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Geraldine Edel: Ideologie der Technologie

Rezensiert von Stephan Mündges

ideologie_der_technologie_edel1Einzelrezension
Wie böse ist Google? Glaubt man dem Unternehmen: gar nicht, schließlich lautete das Unternehmensmotto lange: „Don’t be evil!“. Glaubt man Geraldine Edel, ist Google sehr böse, weil neoliberal. In ihrem Buch Ideologie der Technologie (2016) arbeitet sie heraus, wie die Funktionsweisen der Suchmaschine Google mit neoliberaler Doktrin durchsetzt sind: Ständig wird versucht, die Suchmaschine zu verbessern, deren Ergebnisse vermeintlich natürlich zustande kommen; jede staatliche Regulierung wird abgelehnt, finanzstarke Akteure werden bevorzugt – all das sind laut Edel Indizien für den neoliberalen Geist von Google. Die Autorin hat dazu keine eigenen empirischen Untersuchungen durchgeführt, sondern fasst Literatur zu Techniksoziologie und Neoliberalismus-Kritik sowie bekannte Konfliktfälle aus der Google-Geschichte zusammen. Zudem schöpft sie Erkenntnisse aus ihrer Erfahrung als Mitarbeiterin einer Agentur für Online-Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Mehr

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Marie-Hélène Adam, Szilvia Gellai, Julia Knifka (Hrsg.): Technisierte Lebenswelt

Rezensiert von Thomas Christian Bächle

technisiertelebenswelt-transcriptEinzelrezension
Die „technisierte Lebenswelt“ und die „Figuration von Mensch und Technik“ – so die im Titel vorgenommene Selbstverortung des Buches – sind bewährte Motive soziologischer Beobachtung von Gesellschaft. Marie-Hélène Adam, Szilvia Gellai und Julia Knifka haben für ihren Sammelband die theoretische und erkenntnisleitende Ausgangssituation auf die heutige Verflechtung von Mensch und Technik übertragen: Die Stärke der 20 Beiträge liegt deshalb vor allem darin, dass soziotechnologische Phänomene betrachtet werden, die als neu gelten und einer wissenschaftlichen Einordnung bedürfen. Zu ihnen gehören unter anderem Smart Homes, Wearables, GoPro-Kameras, Prothesen und die Verwachsung von Haut und Textilien. Zwischen Cyborgs, Transformation und der Gefahr des gläsernen Menschen stellen sich die Autoren auch Fragen nach Überforderung, Überwachung, Macht und Selbstständigkeit. Mehr

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David Gugerli: Suchmaschinen

Rezensiert von Karsten Weber

gugerli20092Einzelrezension
Internetsuchmaschinen sind ein viel diskutiertes Thema. Insbesondere Google steht derzeit in der Kritik, weil das Unternehmen nicht mehr nur eine “klassische“ Suchmaschine anbietet, sondern mit seinen vielfältigen Angeboten wie Maps, Streetview, Books oder Scholar Daten verfügbar macht, die inzwischen nicht mehr nur Webseiten, sondern auch Bücher, Journale oder gar die Welt selbst zugreifbar werden lassen. David Gugerlis Grundaussage lautet nun, dass Suchmaschinen nichts Neues seien und beileibe nicht erst mit dem Aufkommen des Internets hervorgetreten wären. Als Beispiele ganz anders gestalteter Suchmaschinen präsentiert er Robert Lemkes Fernsehratespiel “Was bin ich?”, Eduard Zimmermanns Fahndungssendung “Aktenzeichen XY”, das durch Horst Herold radikal umgebaute und auf EDV-Nutzung getrimmte BKA sowie relationale Datenbanken und Abfragesprachen wie SQL. Mehr

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