, inwieweit die Medialisierung und Technisierung der Lebenswelt all diese Verhältnisse verändert hat. Mehr

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Jan Lies (Hrsg.): Public Relations

Rezensiert von Peter Szyszka

lies2008Einzelrezension
Das Lehr- und Forschungsfeld der Public Relations ist breit und vielschichtig, die Zahl von Überblickspublikationen bislang noch klein. Hier den Versuch zu unternehmen, eine ‘Schneise’ in das ‘Dickicht’ von Begriffen, Modellen und Theorieansätzen ‘zu schlagen’, um Praktikern und Studierenden Public Relations und Kommunikationsmanagement näher zu bringen, so der Anspruch des Bandes, ist deshalb schon vom Grundsatz her verdienstvoll. Der Ende 2008 von Jan Lies vorgelegte Herausgeberband, der sich in weiten Teilen als Monographie des Herausgebers erweist, unternimmt diesen Versuch. Ob dabei allerdings von einem “Handbuch” gesprochen werden kann, ist schon deshalb kritisch zu hinterfragen, weil der Band alphabetisch angelegt ist wie ein Wörterbuch, das in 110 Begriffen – tatsächlich sind es 47, weil die Mehrzahl der Begriffe in abgeleiteten Begriffen variiert wird – ausgewählte Themen und Probleme der Public Relations aufgreift. Mehr

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David Gugerli: Suchmaschinen

Rezensiert von Karsten Weber

gugerli20092Einzelrezension
Internetsuchmaschinen sind ein viel diskutiertes Thema. Insbesondere Google steht derzeit in der Kritik, weil das Unternehmen nicht mehr nur eine “klassische“ Suchmaschine anbietet, sondern mit seinen vielfältigen Angeboten wie Maps, Streetview, Books oder Scholar Daten verfügbar macht, die inzwischen nicht mehr nur Webseiten, sondern auch Bücher, Journale oder gar die Welt selbst zugreifbar werden lassen. David Gugerlis Grundaussage lautet nun, dass Suchmaschinen nichts Neues seien und beileibe nicht erst mit dem Aufkommen des Internets hervorgetreten wären. Als Beispiele ganz anders gestalteter Suchmaschinen präsentiert er Robert Lemkes Fernsehratespiel “Was bin ich?”, Eduard Zimmermanns Fahndungssendung “Aktenzeichen XY”, das durch Horst Herold radikal umgebaute und auf EDV-Nutzung getrimmte BKA sowie relationale Datenbanken und Abfragesprachen wie SQL. Mehr

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